Inhalt



Rückblicke

GK-Berichte

6 Resümee von Erwin Nubbemeyer

9 Time to say goodbye

108 Hier sitz' ich nun und setze

86 GK Ph Hilker

90 GK Mu Paulik

95 GK Bi Collmann

Kursfahrten

Satire

24 Irland

27 Newcastle

31 Paris - Mor

32 Paris - Bock

35 Rom

37 Sizilien - Hoefer

39 „Trauer Siziliens" von Frau Hoefer

40 Sizilien - Liparische Inseln

44 Triest

46 Wien

7 Quo vadis, Rats?

10 Entschuldigungsformular

12 Dudenverfolgung

15 Geomagazin

Verschiedenes

19 Umfrage

22 Kuschelecke, Aussteiger

91 Kohlenkellerkonzertkritik

97 Bericht Dreigroschenoper

99 „Das Rats online"

102 Back to the roots

109 Grußworte

110 Bilder des Jahrgangs

LK-Berichte

52 LK De Hoefer

54 LK En Helms

56 LK Fr Vennemeier / Mor

58 LK La Scheffer

62 LK Ek Weyer

64 LK Ge Moser

66 LK Ma Bock

68 LK De Paulik

69 LK En Dammeier

74 LK Ge Becker

76 LK Ma Fulge

80 LK Bi Ahrens

82 LK Ch Harms

88 LK Mu (Wüste)

89 LK-Photos

Seite 20, 51, 72, 100

Seite 79, 101, 141



Abi-Zeitung 97

Editorial


Hallo, Du armes Würstchen, das Du fünf Mark für diese Abizeitung ausgegeben hast! Trotzdem: „Danke!"

Nach nun (mindestens) dreizehn Jahren Schule ist für uns das Elend vorbei (STRIKE!). Da uns aber diese Zeit ein klein wenig geprägt hat, und wir nicht einfach aus dieser altehrwürdigen Lehranstalt verschwinden wollen, ohne ein paar Spuren zu hinterlassen, haben auch wir eine (nämlich diese) grandiose Abizeitung hervorgebracht! Wir sind ganz

mächtig stolz auf uns, da wir alle als blutige Amateure starteten und jede noch so kleine Erfahrung zum ersten Mal machten. Dafür ist uns aber dennoch ein ganz gutes Werk gelungen, wie wir meinen.

Wenn Ihr derselben Meinung seid, würde sich jedes Redaktionsmitglied über einen Schulterklopfer freuen, denn so ein kleines Heftchen kostet unglaublich viel Zeit und Engagement (und wie Ihr wißt: Arbeit zieht Arbeit nach sich!).

Wenn es Euch nicht gefällt: Behaltet´s für Euch oder, noch

viel konstruktiver: Macht´s besser!

Nun aber genug des übelriechenden Eigenlobs, fangt endlich an, das zu lesen, was sieben (optional mehr) Jahre Rats aus uns gemacht haben!

Viel Spaß dabei und für alle Schüler aus 7-12: Haltet durch, es lohnt sich schon der Feiern halber!

„Arrividerci" ... Eure Abizeitungsredaktion

Von hinten nach vorne: Daniela Ringel, Sina Weber, Eike Rahne, Benedikt Schirmeyer, Michael Klefoth, Bettina Hammersen, Sina Westermann, Ulrike Rüdig, Daniela Lücke, Marco Hagemann, Jost Neumann, Kristina Steffens, Katrin Pein, Vanessa Nieporte, Manuela Krause, Anne Lena Vollmer, Katrin Rühl, Silvia Detert, Indra Gabriel, Bettina Knoop, Katrin Matthes



Abi-Zeitung 97

Wußten Sie, daß in Deutschland durchschnittlich alle 13 Sekunden ein Unfall passiert?

Dagegen kann ich Sie nicht schützen!

Gegen einen finanziellen Verlust, der für einen jungen Menschen ein ganzes Leben dauern kann, kann ich Sie absichern durch eine Unfall- oder durch eine Berufsunfähigkeits-Versicherung.

Nutzen Sie meine langjährige, qualifizierte Berufserfahrung.

Zu einem unverbindlichen, faiern Beratungsgespräch rufen Sie mich an.

Generalagentur Norbert Westermann

49205 Hasbergen-Gaste

Tel. (0 54 05) 23 22 Fax (0 54 05) 6 03 76

Impressum

Abi-Zeitung 1997

des Ratsgymnasiums

zu Osnabrück

Herausgeber:

Ratsia! 1997,

Abiturjahrgang 1997

des Ratsgymnasiums

Auflage:

1100 Exemplare

Verkaufspreis:

ein 5-Markstück

Redaktion:

Michael Klefoth (V.i.S.d.P.)

Daniela Lücke

Jost Florian Neumann

Tobias Niemann

Vanessa Nieporte

Eike Rahne

Benedikt L. Schirmeyer

Ulrike Rüdig

Bettina Knoob

Bettina Hammersen

Anne Lena Vollmer

Daniela Ringel

Sina Weber

und

und

und

Verantwortlich für:

Anzeigen: Daniela Lücke, Ulrike Rüdig und Anne Lena Vollmer

Finanzen: Daniela Lücke und Jost Florian Neumann

Layout: Jost Florian Neumann

Titel: Alice Lohmöller und Jost Florian Neumann

Lektorat: Eike Rahne, Ulrike Rüdig und Benedikt L. Schirmeyer

Druck:

UWZ Schnelldruck GmbH

Ewaldistraße 26

48155 Münster

Tel.: (0251) 663567

Fax: (0251) 60262

UWZ-DRUCK@t-online.de

Bankverbindung:

Vereinsbank

BLZ: 200 300 00

Konto#: 374 051 26

Die Abizeitung ist zusammengesetzt aus Aufsätzen verschiedener Autoren. Die Aufsätze geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.




Abi-Zeitung 97

Liebe Schülerinnen und Schüler!

Bevor Ihr nun geht, laßt Euch sagen, daß wir gern Eure Lehrer waren, auch wenn Ihr das nicht in jedem Fall erwidern mögt. Für uns ist es immer aufs Neue eine spannende Sache, Euch eine Zeit lang zu begleiten und heranwachsen zu sehen.

zusingen. Dadurch war auch die Musik im Aufwind.

Für den Jahrgangsleiter gab es in der 11. Klasse zunächst die Aufgabe, 150 Namen zu lernen und ihnen dann die Gesichter dazuzugeben. Zu ihnen gehörten dann Eigen

tigsten gehalten wurden. So waren Mannschaftsgeist und Hilfsbereitschaft bei manchen Gelegenheiten anzutreffen. Das hat mir die Arbeit mit Eurem Jahrgang nicht nur erleichtert, sondern zu einer gern angenommenen Aufgabe gemacht.

Nach 13 Schuljahren ist jetzt der Augenblick erreicht, in dem wir Euch den ersehnten, verdienten und hoffentlich erfolgreichen Abschied geben. Bald wird die Bedeutung der Schulzeit schwinden, der unangenehmen wie der erfreulichen Erlebnisse, und Eure Lehrer treten mit ihnen zurück.

Kein Jahrgang ist wie der andere - und wie wart Ihr? Wie viele, das kann man leichter beantworten. Anfangs über 150 Schüler, nach leichter

Noch wichtiger ist es, daß Ihr es damit Mitschülerinnen und Mitschülern erleichtert habt, die Oberstufe erfolgreich zu bestehen und auch schwierige Momente zu überwinden. Damit wird Euer aller Erfolg größer, als wenn Euch in der Hauptsache selbstsüchtige Interessen geleitet hätten.

Und der Wunsch für die Zukunft?

Wenn Ihr an dieser oder jener Stelle miteinander erlebt oder geübt habt, dann bleibt bei diesem

Erosion 140 im Abitur und ungefähr 20 Mädchen mehr als Jungen. Als Leistungsfach war Deutsch gefragt, daneben die Fremdsprachen und dann Mathematik. Biologie und Geschichte waren die besonderen Anziehungspunkte für die Abiturprüfung in den Grundkursen. Nicht wenige haben von der Gelegenheit Gebrauch ge

macht, im „Chorkurs" mit

a

rten, Neigungen, Stärken und Schwächen, die es schätzen und einzuschätzen galt, um Euren Anliegen richtig zu begegnen. Dabei haben Eure Offenheit, die Bereitschaft zur Mitarbeit und die Ritterlichkeit vieler geholfen, schwierige Fragen zu klären. Immer wieder war zu spüren, wie die Wünsche des anderen gesehen und die

eigenen nicht für die wich

Wege. Gemeinsinn steht uns allen gut an. Denn was nützen Euch alle Vorteile, wenn Ihr selbst Schaden dabei nehmt?

Herzliche Grüße und Glückwünsche zum Abitur, Euer Erwin...




Abi-Zeitung 97

Quo vadis, Ratsgymnasium

Von Katrin Rühl


gemäß unserer Schultradition für Olympia zu trainieren. Und das schlimmste: Im letzten Abiturjahrgang gab es nur noch drei (in Worten: drei) Schüler, die sich dafür erwärmen konnten, Altgriechisch zu lernen. Und die haben jetzt auch unser Institut verlassen. Die letzten gebildeten Menschen, die unsere Schule hervorgebracht hat."

Als nicht ganz so gefährlich sah die Lage der Kollege Zapp an. „Wir haben es hier doch noch gut!" meinte er. Immerhin sei das Ratsgymnasium eine hochangesehene Schule, deren Niveau weit über das anderer Osnabrücker Gymnasien hinausreiche. Nicht umsonst würde das Rats doch sowohl von Schülern als auch von Lehrern gewisser Konkurrenzinstitute mit neidisch-abschätzigem Unterton „Eliteschule" genannt.

In den darauffolgenden Wortbeiträgen einiger Rats-Lehrer wurden deren subjektive Einschätzungen des Status quo zum Ausdruck gebracht. Grundtenor war jedoch folgender: Wenn auch nicht so beängstigend wie am Geschwister-Scholl-Gymnasium, so sind die Zustände doch erschreckend. In der Unterstufe herrscht keine Disziplin mehr; statt dem Unterricht zu folgen, falten die Kinder Papierflieger aus herausgerissenen Schulbuchseiten, Briefchen werden geschrieben und nasse Schwämme fliegen durch die Luft. Doch die Projektgruppe „Rettet das Rats" konnte schon gewisse Erfolge ihrer Arbeit verzeichnen. „Durch die Er

öffnung unserer Schulcafeteria wurde zumindest das kollektive Verlassen des Schulhofes während der Pausen ein wenig eingedämmt", freut sich StD Tümpel.

Kaum Auswirkungen zeigte diese Aktion jedoch in bezug auf die Oberstufenschüler, die während ihrer Freistunden vorwiegend in der Rauchermensa anzutreffen sind.

„Die Großen machen mir wirklich Sorgen", jammerte auch Biologielehrer Moder, dessen Versuche, Schülerinnen und Schüler für die Arbeit im Gewalt- und Suchtpräventionsausschuß zu rekrutieren, seit nunmehr einem Jahr fehlschlagen. Dies sei wohl bezeichnend für die heutige Jugend, meinte eine anderer Lehrer. „ Der völlige Sittenverfall!" echauffierte er sich. „Die wollen nur rumhängen, trinken und rauchen. Kein Engagement, keine Zukunftsperspektive. Nur Drogen, Drogen, Drogen!" Deshalb sei auch die Arbeit des Suchtpräventionsausschusses so wichtig, besonders nachdem Gerüchten zufolge erst neulich eine Abiturientin in einem Amsterdamer Coffeeshop zusammengebrochen sein soll.

Doch das, so OStD Schlingpflanze, liege letztenendes in der Verantwortung jedes einzelnen, denn man könne Volljährigen schlecht Vorschriften bezüglich ihrer Lebensweise machen.

Als Schuldirektor würde ihn primär das sinkende Niveau beunruhigen. „Es gibt doch tatsächlich Schüler, die das Abitur bekommen, ohne in 13 Jahren auch nur

Osnabrück,23.06.98 (SD/Rühl/hsb) Im Rahmen des seit Juni letzten Jahres laufenden Projektes „Rettet das Rats" fand vorigen Dienstag eine Gesamtkonferenz in der Aula des alterehrwürdigen „Gymnasium senatorum" statt. Diskutiert wurde über die verheerenden Zustände an Osnabrücker Gymnasien, die trotz intensiver Bemühungen, insbesondere seitens der Altphilologen unter der Leitung von OStD Schlingpflanze, nun auch auf das Ratsgymnasium überzugreifen drohen.

In seinem einleitenden Vortrag prangerte Schlingpflanze den zunehmenden Sitten- und Werteverfall in der Schülerschaft an. „Es wird immer schlimmer", klagte er. „Die Schüler weigern sich, im Sportunterricht die vorgeschriebene kurze rote Hose zum T-Shirt mit Rats-Emblem zu tragen. Es gibt keine einzige Klasse mehr, die sich geschlossen am Bootshaus versammelt, um




Abi-Zeitung 97

ein einziges Wort Latein gelernt zu haben!" Auch der durchschnittliche Schülerwortschatz lasse doch erheblich zu wünschen übrig.

Um dies zu verdeutlichen, ließ Schlingpflanze eine Tonbandaufnahme abspielen, die von einem aufsichtführenden Lehrer heimlich auf dem Schulhof aufgenommen worden war. Um die Zustände möglichst genau wiedezugeben, ist hier der genaue Wortlaut des Schülergesprächs abgedruckt. Die Gesprächspartner sind vermutlich zwei Schüler der Oberstufe(alle Namen sind aus Datenschutzgründen durch frei gewählte Kürzel ersetzt worden).

- Hey, F., zock mal `ne Zichte rüber!

- Oh Mann, S. hat mir schon drei weggeschnorrt.Guck dir mal die Schachtel an, die war heute morgen noch voll. (Pause) Was geht eigentlich heute abend?

- Nichts besonderes.Erst Zocken bei J. und dann Saufen. F. meinte, er wollte noch `n kleinen Conti klarmachen. (Pause) Gehste Samstag zu Z.'s Party?

- Klar, da sind bestimmt wieder voll die coolen Chicks an Start.

- Na, ich weiß nich...wenn ich N. sehe...Wie die .letztes Mal wieder mit O. abgegangen is! Ich kann's nich glauben. Die `s so scheiße, die Frau! (Pause)

- Ey, was hast du jetzt?

- Mathe, aber ich glaube, ich blocke. Kommst du mit in die Mensa?

- Nee, laß uns lieber `n bißchen coole Schloga-Action machen. L. soll mal `ne fette Tüte an'n Start bringen...

An dieser Stelle erfuhr die Vorführung der Tonbandaufnahme eine abrupte Unterbrechung durch OStD Schlingpflanze, der in das betretene Schweigen hinein seine Schlußworte an die Gesamtkonferenz richtete: „Meine Damen und Herren, dieser kleine Eindruck dürfte genügen, um die Ernsthaftigkeit der Lage überschauen zu können. Wohin soll all dies nur führen? Quo vadis, Ratsgymnasium?"




Abi-Zeitung 97

Time to say goodbye

Von Sandra Tietmeyer


wesen, da uns neben der gängigen Teilnahme am Unterrichtsgeschehen auch außerhalb und unabhängig von festgelegten Stunden am Vormittag viele Möglichkeiten offenstanden, um sich auch nachmittags noch aktiv zu betätigen. Ob Chor, Orchester oder Theater (um nur einige Beispiele der vorhandenen Angebote zu nennen) - für jeden, der Lust und Zeit hatte, gab es ausreichend Gelegenheit, sich selbst oder im Namen der Schule in Szene zu setzen. Zugleich bestand hierin auch die einmalige Chance, seine Mitschülerinnen und Mitschüler, egal welchen Alters, ein wenig näher kennenzulernen... Wie nah, das bleibt dahingestellt und ist schließlich jedem selbst überlassen.

Mußten wir 13 Jahre lang mit Lehrern von unterschiedlichem Können und Fähigkeiten zurechtkommen, so besitzt auch das Ratsgymnasium ein umfassendes Lehrerkollegium, das zwischen den Extremen „katastrophal" und „indiskutabel" bis hin zu „kompetent" und „fähig" alles enthält, was zu der Gestaltung eines - mehr oder minder - erfolgreichen und interessanten Unterrichts notwendig ist. Da wird sicherlich jeder von uns im Laufe der Zeit seine Erfahrungen gesammelt haben (mit wem, das wäre an dieser Stelle eine überflüssige Bemerkung!), so daß es den nachfolgenden Schülergenerationen sehr hilfreich sein könnte, sich vorher rechtzeitig darüber zu informieren, welchem Lehrkörper man lieber aus dem Weg gehen sollte - wenn es sich eben vermeiden läßt.

Ein ganz besonderes Dankeschön gilt an dieser Stelle unserem Jahrgangskoordinator Herrn Nubbemeyer, der uns mit viel Geduld und stetigem Bemühen, jedem von uns seine angewählte Fächerkombination zu ermöglichen, durch die Wirren der Oberstufe geführt hat und dabei stets ein schier unergründliches Namensgedächtnis zum besten gab.

Zum Abschluß sei noch gesagt, daß die Schulzeit an sich eine sehr schöne Zeit war, die zwar jeder nun hinter sich läßt, an die man sich aber vielleicht doch des öfteren noch gerne an sie zurückerinnert und die man zu schätzen weiß.

Im nachfolgenden Artikel soll keineswegs der Versuch unternommen werden, 13 Jahre Schulzeit kritisch zu bewerten oder zu beurteilen, sondern es handelt sich eher um ein distanziertes Resümee, wobei speziell der siebenjährige Aufenthalt am Ratsgymnasium zu O. betrachtet werden soll, der Anno 1997 durch die Absolvierung des Abiturs für 140 Schülerinnen und Schüler beendet sein wird.

Endlich- ABI `97! Alte Schulbücher, Hefte und unzählige Kopien wandern in den Müll, oder werden aufgrund ihres nunmehr nutzlosen Daseins auf den Dachboden verbannt, wo ihnen sicherlich in den meisten Fällen für den weiteren Verlauf des Lebens keine Bedeutung mehr beigemessen wird. Zurück bleibt die Frage, was uns dieser nicht selten nie enden wollende Schulaufenthalt eigentlich gebracht hat, und inwiefern uns Klausurenstreß, Referate und der allseits beliebte Kampf um jeden Punkt - und war er auch noch so unberechtigt - schon geprägt haben. Fest steht jedoch, daß die Schule uns neben diesen Unannehmlichkeiten auch zahlreiche positive Erfahrungen und Erinnerungen beschert hat, die sich hoffentlich in der Zukunft durch regelmäßige Jahrgangstreffen immer wieder auffrischen lassen, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.

Der Besuch des Ratsgymnasiums ist - als Ganzes betrachtet - sicherlich eine gute Entscheidung ge




Abi-Zeitung 97

Entschuldigung!

Das special feature „Universalentschuldigung", Form 97a wurde für Euch von Eike Rahne und Benedikt Schirmeyer extra neu überarbeitet. Schneidet es doch einfach aus und kopiert es mal!










Osnabrück, den ___.___.199__

Schwere Depressionen / psychische Probleme / tiefe Niedergeschlagenheit

Allgemeines Unwohlsein / Allg. Abgeschlagenheit

Influenza A/B

Ein grippaler Infekt

Lernhypertrophie

Diarrhöe studiosus

Strenuitätsinsuffizienz

Ignaves Fieber

Prae-/ Postklausurale Streßsymptome / Lernintentionen

Kreislaufschwäche

Akute Ansteckungsgefahr

Starke Sehschwäche nach intensiver Computerbenutzung / längerem Fernsehgenuß

Ein Arzttermin bei Herrn / Frau Dr.

Ein Verkehrsunfall

Eine Sportverletzung

Starker Nebel

Heftiger Gegenwind

Ein plötzlich auftretendes heftiges Unwetter

Plötzlicher Wintereinbruch / Wetterumschwung

Eisregen

Eine Empfangsstörung / ein technischer Defekt / Bedienungsfehler des/der funkkontrollierten Weckautomaten

Das nicht pünktlich erfolgte Wecken durch ein Familienmitglied

Ein Defekt am Fahrrad

Die nicht planmäßige / pünktliche Abfahrt des Busses / der mich befördernden Privatperson

Eine Prüfung in der Führerscheinklasse 1/1a/1b/2/3/4/5 (theoretisch / praktisch)

Die Wiederholung der Prüfung in der Führerscheinklasse 1/1a/1b/2/3/4/5 (theoretisch / praktisch)

Ein Termin zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU)

Die Wiedervorstellung zur Fahrprüfung in der Führerscheinklasse 1/1a/1b/2/3/4/5 nach Führerscheinentzug

Die Verhaftung nach Begehen einer Straftat

Ein Gerichtstermin / Termin bei Rechtsanwalt / Notar Herrn / Frau

Unerwarteter Besuch / Vertreterbesuch

Ein wichtiges Telefonat

Ein wichtiger Termin

Die unerwartete Einladung zu einer Papstaudienz

Ein offizieller Empfang bei

Ein Flugzeugabsturz

Eine wichtige Orchester-/ Theaterprobe

Eine Besprechung mit einem Mitglied der Schulleitung

einem Musikerzieher

einem Kunsterzieher

einer sonstigen Lehrkraft Name / Namenszeichen:

einem Mitschüler in wichtiger schulischer Angelegenheit

Eine Klausur im Fach bei Herrn / Frau ( . Stunde) (Nachschreibtermin)

verzögerte/n das pünktliche Erscheinen zum Unterricht / zur Probe in der _____________ Stunde um _____ Minuten.

ließ/ließen den Besuch des Unterrichts in der _____________ Stunde hinfällig werden.

verhinderte/n die Teilnahme am Unterricht / an der Probe in der _____________ Stunde.

Hochachtungsvoll,

Mit frdl. Gruß / Grüßen,

Herzl. Gruß / Grüße,

Ihr

Dein

.....................................................................................

Unterschrift des Schülers


Bratpfanne

Dental Sinnot




Abi-Zeitung 97

Dudenverfolgung

von Eike Rahne und Benedikt Schirmeyer


logischer und einfacher machen sollen:

1.Im Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung haben die selbsternannten Rechtschreibreformer ganze Gruppen ehemals zusammengeschriebener Wörter mutwillig entstellt, indem sie sie „auseinander gerupft" haben, z.B. „es ist so weit" (wie weit denn jetzt?!), „etwas richtig stellen" (damit es nicht umkippt), „sich zufrieden geben" (obwohl man es nicht ist) oder auch „etwas voll packen" (ey voll, ey!). Da kriegt man doch wirklich „zu viel"!

2.Daß man Wörter nach Sprechsilben trennt, scheint den „Vätern der Rechtschreibreform" zuwenig: Es wurden neue Gesichtspunkte kreiert, die dem Sprachgebrauch völlig zuwiderlaufen: „Hyd-raulik", „Indust-rie", „Konzent-ration", „inf-rarot", „ult-raviolett" sowie „Tab-lette" sind eindeutige Belege dafür, daß das Motto der Rechtschreibreform war: `Wieso einfach, wenn's auch „komp-li-ziert" geht?'

3.Ungeheure Erschwerung bedeutet die unverantwortliche

Sezierung des seit 500 Jahren bewährten deutschen Individualbuchstabens „ß" mit der Neueinführung von 20 000 (!) Wörtern mit Doppel- und Dreifach-S und anderen Dreifachkonsonanten bzw. Vokalen: „Schlossstraße" (dieses Beispiel zeigt schon, was für ein Kostenfaktor die Rechtschreibreform ist: Nicht nur tausende und abertausende von Schulbüchern müssen umgeschrieben werden, sondern auch Straßenschilder geändert und und und...), „Stofffetzen", „Seeenge", „Schlusssatz", „Schneeelefant", „Flussschifffahrt"...— diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Außerdem muß nun jeder nachdenken: Ist der Vokal vor meinem „ß" kurz oder lang? Wie zeitraubend, zumal in unserer „schnelllebigen" Gesellschaft!

4.An eine „freudsche Fehlleistung" grenzt, daß man in einigen Bereichen der Groß- und Kleinschreibung völlig willkürlich umwarf , was bisher Gültigkeit hatte: „hier zu Lande" (im Wasser und in der Luft), das „ohmsche Gesetz" (das Adjektiv „ohmsch" war uns bisher völlig unbekannt!), der „goldene Schnitt" (so etwas wie der goldene Schuß?), „Acht geben" (beim Kartenspielen?) oder „zu Mute sein" (hä?)...

5.Die Vorschläge zur Veränderung

Wenn es nicht auf den Eimer paßt, wird neuerdings das Gesäß passend gemacht, nach dem Motto: wo viele Fische stinken, ist Frischluft eine Plage, oder: je dümmer die Leute, desto „Rechtschreibreform". Mit diesem Ausdruck bezeichnen veritable Sprachverwüster, auch Kultusminister genannt, was heute noch als Legasthenie ärztlich behandelt, im Jahre 2005 jedoch zur verbindlichen Regel wird. Weil Bildung von Bild-Zeitung kommt und Stengel von Stange, heißt dieser demnächst Stängel. Im neuen Amöbendeutsch wird es kaum noch Kommaregeln geben (9 statt bisher 52), Grenzdebilen werden Trennungsofferten unterbreitet (Zi-cke statt Zik-ke), Anreden werden kleingestanzt (Herzliche Bitte, denken sie an die Elternspende) und Wörter regelrecht verschandelt (Ketschup, Hämmorriden). Aber es gibt noch mehr Linguini ballaballa: Welcher neuartigen Sekte steht eigentlich der Känguru vor, und was ist bitte Grafologie (ein Spezialgebiet der Aristokratologie?)?

Nun könnte der Leser sagen: „das sind doch alles Einzelfälle". Um zu zeigen, daß dem nicht so ist, sondern daß die Rechtschreibreform weite Bereiche unserer deutschen Sprache betrifft, hier noch einige „Verbesserungen", die die deutsche Sprache




Abi-Zeitung 97

der englischen Fremdwörter im Deutschen lassen keine klare Linie erkennen; eine Regel, die zu den Änderungen paßt, kann eigentlich nur lauten: Die Schreibung der Fremdwörter soll sich ändern, egal wie; zu bevorzugen sind neue, bisher weder im Englischen und erst recht nicht im Deutschen verwandte Schreibweisen. So wird aus Blackout „Black-out", aus Hot dog „Hotdog", aus Countdouwn „Count-down", aus Midlife-Crisis (im Englischen mid-life crisis) „Midlifecrisis". (Sind das vielleicht Vorschläge, die in einer Karnevalssitzung geboren wurden ?) - - - -

All diese Änderungen kann man nicht diskutieren, man kann sie nur aufzeigen. Was diese Herren im Juli 1996 in Wien unterschrieben haben, stellt den erbärmlichen Versuch dar, unter dem Deckmantel der Beseitigung von Problemen, die das Deutsche in der Praxis gar nicht aufweist, orthographischen Unsinn durch Regeln zu adeln. Hier zeigt sich, daß „Reform" nicht gleichbedeutend mit „Fortschritt" ist; die Rechtschreibreform ist eindeutig ein Rückschritt, sowohl sprachlich als auch demokratisch (Rechtschreibdiktatur

per Erlaß), rechtlich (was ist eigentlich mit der Gesetzgebungskompetenz des Bundestages?), haushaltspolitisch (die Rechtschreibreform als Kostenfaktor) und pädagogisch (keine Möglichkeit für Schüler, ihr Sprachgefühl anhand von sicheren und eindeutigen Regeln auszubilden).

Übrigens: Auf dem alten Duden stand immer zu lesen:

„Maßgebend in allen Zweifelsfällen".

Diesen Anspruch scheint der armselige neue DUDEN nicht mehr zu erheben; er ist maßgebend in allen Verzweiflungsfällen!

Gute Nacht, Deutschland!



Geo magazin

A 6097 BI

NR.6/Juni 1997

6 DM

Österreich: ÖS 45

Schweiz: sfr 6

(31. Mai 1997)


dem Bericht ein hochinformatives wissenschaftliches Werk vor.

Bei den Untersuchungen im Testgebiet stellte man fest, daß sich die Gattung homo docens bevorzugt bei großen interspezifischen Zusammenkünften (conventus omnium) in Gemeinschaft zeigt (s. Abb. 1) und, wenn auch in gedämpftem Tonfall, äußerst rege miteinander kommuniziert. Bei diesen Gelegenheiten scheint plötzlich alle Konkurrenz vergessen, man einigt sich auf einen Konversationsmodus, bei dem das a-Tier die Wortführung übernimmt und andere nur zuweilen laut zu Wort kommen. Nach Beendigung dieser Zusammenkünfte gehen die Individuen wieder ihren eigenen Weg, entweder als Einzelkämpfer, um im beschwerlichen Dickicht des Schulalltags eigene Strategien fürs Überleben zu entwickeln, oder als Herdentier, das auf den Schutz der Artgenossen nicht verzichten kann. Dabei läßt sich, wie in allen natürlichen Vorgängen eine gewisse Fluktuation feststellen: Bei ehemals in Wechselwirkung getretenen Individuen lassen sich schon wenige Stunden nach dem Kontakt erstaunliche Veränderungen feststellen: Die Bedeutung von Kooperation und Verständigung für den Alltag nimmt beim einzelnen Individuum unterschiedlich stark ab. In Ermangelung der Kenntnis anderer Aufgabenfelder fällt es manchem homo docens schwer, sich zu geringfügigen Zugeständnissen bereit zu finden. So konnte beobachtet

werden, daß oftmals weniger erfreuliche Berührungspunkte, als vielmehr interfachliche Differenzen existierten, durch die Gemeinsamkeiten auf ein Minimum reduziert wurden. In einem nur sehr selten zu beobachtenden Vorgang führte die Abkehr sämtlicher Individuen des gymnasium consilii senatus osnabrugiensis fast zum Sturz eines einzelnen homo docens. Hier tauchte das Phänomen der politisch-ideologischen Isolation auf. Berücksichtigt man den geistigen Entwicklungsgrad der Testindividuen, der günstigenfalls Garant für Akzeptanz und Offenheit ist, erscheint dieses Verhalten ungewöhnlich und inkonsequent. Eben dieses Verhalten führt nach Beobachtung der Wissenschaftler zu ersten Anzeichen für eine Aufspaltung in verschiedene Rassen der Art homo docens. So existieren verschiedene Futterplätze, die geographisch voneinander isoliert weitestgehend den innerartlichen Kontakt unterbinden, eine Vermischung der unterschiedlichen Rassen allerdings nicht gänzlich unmöglich machen. Unter den Lebewesen der Lehrerzimmerrasse scheinen sich einige Individuen einen besonderen Schutz angelegt zu haben. Sie bewegen sich auf einem Stahl- oder Aluminiumgestell fort und tragen bei sämtlichen Lokomotionen eine aus chitinähnlicher Substanz hergestellte, nußschalenförmige Kopfbedeckung, die diesen Individuen außerhalb des Testgebietes einen nicht von der Hand zu weisenden Selektionsvorteil bietet. Unter

VON EINAR HEKE & SABINE REW MIT FACH-LICHER UNTERSTÜTZUNG VON PETRA SUIJTCUPS


Auf ihrer letzten Expedition zur Erforschung des Anthropo-biotops gymnasium consilii senatus osnabrugiensis machten die Biologin für Humanevolution Prof. Dr. Sina Weber und der Priv.-Doz. für deskriptive Verhaltensforschung und Ökoanthropologie Eike Rahne von der Pawlow-Universität St. Petersburg aufsehenerregende Beobachtungen, die das Duo zu heißen Aspiranten auf den im Herbst in der schwedischen Hauptstadt Stockholm zu vergebenden Nobelpreis für Biologie machen. Damit steigen die Chancen, daß bereits zwei Jahre nach der Verleihung des renommierten Wissenschaftspreises an die Entwicklungsbiologin Christiane Nüsslein-Volhard erneut deutsche Forscher mit der begehrten Auszeichnung dekoriert werden. Den der Öffentlichkeit bisher unbekannten Spezialisten für die Bereiche Evolution und Ökoanthropologie gelang eine in der Fachwelt aufsehenerregende und die Verhaltensbiologie revolutionierende Entdeckung, durch die es Nachfolgegenerationen möglich sein wird, das Miteinander menschlicher Lebewesen besser zu verstehen.

In dem vielfältigen Einflüssen ausgesetzten Testareal erschlossen sich den Wissenschaftlern neue Erkenntnisse im Verhalten der dozierenden Humangattung (homo docens).

Schweigen und Verschlossenheit der Testpersonen verhinderten oftmals ein stringentes Vorgehen. Dennoch liegt mit folgen

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Schweiz: sfr 6

(31. Mai 1997)

dem aus vielfältigen Rassen bestehenden Kollegium befindet sich auch die kleine Gruppe der Musiklehrer (homines docentes cantare et musicare). Diese besticht durch eigenwillige und ausgefallene, aber auch überraschend professionelle musikalische Darbietungen. Großer Verdienst dieser Rasse ist die regelmäßige Zusammenführung und Durchmischung der Art homo docens. Lichten Haarwuchs und ein weniger glänzendes Fell scheinen sämtliche männlichen Individuen durch verstärkten Bartwuchs zu kompensieren. Im Lebensbereich gymnasium consilii senatus osnabrugiensis sorgt mitunter die unkonventionelle Namensgebung von naturwissenschaftlichen Wettbewerben durch die Mathematikpädagogen (homines docentes scientiam mathematicam) für Heiterkeit. Die nach Konsumgütern unserer Tage benannten Leistungsvergleiche „OMO" und „RaMa" fanden jedoch aufgrund ihrer bewährten Logistik und Organisation viele Teilnehmer und trugen den Namen unseres Testgebiets auch in entfernter gelegene Lebensbereiche. Abseits vom großen Rummel schuf man 1984 ein Zentrum, das

der Rekreation dienen soll, mit dem Ziel, die seltene Art des homo docens et adiuvans künstlich heimisch zu machen. Der Plan ging auf, so daß man sich heute glücklich schätzt, diesen für das Funktionieren eines Ökosystems wichtigen Faktor angesiedelt zu haben. Wenn der Großteil der Artgenossen sich auf Schulveranstaltungen seinen Annehmlichkeiten hingibt, arbeitet das Individuum der Rasse homo docens et adiuvans hinter dem Tresen irgendeines Ausschanktisches weiterhin im Dienste der Allgemeinheit. Neben ihrer Eigenschaft als Aufenthaltsort für den homo docens et adiuvans stellt die Bibliothek ein Auswilderungsrevier für schwache und sich nach der Trag- und Säugezeit wieder direkt für die Gemeinschaft engagierende Individuen dar, wobei besonderes Augenmerk einem speziellen Individuum, dem homo docens et se ipsum non regens, zukommt, das besondere Merkmale vorweist, in pädagogisch-didaktischer Isolation lebt und erstaun

licherweise dem sehr starken und aus diversen Richtungen kommenden Mutations- und Selektionsdruck standhält. Aber auch der Kohlenkeller (caverna carbonis) erfüllt seine Aufgabe als Betätigungsfeld für die Abart des homo docens, nämlich den homo crassus et dormiens, der sich mit stark differierender Einsatzbereitschaft und unterschiedlichem Arbeitstempo um die Bewirtung der heranwachsenden Lebewesen unseres Testgebiets kümmert. Unter fachkundiger Aufsicht von G. Gleue (homo optime laborans) gelingt es immer wieder, einen über die Grundbedürfnisse der Ernährung hinausgehenden Futterplan zu realisieren. Für immer wiederkehrende Abwechslung sorgt der ungebremste Bewegungsdrang der Sportlehrer (homines docentes saltare), die mit in regelmäßigen Abständen stattfindenden Vorstößen in umliegende, aber zumeist unbekannte Lebensräume (Gewässer oder Gebirge) im wahrsten Sinne des Wortes ihren Lebensraum erweitern. Eine interessante Unterart ist der homo docens habitu dubitabili, deren Vertreter sich trotz ihres nicht immer ansprechenden äußeren Erscheinungsbildes großer Beliebtheit

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Schweiz: sfr 6

(31. Mai 1997)

erfreuen, wie auch der homo multis mediis docens, der zur Untermalung seiner Unterrichtsinhalte das bewegte Bild sprechen läßt.

Über allen thront das leicht ergraute a-Tier, das als Relikt aus der Albrecht-Ära auch im Konkurrenzkampf unter veränderten und sich vielfach erneuernden Bedingungen gegenüber den sich im stetigen Wachstum befindlichen Abkömmlingen der homines docentes sinistri bisher tapfer die Stellung hält.

Es hat also eine Einnischung stattgefunden, so daß ein beinahe friedliches Zusammenleben der verschiedenen Homo-docens-Rassen möglich ist, das

nur durch interspezifische und politische Einflußnahme sowie äußerst heftige intraspezifische Konkurrenz und die Anwesenheit von Parasiten (homo desinfiziens et simul infiziens), genannt „Schmuddelhelga", zuweilen aus dem Gleichgewicht zu kommen droht. Weshalb gerade in unserem Testgebiet mehrere Rassen oder sogar mehrere Arten der Population homo docens und Unterarten heimisch sind, während die Artenvielfalt in anderen Biotopen erheblich geringer ist, bleibt noch zu klären. Vielleicht waren die nur begrenzt verteilten positiven Verstärkungen (Lehrmittel/-kräfte) ein Auslöser zur Spezialisierung.

Wahrscheinlich haben sich die verschiedenen Klassifizierungen der dozierenden Humangattung selbst entwickelt. Dieses belegen auch die wenigen Untersuchungen der DNS (genetischer Fingerabdruck an Kaffeetassen, Zigarettenkippen und Sporttrikots) aller Individuen. Inwieweit nun tatsächlich eine Aufspaltung in verschiedene Arten stattgefunden hat, ließ sich nicht hundertprozentig beweisen, da das Blickfeld der Wissenschaftler nur auf den Bereich Schule und nicht auf das Privatleben der Testindividuen gerichtet war (s. Grafik). Die Findung der endgültigen Lösung liegt nun in den Händen einer neuen Generation

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Geo magazin

A 6097 BI

NR.6/Juni 1997

6 DM

Österreich: ÖS 45

Schweiz: sfr 6

(31. Mai 1997)

von Wissenschaftlern. Die Biologin für Humanevolution Prof. Dr. Sina Weber und der Piv.-Doz. für deskriptive Verhaltensforschung und

Ökoanthropologie Eike Rahne treten in den verdienten Ruhestand. Aufgrund der zu erwartenden großen Erfolgsaussichten hinsichtlich einer vollständigen

Erforschung des Testgebiets gymnasium consilii senatus osnabrugiensis werden die Studien weitergeführt.

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Abi-Zeitung 97

Die Umfrage im 13. Jahrgang

von Jost Neumann und Marco Hagemann

13,4 Ariane Westphälinger

12,4 Michael Detert

2,1 Herr Simon

7. den Rhythm im Blut?

45,0 Malte Stueck

9,0 Jost N. und Leon H.

4,0 Korff

8. die höchsten Absätze?

71,3 Katrin Hartlage

8,0 Eva Osterheider

3,5 Miriam Salaske

9. die coolste Mutter?

71,4 Michael Detert

4,3 Nicolas Franzwa

10. den gechilltesten Partykeller?

39,8 Michael Detert

15,7 Nicolas Franzwa

8,4 A.K. Damm und Hans S.

11. den müdesten Schlafzimmerblick?

10,7 Wolfgang Loer

7,8 Vanessa Nieporte

5,8 Melanie Sendfeld

12. die schwärzeste Raucherlunge?

19,8 Ole Slink

16,0 Nina Lörken

12,7 Nicolas Franzwa

11,3 Matthias Lüger

13. immer gute Laune?

28,7 Daniela Lücke

12,5 Nina Lörken

11,5 Antonia Wöhnl

14. die coolsten Sprüche drauf?

30,5 Ole Slink

18,1 Ingo Meyer

13,3 Thomas Krause

8,6 Matthias Lüger

15. die Gewohnheit, übermäßig viel zu schleimen?

36,7 Lars Wochnik

16,7 Ulf Cramer

6,7 Patrick Otto

16. die krümmsten Finger?

24,4 Hans Schwanitz

9,6 Stefan Artmann

8,5 Matthias Lüger

17. die Weisheit mit dem Löffel gefressen?

23,1 Lars Wochnik

10,2 Katharina Klaaßen

18. den smoothesten Bart?

52,0 Adrian Widera

15,7 Jan Mazurkowski

5,9 Philipp Klausing

19. das lässigste Ausfit von den Schülern und den Lehrern?

7,3 Fulge

5,7 Heins und Ahrens

4,1 Elwood

20. das schönste Lächeln?

10,1 Antonia Wöhnl

6,7 Merle M. u. Christiane K.

5,6 Alice Lohmöller

21. die allerschönsten Augen?

10,3 Eva Osterheider

8,2 Christiane Künzel

6,2 Alice L. und Irene G.

22. das schönste Gesicht?

9,4 Christiane Künzel

8,5 Cornelia Thiele

7,1 Christine Schaiper

4,7 Alice L. und Irene G.

23. die beste Ausstrahlung?

8,5 Christiane Künzel

4,9 L. Wochnik und Alice L.

3,6 Physikkurs Hilker

1,2 Kohlenkeller-Gabi

24. den besten Charakter?

10,4 Daniela Lücke

7,5 Ole Slink

6,0 Michael Detert

Wer ist...

25. der verschlafenste Zuspät-kommer?

61,2 Julian Ortmann

7,8 Marco Hagemann

5,2 Daniel Knieß

26. der schlimmste, attestpflichtige Blocker?

48,8 Martin Blumenstein


Die aussagekräftige Umfrage, die wir vor mehreren Wochen in unserem Jahrgang durchgeführt haben, indem wir zielstrebig den Unterricht in den LKs störten, ist nun doch noch rechtzeitig ausgewertet worden. Händereibend haben wir skrupellos und unbeeinflußt von unserem Gewissen alle Fragen und deren Antworten veröffentlicht. Die Angaben sind in Prozent der eingereichten Antworten ausgedrückt. Viel Freude damit.

Wer hat ...

1. das coolste Auto?

27,4 Vanessa Nieporte

17,1 Nicolas Franzwa

11,1 Katrin Hartlage

9,4 Alice Lohmöller

1,7 Christoph Schröder

2. immer den besten Parkplatz?

22,8 Korff

10,9 Goldbach

8,9 M. Detert und Ingo M.

3. die coolste Frisur?

16,2 Torben Preuss

12,2 Jens Dingemann

8,1 Ole S. u. C. Königsmann

7,1 David Bergner

4. den längsten Draht?

20,7 Anne Lena Vollmer

10,8 Manuela XXX

10,0 Sina Westermann

6,3 Tanja Adam

5. am meisten Haare auf den Zähnen?

17,2 Katharina Klaaßen

8,0 Eva Osterheider

5,7 Ariane Westphälinger

6. den goldenen Bagger verdient?

24,7 Jost Neumann




Abi-Zeitung 97

28,8 Ole Slink

27. der heftigste Alkoholiker mit ´nem Magen wie´n Faß ohne Boden?

29,5 Ingo Meyer

9,5 Jens Küpper

8,6 Marco Hagemann

28. die Partyfrau/der Partymann?

13,1 Hans Schwnaitz

11,1 Christoph Hasse

8,1 Alice Lohmöller

29. die größte Tratschtante?

40,7 Michael Detert

11,9 Ariane Wetsphälinger

5,9 Natalie Rust

30. der/ die coolste?... (negativ)

19,0 Michael Detert

14,7 M. Lüger und Yusof S.

5,2 Jan M. und Eva O.

31. der größte Schnorrer?

12,8 Matthias Lüger

8,5 Martin B. und Julian O.

7,4 Ingo Meyer

32. der Hinterwäldler?

16,1 Matthias Lüger

12,6 Sigrun Wiewinner

10,3 Tanja Schockmann

5,7 Yusof Sultan

33. der beste Zocker?

43,8 David Bergner

13,6 Ole Slink

12,6 Daniel Graschtat

34. richtig c-blond?

35,7 Sina Westermann

16,1 Katrin Hartlage

10,7 Miriam Salaske

35. die verkorkteste Feministin?

28,8 Ariane Westphälinger

22,1 Grit Meyer

6,7 Bettina Hammersen

36. am sportlichsten?

21,7 Lars Wochnik

11,3 Merle Meyer

7,3 Maren Bartlitz

37. am engagiertesten?

50,9 Katrin Rühl

16,7 Grit Meyer

11,1 Michael Klefoth

38. am intelligentesten?

62,4 Rojo Poller

3,7 Hans S. u. Mirko Belickin

39. am nerven?

16,9 Lars Wochnik

13,1 Katharina Klaaßen

10,0 Eva Osterheider

40. der Lehrer, bei dem ihr immer einschlaft?

15,3 Sachslehner

14,4 Dammeier

7,2 Wake

6,3 Wenzel

41. der größte Träumer im Unterricht?

24,4 Julian Ortmann

11,1 Wolfgang Löer

7,8 Martin Blumenstein

42. der spießigste Lehrer?

12,5 Goldbach

11,5 Dammeier

7,7 Collmann und Stiller

5,8 Ranke und Gebser

43. die future Hausfrau / der future Hausmann?

10,9 A.K. Damm

9,4 Christoph Schröder

7,8 Britta Groß

6,3 Miriam Spielberg

44. was ist deine liebste Disco?

45,1 Park

7,8 A30

4,9 Jam

4,7 Cosmic Club

45. was ist dein bevorzugter Chillout?

63,3 Mensa

24,5 K.K.

0,0 Bibliothek


Ahrens über Landwehr:

Da kommt der Busfahrer aus Belm.

Beermann in einer Orchesterprobe:

Seid doch mal leise, wir sind doch hier nicht im Unterricht!

Weyer über Australien:

Ganz einfach: Das liegt am Arsch der Welt!

Benedikt: Frau Scheffer, ich hab' Hunger, darf ich was essen?

Scheffer:

Ich hab' Durst, mir ist schlecht und keiner liebt mich - und mir ist kalt! Was soll ich erst machen?!




Abi-Zeitung 97

Dreyer:

Martin, Ihre Anwesenheit ist körperlich im Augenblick.

Lüpke:

Lieber fünf Minuten feige, als das ganze Leben tot.

Goldbach:

Wer über die Hölle reden will, muß verteufelt gut drauf sein.

Ahrens:

Das tolle an der sexuellen Fortpflanzung ist nicht der Sex.

Hoefer:

Wenn's um lange Haare geht, bin ich bei jungen Männern unersättlich.

Johannsmeier:

Ole, wir versuchen unser Bestes, daß du nächstes Jahr nicht mehr hier bist.

Ole: Dann komm' ich irgendwann als Referendar wieder. So in Deutsch und Geschichte.

Stiller: Ich hab' zu Hause n' Umbau und da steht alles voll.

Benedikt: Haben sie einen Innenarchitekten, der eher Bühnenbildner hätte werden sollen?

Stiller: Nö, das mach ich alles selber.





Abi-Zeitung 97

Kuschelecke gefordert!

von Daniela Ringel und Kathrin Hartlage


schon Erfahrungen mit kuschelweichem Babyhaar bei ihm sammeln.

Vanessa + Christoph: Oh Vanessa, ich liebe Dein Auto ... äh, Dich natürlich auch.

Stephanie K. + Sebastian Fl.: Das wohl oder übel intellektuellste Paar.

Katrin R. + Lars W.: Wie konnten sie uns das nur antun?

Merle + Jens: Leistungssportler in allen Bereichen ?!

Adrian + Pia: Ist sie seine heiße Rockerbraut ?

Anna L. + Florian B.: Die beiden ewigen Nörgler.

Daniela L. + Andreas Z.: Er könnte sich von Ihrem Frohsinn ruhig mal `ne Scheibe abschneiden.

Petra S. + Ingo: Sie muß ständig zu ihm aufschauen.

Michael K. + Elvira: Seine Liebe galt wohl mehr dem Fußball

?!?

Hans + Katrin M.: Wer ist Mann und wer ist Frau ?

Lynn + Christian: Diese „Belästigung" fing schon in der 9. Klasse an.

Tanja A. + Ulf: Gegensätze ziehen sich an!

Jost + Christiane: Liebe muß schön sein!.

Matthias + Anne Lena: Die „Schatzi-mach'-mal-Frühstück-ich-geh´-eben-auf's-Klo-Bezie hung"

Von einer Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses wollen wir noch einmal absehen, wenn die Erregenden (Erregten) unverzüglich in einer Kuschel-ecke genau wie die Raucher diskriminiert werden.

Neid ist in diesem Falle ausgeschlossen!

Da wir das ewige Knutschen, Kuscheln und andere wilde Spielchen auf dem Schulhof nicht mehr ertragen können, fordern wir aus Rücksicht auf die folgenden Jahrgänge eine Kuschelecke für die unzähligen Pärchen am Rats.

Hier sind nun die Personen aufgelistet, die in der Oberstufenzeit 95-97 das Feiern wilder Orgien einfach nicht lassen konnten.

Leon + Irene: Sie sind wohl das hübscheste Paar.

Nina + Wolfgang: „Z(sch)aaaatz ?!?" „Ja, Loch, was ist denn ?"

Ronny + Maike: Auf der Kursfahrt in Triest kamen Sie sich näher.

Sebastian S. + Miriam Sp.: Die angehende Hebamme kann jetzt


dere Laufbahn einzuschlagen.

Und damit diese unsere Mitschüler nicht in Vergessenheit geraten, wollen wir ihrer auf diesem Weg noch einmal gedenken.

Christian Benecke: ABI ´98

Jan Brosda: ABI ´98

Nicole Broszat: sorgt jetzt für Recht und Ordnung in der Anwaltskanzlei

Tanja Dependahl: ABI ´98

Christoph Drewes: immer auf der Suche nach neuen Abenteuern (diesmal im Internat im Harz)

Sabine Falke: mit Sack und Pack nach Heidelberg

Serpil Gedik: hinterließ einen bleibenden Eindruck und ver

schwand so schnell, wie sie kam

Kerstin Gräve: lebt die sadistische Ader als Physiotherapeutin aus

Dana Knochenwefel: ein „Phantom"

Hendrik Klein: auch er versucht sein Glück im Internat

Tim Klostermann: man muß den Kopf ja nicht gleich in den Sand setzen; er lief zur Konkurrenz über

Sebastian Lodter: ABI ´98

Thomas Meyring: ABI ´98

Anja Nowoczin: ABI ´98

Hilke Teufert: ABI ´98

Nico Wegener: ABI ´98

Nancy Wöstmann: ABI ´98

Aussteiger

von Daniela Ringel


Alle Jahre wieder müssen so manche Oberstüfler daran glauben und auf der Strecke bleiben.

Einige von ihnen sind mehr oder weniger kurz vor dem Ziel gescheitert und drehen nun noch eine Extrarunde, um ihr Glück im Jahr 1998 noch einmal zu versuchen. Viel Erfolg dabei!

Die anderen sind anscheinend vom „rechten" Weg abgekommen, denn sie haben nicht nur unseren Abijahrgang, sondern auch das Rats verlassen, um eine an



Hellmann



Abi-Zeitung 97

Schafe, Guinness und

Burgerking war Irland

von Nina Lörken


periodisch wiederholenden Vibrationen im Fünf-Minutentakt durch den regen Bahnverkehr, so daß sowohl die Tiefschläfer als auch die Liebhaber von Oropax voll auf ihre Kosten kamen; auch sie wurden allerdings am nächsten Morgen durch den erquickenden Duft von Finger

würstchen und (kalten) Spiegeleiern (Continental Breakfast) geweckt und trafen ihre übermüdeten Kumpanen im pinken Frühstücksraum.

Spätestens nach dem etwas kärglichen Frühstück standen wir schon wieder vor einem neuen Problem (nach dem des friedli

Es fing ganz gut an: Schon der abgebrannte Düsseldorfer Flughafen gab uns in seiner Trostlosigkeit einen kleinen Vorgeschmack auf das, was uns erwarten sollte: Es war grün, klein und grausam (allerdings nach Aer Lingus Art geschmackvoll mit Kleeblättern verziert) - das Flugzeug!

So schlimm war es dann allerdings doch nicht, denn schließlich landeten wir am Nachmittag einigermaßen wohlbehalten (auch psychisch, was wahrscheinlich durch die beruhigende Wirkung des Grüns und den leckeren Imbiß, der einen glauben ließ, man wäre noch zu Hause bei Mami, unterstützt wurde) in Dublin.

Das Beste an der ganzen Reise bekamen wir aber erst in Dublin zu sehen: Nach einer nicht weiter erwähnenswerten Busfahrt gelangten wir zu einem architektonisch höchst interessanten Gebäude (es war auf raffinierte Weise unter geräuschvoll rauschenden Bahnüberführungen und praktisch direkt neben ein paar Abfallcontainern errichtet worden), zwar nicht in dem vornehmsten Viertel Dublins (zur Zierde einige nett gemeinte Hinweisschilder „Ladies watch your handbags" ), aber dafür ein Platz für Freunde des Obskuren und des mysteriösen Dunkels... - Das war Isaac´s Hostel!

Dann kam auch schon die erste Nacht: Sie war erfüllt von sich




Abi-Zeitung 97

wichtige Rolle gespielt hat, daß er sogar Teil der Überschrift wurde, ist eigentlich nur eine kurze Beschreibung der Isaac´s Kitchen nötig: Da fast nie Töpfe da waren und auch fast keine Herdplatten funktionierten, war es für uns das Nächstliegende, uns gar nicht erst die Mühe mit dem Kochen zu machen und lieber Burger straight from the Home of the Whopper zu konsumieren (von einem Ausflug zu all you can eat Pizza mal abgesehen).

Wesentlich abwechslungsreicher als unsere Eßgewohnheiten war das Programm, das Herr Helms für uns zusammengestellt hatte: Es reichte von der Teilnahme an einem lateinischen Gottesdienst in der barocken Basilika (eher Latein auf Irisch: „Cjürie eleison! Hallelujah!") bis zum Besuch eines Windhundrennen...

Eine Wanderung (Busse waren im allgemeinen zu teuer, und außerdem fuhren sie auf der falschen Seite) zum entlegensten Flohmarkt Dublins endete fatal: Niemals dort angekommen, Helms verlorengegangen, total verfranst,

fanden wir uns schließlich in der Partymeile Temple Bar (ein Pub neben dem anderen) wieder.

Sightseeing mußte natürlich auch sein, also besuchten wir auch Trinity College, den Guinness Hopstore (nähere Erläuterungen nicht nötig...Prost!) und Kilmainham Goal (ein Gefängnis, in dem irische Unabhängigkeitskämpfer festgehalten und hingerichtet wurden). Seit unserer Teilnahme an den Viking Adventures wissen wir auch, daß Dublin von Wikingern gegründet wurde und wie echte Menschen dieser Gattung aus der Nähe aussehen (besonders lustig, als Herr Helms einem ihrer Händler seine Uhr andrehen und dieser so ein komisches Armband nicht haben wollte).

Beeindruckend war auch der Besuch an einer irischen Schule, die sich äußerlich besonders durch Asbest und grüne Marshügel im Garten (siehe Foto) auszeichnete. Liam (ein Freund von Herrn Helms) ermöglichte uns, dort an einigen Unterrichtsstunden teilzunehmen, was auch Grundlage für unsere Kontakte zu Einheimischen, die bei einem gemeinsamen Theaterbesuch und anschließendem Zusammensitzen im Pub vertieft wurden, war.

So sahen also unsere Tage in Dublin aus. Freitag früh hieß es Kof

chen Schlafs): die Duschen. Sinnvollerweise im dritten Stock untergebracht (wir Mädchen wohnten im ersten) verdienten sie definitiv den Namen Schimmelhaarkaltwassereinrichtungen. Lecker! Aber auch wenn sie weder einen erfreulichen Anblick boten noch zur Steigerung des Wohlbefindens beitrugen, machte uns die eiskalte Berieselung wenigstens wach. Ein weiterer Vorteil bestand darin, daß der Weg zur Dusche wohl mit der Route herumstreunender nackter Männer übereinstimmte und wir so doch noch was zu lachen hatten.

Ein äußerst produktiver Ort in Isaac´s Hostel war der Gruppenraum, in dem man sogar rauchen durfte. Dort entstand schon am zweiten Abend in einer lustigen Runde und mit Unterstützung von leckeren Dutyfree- Getränken der berühmt-berüchtigte Fanta-Fanta-Blues copyright by Sönke Wallis, unserer blonden Schaf-, Wald- und Wiesenfee. Dieser Abend war es auch, an dem Nina zur Burgerqueen gekrönt wurde, worauf sie als Dankeschön ein Ständchen mit dem Titel „Arschverkrampfung" nebst kaum dissonanter Gitarrenbegleitung (so hört sich das an, wenn man gar nicht Gitarre spielen kann) zum besten gab.

Um zu erklären, warum der Burgerking in Dublin eine so




Abi-Zeitung 97

fer packen, und nach einer abenteuerlichen, recht rasanten und rumpeligen Busfahrt landeten wir schließlich irgendwo inmitten der Wicklower Mountains. Unsere neue Jugendherberge war um einiges komfortabler, hatte saubere Duschen und eine schöne Küche, wo wir dann auch bei der „Selbstversorgung" einen Großteil unserer Zeit verbrachten (es gab da ja sonst nichts!). Aufgrund dieses Zwangs, uns selber ohne Hilfe von Burgerking zu verpflegen, entstand auch unsere innige Freundschaft zu dem Dorfladenbesitzer.

Hätten wir gewußt, welches Grauen uns in diesen Bergen erwartet, hätten wir am nächsten Tag nicht einmal ans Aufwachen gedacht: 27 km bergauf-bergab quer durch die Wicklow Mountains nach Glendalough - zu Fuß!

Wieder in der Jugendherberge fielen wir todmüde in die Betten, nur um kurz darauf (6 Uhr) von unserem grausamen Lehrer wieder aus dem Tiefschlaf gerissen zu werden. Und bald darauf wanderten wir wieder, trotz endlosen Muskelkaters, (fast) ohne Murren weitere 25 km über Waldwege, Straßen und manchmal auch kaum erkennbare Pfade, die fast zum Verlust einiger Gruppenmitglieder beigetragen hätten. Wer sich einmal dem zeitweise auftretenden Gruppenkoller entziehen wollte, fand stets einen freundlichen Weggefährten, der warm, weich, weiß und wuschelig war und einfach super zuhören konnte: Schafe gab´s genug! Manche schlossen engere Bekanntschaft mit diesen Viechern; so fungierte Adrian für diejenigen, denen sie als Zuhörer nicht

reichten, als Dolmetscher („Mäh!"), und auch in Sönke fanden die Schafe einen (heimtückischen) Freund.

Viel zu schnell waren unsere Tage in Irland verstrichen, und wir mußten uns schweren Herzens von den Bergen und Dublin verabschieden, hatten ja aber noch Blasen an den Füßen als Erinnerung.

Unser Dank gilt Herrn Helms, der uns stets so viel Freiheit gab, wie wir brauchten, um Irland auf unsere Weise entdecken zu können, und uns durch das mitunter recht außergewöhnliche Programm dieses Land so nahe gebracht hat, daß wir mehr davon kennengelernt haben als normale Touristen!




Abi-Zeitung 97

Offener Brief

des Fachblattes „Lehrer Heute":

an die Redaktion

von Sandra Tietmeyer und Sina Weber


Betr.: Übermittlung des Studienfahrtberichtes „Newcastle" des Kurses #2En2 des Ratsgymnasiums zu O. zum Zwecke der Planung künftiger Kursfahrten der nachfolgenden Lehrergenerationen. ODER: Kleines Lexikon mit wertvollen Tips zur Gestaltung einer erfolgreichen Kursfahrt.

19.9.l996:

Heute geht es endlich los!!

Ich freue mich riesig, mit meinem 7köpfigen weiblichen Begleitschutz die Reise nach Newcastle endlich antreten zu dürfen. Um exakt 10.12 Uhr bestiegen wir den überaus komfortablen Stadtexpress nach Münster, nur um dort fröstelnd auf dem Bahnsteig auf den 20 Minuten verspäteten Interregio nach Düsseldorf zu warten. Gerade hatte ich mich ganz entspannt in die Polster zurückgelehnt, als ich den unverkennbaren Geruch einer Zigarette in meiner so empfindlichen Nase spürte - wo ich doch extra für mich und meine Mädchen ein Nichtraucherabteil gebucht hatte!! Ich merkte, wie die Wut langsam in mir hochstieg und beschloß, der Ursache auf den Grund zu gehen. Bei meinen Recherchen stieß ich auf ein Abteil, in dem ich aufgrund dichter Rauchschwaden anfangs niemanden erkennen konnte. Nachdem sich der Nebel etwas gelichtet hatte, stellte sich heraus, daß es sich bei den Übeltätem um eine fröhliche Runde reiferer Damen handelte, die mir auf charmante Weise ihre Sympathie entgegenbrachten - obwohl ich natürlich so tat, als ob mich diese Schmeicheleien nicht im geringsten berührten. Glücklicherweise wurde

mein ohnehin schon gereiztes Gemüt bis Düsseldorf nicht weiter strapaziert, doch schon wenig später erwartete mich im Behelfsterminal des Flughafens, der bekanntlich im April von einer Brandkatastrophe heimgesucht wurde, ein weiterer Schicksalsschlag: Das Reisebüro hatte mich auf heimtückische Weise hintergangen!!! Es gab nämlich sehr wohl einen Direktflug nach Newcastle, den man mir scheinbar wohlweislich verschwiegen hatte, so daß wir nun einen Umweg über Stanstead machen mußten, der uns einen 3-stündigen Aufenthalt in der luxuriösen Flughafenlounge bescherte.

Nach der Ankunft um 21 Uhr gab ich meinen komischerweise schon leicht ermatteten Begleiterinnen eine kurze Kostprobe meines überaus scharfen Orientierungssinns, als es darum ging, den Weg zur Jugendherberge zu finden.

Nachdem wir auch dies bewältigt hatten, kamen wir endlich ans Ziel.

Um das Miteinander der Teilnehmerinnen zu fördern, beschloß ich, ihnen ein geräumiges 7er-Zimmer ohne Schränke zu reservieren, wovon sie anscheinend nicht so angetan waren. Verstehe ich gar nicht - warum brauchen sie auch so viele Klamotten? Ich hatte damit überhaupt




Abi-Zeitung 97

24.19.l996:

Endlich ist der Tag gekommen, auf den ich mich schon seit der Abfahrt freue! Die allseits bekannten und beliebten „Newcastle-Trails" standen auf dem Programm. Euphorisch teilte ich den einzelnen Gruppen die Wegbeschreibungen aus und machte mich selbst flotten Schrittes auf den Weg. Doch bald mußte ich zu meiner Überraschung feststellen, daß die Trails ziemlich schnell in diversen Fast-Food Restaurants ihr Ende fanden. Waren sie denn wirklich so uninteressant?

Es widerstrebte mir doch zutiefst, daß die Gruppe sich am Abend aufspaltete, wurde doch der von mir so hochgelobte gruppendynamische Prozeß unterbrochen. Ein Teil zog es vor, sich den geistig nicht so anspruchsvollen Film „Independence Day" zu Gemüte zu ehren, wohingegen ich mich lieber dem Rest anschloß, den es ins Theater zog - das Stück habe selbstverständlich ich ausgewählt. Daß wir einige Minuten zu spät kamen, lag natürlich nur an dem verspäteten Abendessen...

25. + 26.9.l996:

Da die Kursfahrt langsam ihrem Ende entgegen ging, sah ich mich gezwungen, die verbleibenden Tage mit Führungen durch die Metro und das Civic Centre (Rathaus; der Führer, im Grunde ein sympathischer alter Mann, hatte nur einen Nachteil: er stank. PFUI!) und Shopping auszufüllen.

27.9.l996:

Schade, heute ist der Tag der Abreise!

Gerne hätte ich meine Schülerinnen noch weiter an meinen Kenntnissen teilhaben lassen, doch jede Reise hat mal ein Ende, und so kam es, daß wir abends um 22.30 Uhr im Os

Am letzten Tag, an dem wir den Van zur Verfügung hatten, beschloß ich, nachdem ich die mir Anvertrauten durch Bamburgh Castle geehrt hatte, ihnen noch eine ganz besondere Attraktion zu präsentieren: die nur bei Ebbe befahrbare Straße nach „Holy Island". Leider muß ich eingestehen, daß ich es versäumt hatte, mich vorher über die Gezeiten zu informieren, daher mußte unsere Inselexkursion um einige Stündchen verschoben werden. Aus Gründen, an die ich mich heute nicht mehr erinnern kann und will (sehr zum Leidwesen der Leser), wollte ich partout nicht in das nur wenige Kilometer entfernte Schottland fahren - das hätte auch meinen ganzen Tagesablauf durcheinander gebracht!

23.9.l996:

Nachdem wir uns leider von unserem inzwischen so liebgewonnenen Auto trennen mußten, sah ich mich außerstande, den verwöhnten Gören noch weitere Höhepunkte zu zeigen, deswegen - da detaillierte Planung noch nie meine Stärke war - ließ ich den Rest der Woche recht locker angehen (Schüler dürfen nicht überfordert werden!).

Dieser Tag bereitete mir besondere Freude, da wir von South-, über North Shields zur Mündung der Tyne fuhren, wobei ich noch erwähnen möchte, daß die angekündigten Metro-Tickets aufgrund einer Fehlplanung meinerseits leider ausbleiben mußten, so daß jedes Ticket vom eigenen Taschengeld bezahlt werden mußte - aber das macht ja nichts. Mich jedenfalls konnte dies nicht daran hindern, die Einfahrt eines Kreuzfahrtschiffes bewundernd zu verfolgen, wobei ich zu meinem Erstaunen feststellen mußte, daß niemand die Begeisterung mit mir teilte.




Abi-Zeitung 97

nabrücker Hauptbahnhof einfuhren, wo mich schon meine liebe Frau sehnsüchtig erwartete. Glücklicherweise ließ ich mich von dem Drängen einiger Schülerinnen erweichen und sah ein, daß meine Planung etwas umständlich war (ich wollte ihnen doch so gerne als letztes Highlight den Bahnhof Wanne-Eickel bei Nacht präsentieren! Ich weiß gar nicht, was sie dagegen hatten.).

Dank meines umwerfenden Charmes gelang es mir, die Schaffnerin davon abzuhalten, den IC-Zuschlag zu kassieren, so daß wir letztendlich eineinhalb Stunden früher als von mir ursprünglich geplant in Osnabrück ankamen. Ich bin stolz auf mich!

FAZIT:

Als Fazit läßt sich feststellen, daß ich auf der Kursfahrt viel lockerer war als im Unterricht - gut, vielleicht habe ich mehr Widerworte

bekommen als sonst, und manchmal hatte ich auch das Gefühl, daß ich auf den Arm genommen wurde (ich bin mir allerdings nicht ganz sicher!. Auch in meinen Augen fruchtlose Diskussionen standen auf der Tagesordnung, nach denen ich nicht selten beleidigt war, aber kleine Unannehmlichkeiten muß man in Kauf nehmen.

Ach ja, dann hatte noch eine Teilnehmerin Geburtstag, was ich allerdings verschlafen habe (im wahrsten Sinne des Wortes!). Geschenkt habe ich ihr natürlich auch nichts - wir wollen ja nicht zu intim werden...

Es kursierte übrigens das Gerücht, daß sich eine bestimmte Dame in ein Mitglied des Personals verguckt hatte... ob das stimmt, weiß ich bis heute noch nicht.

Sie sehen also, daß eine Kursfahrt mit mir spannend und durchaus weiterzuempfehlen ist (wenn ich in manchen Bereichen auch etwas schwierig sein mag). Des weiteren hoffe ich, daß meine Ausführungen bei der Planung von Klassenreisen wertvolle Hilfe leisten werden.

In diesem Sinne verbleibe ich, hochachtungsvoll, Ihr

(Helmuth Dammeier)




Abi-Zeitung 97

Wir sind so traurig...

von Silvia Detert & Kathrin Rühl


Weitere Informationen: siehe Baedeker. Obwohl der kulturelle Teil uns wirklich tief beeindruckt hat (Kathrin: „La Villette? Was war das noch mal?"), hat nicht er das Besondere dieser Kursfahrt ausgemacht. Nein, es war z.B. die Tatsache, daß sich unser Wortschatz erweitert hat. Nicht etwa der französische, wie der oberflächliche Betrachter jetzt vielleicht annehmen könnte, sondern der der deutschen Umgangssprache. Auch, daß Paris die Stadt der Mode ist, bekam vor allem Silvia zu spüren, die sich von oben bis unten damit eindeckte und dann kein Geld mehr für Platten mit ihrer Depri-Mucke übrig hatte („I'm only happy when it rains"). Außerdem wurde uns klar, „daß in Paris abends nicht so viel abgeht" (O-Ton Miriam), besonders wenn „Baums schon wieder den Memmbock macht" (O-Ton Daniel).

Unser Hotel war durch den sprichwörtlichen Pariser Charme & Chic ausgezeichnet: die eben schon erwähnten, aus anderen Hotels zusammengeklauten Handtücher, ein am Körper klebender Duschvorhang, spartanisches Frühstücks„buffet", winzige Zimmer, winziger Fahrstuhl. In den Metros war es immer furcht

bar heiß und stickig, draußen dafür umso kälter. Das Essen war unerschwinglich teuer, und von Clas und seinen Freunden vom GSG war Silvia auch nicht gerade begeistert („Wenn ich mit denen reden will, sag´ ich schon Bescheid!"). Auch Daniel erwies sich als der absolute Anti-Kavalier, da er es nicht lassen konnte, die Mädels nach 7.-Klasse-Manier vor dem Metrokarten-Entwerter wegzuschubsen, was schließlich damit endete, daß der Automat Katjas Wochenkarte nicht wieder hergeben wollte. Wolfgang dagegen legte (manchmal) ein weitaus höflicheres Verhalten an den Tag, indem er schon mal seinen Platz in der Metro einer Dame überließ. Miriam & Charlotte waren von den impressionistischen Kunstwerken im Musée d´Orsay so angetan, daß sie doch glatt die Zeit vergaßen, wir alle zu spät zum gemeinsamen Couscous-Essen kamen und so hinterher auf die Aussicht auf Paris by night vom Eiffelturm, der seine Pforten schon geschlossen hatte, verzichten mußten, was vor allem Nadine & Kathrin in tiefes Unglück stürzte.

Doch trotz allem haben wir Paris, Frau Mor und unsere Kurskameraden (jawoll!) kennen- und liebengelernt, so daß wir wohl unser ganzes Leben an diese einzigartige, wundervolle Kursfahrt zurückdenken werden. Schade, daß sie vorbei ist, denn so jung kommen wir nie wieder zusammen. Ainsi soit-il.

..., daß alles vorbei ist. Daß die schönen Tage unserer Jugend für immer vergangen sind. Daß wir jetzt nicht mehr im Unic-Hôtel wohnen. Daß das Zimmermädchen keine Haare und Zahnpasta mehr an unseren Handtüchern hinterläßt. Daß wir nicht mehr die ganze Nacht lachen können. Daß wir endlich wieder vernünftig leben, ohne ungesundes französisches Billig-Essen und zu wenig Schlaf. Daß Ellinor, Sandra, Judith & Nadine nicht mehr Tag & Nacht Doppelkopf spielen. Daß wir nicht mehr Jim Morrisons Grab suchen müssen. Daß Wolfgang & Daniel sich nicht mehr in Jacket & Boxershorts umzukellen brauchen. Daß Miriam niemandem mehr den Zimmerschlüssel an den Kopf schmeißt. Daß Lea Johanna De Vries jetzt Frau Mor ist und keinen Couscous mehr bekommt. Daß Katja keine Briefe mehr nach Mali schreibt, Nicola sich und die Spatzen wieder von etwas anderem als von Crêpes ernährt, ihr Buch über die Doppelhelix endlich durchgelesen hat und Schlotte wieder Charlotte ist. Und daß Silvia & Kathrin sich nicht mehr in der Metro zuzwinkern...

Ihr seht, wir schwelgen in Erinnerungen. „Und alles nur, weil ich dich liebe"... Paris. Mon amour. Eiffelturm, Versailles, La Villette, Musée d´Orsay, Centre Pompidou, Notre Dame, Montmartre, La Défense, Champs-Elysées ...




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... lauter Pariser!!

Rats rocks Paris

von Jost Neumann

zu heftig auf ihnen bewegte. Das war besonders in der Suite des Hotels der Fall, in der sich Philipp K., DJ Crossee und Jost eingenistet hatten.

Der erste Tag wurde zur Einfühlung und zum Ausruhen von der langen Fahrt genutzt. Zum Abendessen besuchten wir eine der dreizehn Mensen der Pariser Universität, in der wir ein halbwegs schmackhaftes Essen mit Vor- und Nachspeise bekamen. Nach dem Essen teilte sich die Gruppe. Einige Leute hatten sich mit Schülern des FR-LKs, die in einem anderen Hotel untergebracht wa

den uns mitten unter Hunderten von Outlaws, die Kapuzen, Mützen und lange Mäntel trugen. Wir änderten gleich unseren Gang, um uns der Umgebung anzupassen und fielen somit nicht ganz so extrem auf, wie die drei Touristen, die vor unseren Augen brutal ausgeraubt wurden. Auf einmal joggten rund 15 Polizisten an uns vorbei, die uns später wieder entgegenkamen mit einem Bösen in Handschellen. Die restlichen Gangster begannen zu singen und zu klatschen. „Was isss? Was isss?" hörte Jost von der Seite und antwortete planlos mit „Ey, cool!


29.09.96: Was für ein Horror: 430 und der Wecker dröhnt! In ungefähr 40 Minuten treffen sich die Parisfahrer am Bahnhof. Schnell noch was essen, denn es steht eine ungefähr siebenstündige Fahrt bevor!

Im Zug nach Paris, der den Osnabrücker Hbf. um 525 verlassen hat, haben es sich Leute aus den drei LKs (1Ma7, 1Fr3, 2Ch3) gemütlich gemacht. Im wesentlichen wurden drei Methoden angewandt, um die Zeit totzuschlagen: schlafen, Doko spielen und

Allohool. Kaum zu glauben aber wahr: Einige Schüler nutzten diese wertvollen Stunden sogar zum Lernen (Medizinertest etc...).

Nach einmaligem Umsteigen in Aachen war das Ziel um 1300 erreicht: Paris! Das „Hotel du Nord", welches sich nur drei Straßen vom „Gare du Nord" entfernt befand, machte einen ziemlich guten

Warum singen die alle?". Als er genauer hinsah, war es ein Dealer, der ihm eigentlich „Haschisch? Haschisch?" andrehen wollte. Ab zurück zum Hotel!!

Am nächsten Morgen (Samstag) gab es zur Stärkung erstmal ein wertvolles Frühstück, bestehend aus einem so´nem Baby-Croissant (klein, aber lecker!), ei

Eindruck. Doch der erste Blick sollte täuschen! Die Glückspilze waren diejenigen, die ein kitschiges 3er-Zimmer ergatterten, denn im Gegensatz zu den Bewohnern der 4er-Zimmer bekam jeder sein eigenes Bett. In den Doppelbetten der 4er-Zimmer wurden neue Freundschaften geschlossen und vertieft, wie bei Nils F. & Ferchi und Marco H. & Artschi. Dafür aber brachen teilweise die Latten

der Einzelbetten, wenn man sich

r

en, verabredet: „Um Zehne bei „Les Halles". Da gibt's so´n Springbrunnen!". Alles klar! Bei den Hallen gab es ungefähr zwanzig Springbrunnen! Der eigentliche Grund aber, warum das Treffen nicht zustande kam, war, daß der halbe FR-LK betrunken im Bett saß und lallte. Wir, die wir die Suche schon längst aufgegeben hatten, betraten zu unserer Erschrockenheit das Sperrgebiet für

gutmütige Menschen. Wir befan

n

em 1/3 Baguette, einem 20g-Stück Butter und einem Schluck Marmelade, dazu eine Riesentasse Kakao oder Kaffee. Danach stand ein Stadtrundgang auf dem Plan. Fünf Stunden lang durchforsteten wir die „Ile de la cité" und Umgebung. Wir sammelten viele interessante Informationen von der besonders netten Fremdenführerin, von der jeder gern ein wenig Abstand nahm, weil sie bei jedem

dritten Wort massiv spuckte. Sie




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Alle Wege führen nach Rom

von Andrea Tepe, Miriam Spielberg und Miriam Salaske

Erwarten nicht. Nachmittags erreichten wir dann endlich das sagenumwobene Kloster in Rom, das uns durch Geschichten über „Mama Pasta, die Schlüsselnonne & Co" schon bestens vertraut schien. Alle Vorurteile sollten sich in den folgenden fünf Tagen bzw. Nächten bestätigen. Für alle nachfolgenden Romfahrer an dieser Stelle einige der wichtigsten Gebote, wenn man im Kloster überleben will:

- Iß immer Deinen Teller leer, wenn Du gleichbleibend gut verpflegt werden willst.

- Leg Dich nie mit einer Nonne an. (Ihre Rache wird fürchterlich sein!)

- Laß Dich nie auf einem andersgeschlechtlich besetzten Zimmer erwischen! (Es sei denn, Du hast eine Lateinlehrerin dabei, die über nächtlichen Gameboy - und Bifiorgien das Schimpfen vergißt)

- Traue nie dem Klosterwein, denn er lädt zum Brechen ein! (Echt Essig)

Die, die sich mit den Nonnen besonders gutstellen wollen, sollten es Benedikt gleichtun und ein Papstfoto übers Bett hängen (Uwe hatte da offensichtlich etwas falsch verstanden, er hängte ein Foto seiner Freundin auf). Zu den Highlights auf dieser Fahrt gehörte eine Modenschau auf der Piazza Navona, deren Zeugen wir wurden. Neben Designern wie Armani und Ferré traten Stars wie

Diana Ross, Jamiroquai, Sharon Stone, Ornella Muti und Naomi Campbell auf den Laufsteg. Zu den etwas seriöseren Höhepunkten gehörte der Petersdom, wo „ll Papa" sein Unwesen treibt. Unser Reiseführer Jens, seines Zeichens Kunstexperte, zeigte uns den Balkon, von welchen der Papst alle Jahre wieder sein „Orbi et Orbi" (Zitat Jens) spricht („Wie, echt jetzt? Ich dachte, das heißt "Urbi et Orbi"! Laber, Kathrin, so isses!"). Freitagmorgen ging es dann weiter in Richtung Vico Equense: Für einige der Mitreisenden sollte diese Fahrt sich aufgrund des Restalkohols als besonders beschwerlich erweisen, nicht wahr, Ulf?

Es sollte uns bis zum Ende nicht klarwerden, woher das Hotel in Vico Equense seine drei Sterne nahm. Beschwerden über ein dreckiges Glas brachten nicht viel, da das corpus delicti einfach an einen anderen Gast weitergereicht wurde. Weiterhin wurde heruntergefallenes Besteck von den überaus freundlichen Kellnern („Huhu!") unter den Tisch gekegelt. Wiebke schaffte es, die Baufälligkeit des Hotels in einer einzigartigen Aktion unter Beweis zu stellen, indem sie die Zimmertür ihrer Klinke beraubte. Nichtsdestotrotz müssen wir dem Hotel zumindest für den Pool und den aufmerksamen Barkeeper und Rezeptionisten („Sehen wir uns später noch?") und den supertollen Ausblick einen Stern zugestehen.

Am Morgen des 30. Septembers mußten wir das sonnige Italien dann leider wieder verlassen.


Am 21, September 1996 traf sich zu unchristlicher Stunde germanisches Barbarentum, um in den Jagdgründen der ewigen Stadt sein Unwesen zu treiben. Unser Rudel, bestehend aus Frau Gnoyke, Frau Scheffer, Herrn Marquart, Jens Niebaum, 35 angehenden Abiturienten und, um die Tradition aufrecht zu erhalten, zwei Ehemaligen, begab sich mit Helmuts und Theas Reisebus auf einen der vielen Wege nach Rom. Schon nach wenigen Sekunden ging Thomas K. Frau Gnoyke mit der Frage „Sind wir bald da?" auf den Geist. Der Antwort „Bald, Thomas, bald", folgte der allseits bekannte Ausspruch „Thomas, Du nervst!", welcher sich auf dieser Fahrt noch bewähren sollte.

Nach zwölfstündiger Langeweile, die höchstens durch Gameboyspielen unterbrochen wurde, erreichten wir Waidbruck, das Nest aller Nester in Südtirol. Nach übermäßigem Genuß des laut Wirtin „unfreundlichen" Weines hatte nicht nur Frau Gnoyke „einem in Tee". Die Weiterfahrt am nächsten Morgen wurde dadurch verzögert, daß ein der Wirtin sehr lieber Salzstreuer auf wundersame Weise verschwunden war (Sierra Tequila!). In dieser Situation entpuppte sich Frau Gnoyke als wahre Komplizin. Kurz vor den Toren Roms kam es auf einem Rastplatz zur ersten Begegnung mit italienischen Fußballfanatikern, mit denen Florian auf der Toilette nähere Kontakte knüpfen durfte ... Zur Blondinenjagd kam es wider




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Halbzeit war wieder in Waidbruck, wo wir bei Wiener Schnitzel und Pommes schon auf die Heimat eingestimmt wurden. Diese erreichten wir ohne Zwi

schenfälle am Dienstagabend, den 1. Okt. 1996, pünktlich zur „Tagesschau".

An dieser Stelle möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei Frau

Gnoyke, Frau Scheffer, Jens und natürlich bei Helmut für eine unvergeßliche Kursfahrt bedanken, die sicherlich allen in positiver Erinnerung bleiben wird.





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Sizilien al dente

von Michael Detert, Michael Klefoth, Daniela Ringel und Ole Slink

In der Hauptstadt Siziliens unternahmen wir noch einen letzten Versuch, die Eindringlinge zur Rückkehr zu bewegen und sie von unserem Territorium fernzuhalten. Wir ließen keine Busse an den Fähranleger kommen und zwangen die, wie sich herausstellte sehr zähen, 24 Übermächtigen zu einem ewig lang erscheinenden Fußmarsch mit Gepäck. Doch sie ließen sich nicht demoralisieren und bezogen ihr vorbestelltes Quartier.

Schon am nächsten aber Tag konnten wir großer Hoffnung sein, daß sich unser Problem von ganz alleine lösen würde. Etwa die Hälfte der Ragazzi versuchten sich gegenseitig zu eliminieren, indem sie sich, trotz drohendem Unwetter, auf hoher See von ihren Tretbooten aus bekämpften. Leider war diese Aktion anscheinend nur eine Übung für den Ernstfall, und somit überlebten alle dieses nasse Abenteuer.

Also mußte der Alternativplan herhalten. Nachdem die Gruppe ihr Kulturprogramm, das immer der Suche nach dem verschollenen Schriftsteller gewidmet war, absolviert hatte, machten wir uns allabendlich an die weiblichen Agentinnen ran, die auch sogleich unserem südlichem Charme erlagen. Allerdings hatten wir die Anziehungskraft, die von nordischen Männern ausging, wohl unterschätzt und mußten mit ansehen, wie die Gruppe ihre Säcklein nach einem reichhaltigen Zwiebackfrühstück schnürte und die Suche sie forttrieb.

Es gelang uns jedoch, einen Kleinbusfahrer einzuschleusen, der mehr als einen Anschlag auf 1/3 der

Spione verübte, indem er gewagte Überholmanöver, unter feurigen „Michael-Schumacher-Ferrari"-Rufen und einer Macarena-Tanzeinlage, vollführte, die aber, unglaublicherweise, nicht zur Eliminierung der Teilgruppe führten.

Wie gesagt, es trieb sie fort. Quer durch die ganze Insel führte sie der Weg, bis hin zu unserem schönsten Strand, dem Tal der Tempel und dem heutigen Sitz unserer Organisation: Agrigento.

Hier hatten wir Heimvorteil und warteten nur auf einen Fehler ihrerseits, um sie dann unter einem Vorwand dahin zurückzuschicken, wo sie herkamen.

Dieser Fehler ließ auch nicht lange auf sich warten. Unüberlegt fotografierten sie von ihrem Hotelzimmer aus einen unserer Wachposten auf dem gegenüberliegenden Bankgebäude. Wir schritten zur Tat. Per Videoüberwachung hatten wir das suspekte Zimmer ausfindig gemacht und verfolgten einen Zimmerbewohner durch das gesamte Treppenhaus. Wir stellten ihn direkt vor der Tür, doch er stritt alles ab, und wir mußten ihn und die anderen wieder ziehen lassen.

Sie zogen auch schnurstracks und eisenhart, weil nicht mit einem Frühstück bedacht, vom „luxuriösen" Hotel Bella Napoli ( wozu braucht man schon Türschlösser und fließendes Wasser) durch das ganze Tal der Tempel. Sie merkten allerdings schnell, daß sie hier den von ihnen gesuchten Signore Goethe nicht finden würden und begaben sich noch am selben Tag nach Syracusa.

Dort verbot sich uns jegliche An


Mit schlotternden Knien und zitternden Händen traten wir vor den Paten. Wir hatten tatsächlich versagt!

Unter Führung der beiden als Ehepaar getarnten Agenten des niedersächsischen Kultusministerium und deren Helfershelferin hatten die 20&1 Ragazzi aus dem hohen Norden Germaniens es doch tatsächlich geschafft, den überlegenen kriminellen Instinkt des sizilianischen Mafia-Kartells auszutricksen.

Das hatte es in der langen Historie der Cosa Nostra noch nicht gegeben!

Es hatte alles am 20. September ´97 begonnen.

Bei Sonnenschein versammelte sich die Amateurgruppe gegen Mittag am Hauptbahnhof Osnabrück. Etwas überstürzt wurde um Tanzpartner für den Abiball geworben, da noch am Abend zuvor, seitens des zuständigen Komitees, Panik verbreitet worden war.

Die Fahrt des als Studiengruppe getarnten Spionagetrupps des Ratsgymniasiums, der sich auf den Spuren eines verschollenen Landsmanns befand, war lang und anstrengend. Und unsere nächtlichen Versuche, die Zugabteile zu stürmen ( in der Verkleidung eines vollbärtigen, stinkenden Waldschrats), schlugen, aufgrund der Anwesenheit eines Nachwuchsagenten, der sich resolut mit einem Elektroschocker verteidigte, fehl.

Auch die Fährfahrt von Napoli nach Palermo überstanden, teils wider Erwarten, alle heil und größtenteils auch sehr, sehr heiter.




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näherung, da der hiesige Herbergsvater nicht nur Gegner unserer Organisation war, sondern als vorzüglicher Koch und Sprachtalent die Truppe von Amateuren auch noch unterstützte.

Die Gruppe schien Syracusa sehr zu genießen. Tagsüber schwelgten sie in Sonne, Kultur und Meer, abends in Wein aus hauseigener Produktion. Als Resultat konnten wir dann ungeheuerliche nächtliche Aktivitäten beobachten. So schlich knapp die Hälfte der Nordeuropäer des nachts in die Ruinen eines antiken Forts (zum Flaschendrehen?!?). Erst ärgerten sie sizilianische Kläffer, dann versauten sie unsere Natur mit Batterien aus ihrem Kasko und regten sich über den Verlust so sehr auf, daß sie versuchten, ihren ungewollten Umweltfrevel durch das Legen eines Buschfeuers zu vertuschen. (Un-)Glücklicherweise hatten sie einen, in letzter Sekunde zum Trupp gestoßenen, topausgebildeten Feuerwehrmann dabei, der es verstand, Feuer mit Wodka zu bekämpfen.

Wir hatten mittlerweile erfahren, daß die nächste Station ihrer Mission Giardini Naxos sein sollte. Von hier aus nahmen sie noch zwei Versuche in Angriff, ihren nordeuropäischen Landsmann zu finden. Zum einen unternahmen sie einen Besuch des römischen Theaters in Taormina, wo der von ihnen gesuchte Giovanni Wolfgang deutliche literarische Spuren hinterlassen

hatte, und zum anderen stand noch der Höhepunkt ihrer Mission an: Die Überquerung des Ätna in Nord-Süd-Richtung. Obwohl sie konditionsmäßig von einer unserer rüstigen Rentnerinnen düpiert wurden, waren sie derart schnell, daß sie in ihrer Begeisterung kaum merkten, daß sie den von ihnen Verfolgten schon längst überholt hatten. Dies versuchte dann ein ausschließlich männlich besetzter Splittertrupp wieder auszugleichen. Todesmutig stürzten sich die Ragazzi einen 60° steilen Ascheabhang hinunter, mit dem kargen Ergebnis von einigen dreckigen Gesichtern und Klamotten, sowie den erneuten Aufstieg in 3000m Höhe, bei dem zwar keiner auf der Strecke blieb, einige jedoch ihre Raucherlunge verfluchten. Dennoch hatten wir den Eindruck, daß dieser Teil ihrer Suche trotz Höhenangst, Atemnot, Konditionsmängeln und reduzierter Teilnehmerzahl der unumstrittene Glanzpunkt ihrer „ Tour di Sicilia" war.

Dementsprechend erschöpft verließen sie die Insel, von deren Betreten wir sie schon vor mehr als einer Woche hätten abhalten sollen.

Ihre Rückfahrt war geprägt von außergewöhnlichem Nachholbedarf an Schlaf, und nur noch die Hartgesottenen lauschten einigen „Techno-Klängen" oder betrieben wieder einmal ihr verruchtes Glücksspiel, bei dem der eine oder vielleicht auch mal der andere kräftig abgezockt wurde. Einen kräftigen Schrecken versetzte uns dann zum Schluß noch der Oberfähnlein, dem Napoli so gut gefiel, daß er erst buchstäblich in letzter Sekunde auf den rollenden Zug sprang, da er seine Gattin und die Truppe nicht im Stich lassen konnte. Das Glück einiger Ratsgymnasiasten konnte nach 12 erlebnisreichen Tagen nur noch durch eins gesteigert werden: In Mainz war man endlich wieder in der hochgeschätzten Lage, die Verpflegung auf „normal" einzustellen: Ein Big-Mac-Menue für 7,95 DM.

Glücklicherweise waren die Tedescor blutige Anfänger im Spionagegeschäft. Sie konnten uns nicht in den Rücken fallen und den von uns beanspruchten Goethe haben sie auch nicht mit zurücknehmen können (schließlich brauchen wir an jedem noch so kleinen Kulturdenkmal ein Zitat von ihm; wen stört es schon, daß wir eigentlich gar kein Deutsch verstehen?). Dennoch hatten meine Kollegen (sprich: Kolejen) und ich einen Auftrag, der nicht erfüllt wurde. Sie ließen sich einfach nicht beirren . . .




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Aktualisierte Fassung von Johann Gottfried Seumes Abschiedselegie „Trauer der Ceres" anläßlich seiner Heimkehr aus Sizilien

Trauer Siziliens

von Christine Hoefer


Ach, Sizilien, du liebliches Eiland, wie bist du verödet, ach, wie bist du verödet, du herrlicher Garten der Erde, Wo die Götter die Schüler des Rats mit herrlichem Wetter erfreuten. Ole, Lars, wo seid ihr? Rettet Siziliens Schöne, daß sie nicht gänzlich jetzt mit Anbruch des Winters vergeh´! Glühend rinnet die Träne, wie sie Unsterblichen rinnet, rinnt nun schmerzlich die Träne vom Auge beim Jammer des Anblicks. Wo sind sie, die Kinder, die fröhlichen, seligen Kinder Bissendorfs, die einst mit Kleinbussen die Wege befuhren,

wo jetzt kaum ein ärmlicher Bastard des Langohrs hinzieht? Ach, wo sind sie, die Knaben und Mädchen aus Schledehausen, von Osnabrück, der Stadt des Westfälischen Friedens?

Die mit Rucksack und Husten das stolze Palermo betraten und den normannischen Dom. Wo sind sie, die Reihen der Jungfraun, die abends am Hafen die Knaben Palermos betörten, die mit entzückten Blicken die Bräute verfolgten am Altar, daß selbst Antonio, der Führer, mit Neid im Herzen dabeistand? Scharen von Glücklichen drängten sich einst um stattliche Tempel, um Anne Lena, die Kundige, aber auch um Vanessa, diese reich von Kenntnissen über die dorische Säule! Auch Christine und Pia, kundig der christlichen Baukunst, deuteten Dom und Kreuzgang im herrlichen Monreale. Weiter laßt uns erwähnen den überaus eifrigen Julian, wie er mit sicherem Blick Taormina erklärt´, auch den lockigen Malte dürfen wir nicht vergessen - stand vor verschlossenem Tor und referierte doch! Maren, die Schnelle, sie weihte ein in Geheimnisse Platons, und Daniela belehrt´ über griechische Mythologie. Last but not least, als wahrer Experte entpuppte Michael sich - die Mafia war ihm nicht fremd. Doch wo blieb Yusof, der Kenner islamischen Wesens. Noch hat Sizilien nicht seine Stimme gehört! Eherne Krieger zogen zum Streit zur Verwundrung der Fremden, Furcht und Verderben; es hallte von Mund zu Mund das Schlachtwort, Sei es am Tempel Segestas oder im Bus Syrakusens: Ole, so tönt' es, und Lars, und Martin versucht´ sich im Streite, Und das einfache Volk stand nur erstaunend dabei. Leben und Freude atmeten hoch auf der Feste Euryalos. Alle - belehrt von Claudia und Katharina über vergangene Schlacht - Athen gegen Syrakus. Phoebus, er strahlte herab, mit

Stolz die Belehrenden sehend, drückte ein Auge auch zu über entblößte Brust Michaels und Manuelas sonnenhungrigen Blick. Wenn die Lehrerin so mit Stolz die Gesegneten sahe. War sie die reichste Mutter und fühlte doppelt das Glück. Ach, wie geht es dir nun, Sizilien, es naht sich der Winter, niemand kocht mehr mit Lust für die hungrige Schar! Deine Städte sind kalt, sie liegen verödet und einsam, ihre Hotels sind leer nun, und niemand spielt Karten, auch fehlt jetzt des Recorders immer so muntrer Radau. Tränen verschütten die Knaben, die deutsche Mädchen vermissen Sina und Manuela, Kathrin und Claudia auch. Doch der Vergänglichkeit fiel anheim selbst Claudias Rose, die ihr Giovanni dereinst heißen Herzens verehrt. Im Gefühl des unendlichen Werts ihrer eigenen Kräfte Schritten erhabene Söhne aus Deutschlands nebligem Norden mächtig durch die Gebirge und schufen den Abhang zum Tanzsaal - ´s geht die Sage sogar vom überschlag eines Giganten: Gegenüber des Ätna ewigem Feuerhaupte! Jetzt durchwandert die Tale der Jammer des bettelnden Volkes, einsam, scheu, mit Hunger im bleichen gesunkenen Auge. Nur mit schmutzigen Lumpen die zitternde Blöße behangen, wandeln dort Pietro, Concetto und gar der rüstige Franco. Was ist das Leben noch wert ohne die muntere Schar! Hymnen ertönten einst den Göttern in glücklichen Chören durch die Städte der Insel; melodisch erklangen die Stimmen der Frauen und allen voran der gelockten Simone, doch auch Melanie, still und doch voller Begeistrung, füllte mit rauschendem Klang des Dionysios´ Ohr. Finster lauscht jetzt Mißtraun tief in den Furchen der Stirne, stumm und einsam schleicht es daher, und tönet die Seele unwillkürlich einen Gesang, so klingt er wie Todesangst. Gastlich empfingen den Fremdling einst Siziliens Küsten, und er wandelte froh, wie in den Fluren der Heimat. Wildnis starret nunmehr dem kühnen Pilger entgegen, und mit der Miene der Mordlust ziehen die Räuber am Ufer. Wie einst vor den gesegneten Zeiten der Ratsgymnasiasten trägt das Land den Anblick der wildesten Höhlenbewohner; als besäß´ es noch nicht das herrliche Ährengebinde, nicht den friedlichen Ölbaum, nicht die erfreuliche Traube und noch nicht der Hesperiden goldene Früchte. Deutsche Schüler, kehrt wieder, rettet Siziliens Schöne, daß sie nicht endlich ganz mit den letzten Trümmern vergehe!




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„Süditalienische Vulkane":

Sizilien,

Liparische Inseln

von Nicolas Franzwa und Tobias Niemann


gen Flug inklusive Transfers anbieten, und übernachtet werden sollte in Pensionen und Hotels.

Also wurde gebucht und am 21.9.96 saß man (elf Jungerwachsene und ein Junggebliebener) im Flieger nach Catania. Kaum aus dem Flugzeug ausgestiegen, erwartete uns schon das Wetter, das uns fast die ganze nächste Woche begleiten sollte: Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein und Temperaturen deutlich über 20°C. Nachdem es uns irgendwie gelungen war (Herrn Weyers hervorragenden, improvisierten Sprachkenntnissen sei Dank), mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus und Schnellboot) an das erste Ziel unserer Fahrt (Vulcano) zu gelangen, mußten wir natürlich gleich eines der vielen versprochenen Highlights ausprobieren: Die heißen Schwefelschlammquellen. Das hört sich vielleicht etwas

widerlich an (sah genauso aus und roch auch genauso), war aber nach den Strapazen der Reise genau das Richtige. Quasi gratis dazu gab´s Thermalquellen, die direkt am angrenzenden Meer zu finden waren. Das Meerwasser wird hier in unmittelbarer Strandnähe durch heiße Luftblasen auf 35-40°C erwärmt. Nachdem man sich dann ausführlich im Schlamm gesuhlt hatte (Igitt!), ging es erstmal zurück ins Hotel, um sich bis zum Abendessen vom extrem feinen Schlammsand zu befreien (Sauarbeit). Das Abendessen war reichlich und extrem lecker. Herr Weyer ließ sich nicht lumpen und gab reichlich Vino und Cigarren aus (was dankend angenommen wurde). Die Nacht verbrachten alle, die sich aufraffen konnten noch mit romantischster Aussicht und Meeresrauschen auf der Dachterrasse des Hotels.

Das klang gut. Herr Weyer hatte uns bereits im Spätsommer ´95 seine Idee für die kommende Kursfahrt mitgeteilt: die Liparischen Inseln, eine Inselgruppe nördlich von Sizilien, was natürlich entsprechenden Anklang fand. Der Haken an der Sache war nur, eine entsprechend preisgünstige Lösung zu finden, die allen das Mitkommen ermöglichte. Bei Herrn Weyers ursprünglicher Fassung war geplant, mit dem Bulli zu reisen und in Zelten zu übernachten. Das hieß gleichzeitig, daß nur acht Personen mitkommen könnten. Also wurde hin- und herkalkuliert: Auto, Bahn, Flugzeug, Zelt, Jugendherberge oder Hotels? Schließlich fand Herr Weyer die passende Lösung. Ein ehemaliger Schüler, der jetzt ein Reisebüro leitet, konnte einen günsti




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Am nächsten Tag sollte dann die erste kleine Strapaze folgen: Der Aufstieg auf den Gran Cratera o la Fossa di Vulcano stand auf dem Programm, und 400 Höhenmeter warteten nur darauf erklommen zu werden. Zwei ganz Eifrige ließen es sich nicht nehmen, morgens um 6 Uhr aufzustehen und zu joggen (wer´s mag!). Nach knapp der Hälfte machten allerdings schon die Ersten darauf aufmerksam, daß ihre körperliche Belastungsgrenze erreicht sei. Das machte wenig Hoffnung für den geplanten Aufstieg auf den Stromboli (am Mittwoch), der immerhin 981m zu bieten hatte. Aber irgendwie erreichten dann doch alle den Kraterrand. Beißende Schwefeldämpfe ermöglichten dann nur den Härtesten den Aufstieg zum höchsten Punkt (ca.60m höher).

Mittags ging´s dann zur nächsten Insel (Lipari) und vom Hotel aus dann sofort ins Meer zum

Schwimmen. Der Abend sollte dann in einem Weinkeller in der malerischen Innenstadt ausklingen.

Der nächste Tag war dann eines der Highlights der Fahrt: Es wurden sechs Roller gemietet, mit denen es dann jeweils zu zweit auf den Serpentinen um die Insel ging. Der erste Pitstop war dann allerdings doch wieder an einem weißen Sandstrand mit blauestem Wasser fällig. (Tobias und Katja L. beanspruchen übrigens für sich, die Sieger der nachfolgenden Wasserspielchen gewesen zu sein!!) Nachdem wir anschließend die Bimssteinbrüche von Canneto besichtigt hatten, wurde weitergeheizt, wobei sich hier die Spreu vom Weizen trennte. (Scooterbesatzungen mit Übergewicht (Joachim W. und Thomas M.) fielen in der anschließenden Punktwertung souverän zurück.)

Patricia versuchte noch mit 90°

Schräglage mutwillig ihren Roller zu zerstören, wobei ihr Knie dann leider als Dämpfer fungieren mußte. (Automatikrollerfahren kann schwer sein!) Leider kam nachmittags überraschenderweise ein Sturm auf, so daß keine Schiffe mehr fuhren. Das war insofern schade, als daß wir eigentlich am Abend auf Stromboli sein wollten. Verzweiflung machte sich breit, die abends aber erfolgreich mit Wein ertränkt werden konnte.

Der Dienstag ist dann schnell zusammengefaßt: endloses Warten und eine kostenlose Dampferfahrt bei 8m Wellengang mit vergeblichen Anlegeversuchen auf der benachbarten Insel Salina. Da Liparis Hafen nur wenig Interessantes zu bieten hatte, machte sich langsam Frustration breit. Nach dem erfolglosen Versuch Herrn Weyers, ein privates Kleinboot zu chartern, welches direkt




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an Strombolis Strand landen sollte, (wir erinnern uns: 8m Wellengang àHILFE!!!!), wollte dann ein Schweizer Tourist, der aufgebracht über die sizilianische Zuverlässigkeit war, mit seinem Schweizer Ärger und seinem Schweizer Armeemesser dem Besitzer des Bootes die Taue durchschneiden, da er uns offensichtlich versetzt hatte. Wieder zurück im Hotel wurde uns der Frust von den sehr gastfreundlichen Besitzern mit landestypischem Gebäck und Schnaps versüßt.

Tags darauf war es endlich soweit: Die Sturmwarnung wurde nun endlich ignoriert und wir konnten per Aliscafi nach Stromboli übersetzen. An unserer direkt am Strand gelegenen Unterkunft angekommen, ging´s erstmal (wie immer!) sofort ins Meer. In unserem Eifer nahmen wir die etwas höllische Brandung nicht sofort wahr, erst als der ungeheure Sog es einigen Personen schwer machte, lebendigen Leibes aus dem Wasser herauszukommen, besonnen sich alle, die gesunden Verstandes waren, nicht mehr ins kühle Naß zu gehen. Thomas M. allerdings wollte nicht auf unseren guten Ratschlag hören und bot uns das Schauspiel des ertrinkenden Schwans. Einer freundlichen Welle ist es allerdings zu verdanken, daß er

noch unter uns weilt.

Am Nachmittag stand uns dann der absolute Höhepunkt der Fahrt bevor: Die Besteigung des Stromboli! Aber nach den bereits erwähnten Erfahrungen von Vulcano, entschied Herr Weyer, keinen mehr zu zwingen, auf den Vulkan zu steigen. Diese Chance ließen sich fünf nicht näher genannte Personen nicht entgehen, und taten an diesem Tag lieber etwas für ihre Bräune. So denn, sieben glorreiche, mutige und unerschrockene Helden (im einzelnen: Seniore Weyer (Chefvulkanologe, Fährtensucher und Studienfahrtanimateur), Tobias, Nicolas, Sebastian, Thomas, Petra und Katja L.) wagten den höchst risikoreichen und dem Körper alles abverlangenden Aufstieg auf den Vulkan der Vulkane. Tobias kam als Photograph vom Dienst nicht darum herum seine GESAMTE (10kg!) Photoausrüstung mit auf die 981 Höhenmeter mitzuschleppen. (Als Vergleich: Das ist etwa soviel, wie die meisten überhaupt an Reisegepäck mithatten.) Als die erste Verschnaufpause fällig

wurde, holte uns ein Mann namens Hans-

Helmut aus Berlin ein, der freundlich fragte, ob wir ihn wegen seiner LEICHTEN Sehschwäche in der Dämmerung auf den Gipfel begleiten könnten. Als dann schließlich der Point-of-no-return erreicht war, gestand uns der gute Mann, daß seine Sehstärke immerhin noch ganze 2 % betrug. Aufgeheitert durch diese völlig nebensächliche Bemerkung, mutierte Sebastian zum Blindenhund („Links, rechts, ....aufpassen, Stein!") und Thomas zum Muli.

Endlich am Gipfel angekommen (Tobias gewann den Gipfel-sprint), mußte erstmal ein Fläschchen Sekt geköpft werden (oder auch zwei?). Durch entsprechenden Urindrang sah sich Hans-Helmut genötigt, kurz auszutreten. Thomas konnte ihn dabei gerade noch davor bewahren, dies jenseits des Abgrundes zu tun. Bei einsetzender Dämmerung bot sich dann ein wirklich grandioses Naturschauspiel. Mann konnte nun vom Gipfel in den Hauptkrater schauen und dort beeindruckende Lavafontainen bestaunen, die von lautem, bedrohlich wirkendem Fauchen begleitet wurden. (Das allein machte die ganze Mühe schon wieder wett.) Der anschließende Abstieg im Stockdustern (etwa zwei Stunden; mit




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Taschenlampen) hatte es ebenfalls in sich und steigerte den Erlebniswert der Stromboli-Aktion noch einmal erheblich.

Wieder unten und nach einer dringend benötigten kalten Dusche warteten dann die wohl größten Pizzen, die wir je gesehen hatten, auf uns. Pizza Stromboli nannten sich diese wirklich leckeren Ungetüme und konnten wegen ihrer Mächtigkeit nur von zwei wirklich gefräßigen Mitschülern (Sebi & Tobi) auch noch bezwungen werden.

Am nächsten Morgen ging´s dann gleich weiter nach Taormina, von wo an uns dann ein 9-Sitzer-Bulli zur Verfügung stand. Zu Taormina läßt sich nur so viel sagen: Die Stadt an sich ist sehr schön, aber man trifft, was ziemlich nervig ist, nach den ruhigen, beschaulichen Tagen auf den Liparischen Inseln nur Touristen an. Und eben diese Touristen werden gerne ausgenommen: kaffee fredo (kalter Kaffee !!!!!!) ist wörtlich zu nehmen und kostet 4500 Lire (ca. 4,50 DM). Allerdings konnte man hier Shoppinggelüste aller Art befriedigen.

Der nun folgende Tag war der Freitag und wir wollten versuchen, alles was wir vorhatten trotz der Unwetterverzögerung noch zu schaffen. Also ging es als erstes mit zwölf Mann im Bulli zum Ätna. Die Hoffnung, daß sich die Wolken um den Gipfel noch verziehen würden, erfüllten sich leider nicht, und so froren wir bei unter 0°C auf nur 3000m, aber immerhin noch 300m unter dem Kraterrand, denn selbst durch intensive Verhandlungen mit den Bergführern ließen sich diese nicht dazu überreden, uns zum Kraterrand zu führen, da das Wetter zu schlecht war und der Vulkan erhöhte Aktivität zeigte. Aber dafür hatten wir den „Spaß" in der Gondel, wo Nicolas, von Höhenangst geplagt, Tobias das Hüpfen und Schaukeln verbot, und im Bulli, wo Tobias den, besser die Leichteste, Katja L. , auf den Schoß nehmen mußte (persönlicher Kommentar von N.F.: „Wollte????"). Von der Enttäuschung am Ätna konnten wir uns dann allerdings in der Alcantara Schlucht erholen. Mit schulterhohen Gummihosen bewaffnet ging es einige hundert Meter ins Innere der Schlucht, die

von skurrilen Lava-Felswänden (sechseckige Basaltsäulen) geprägt war. Petra verstand allerdings den Sinn der Hosen nicht ganz und ließ sie stattdessen (mit Wasser) vollaufen. Den Abschluß bildete am frühen Abend (unglaublich, daß wir noch alles geschafft haben!!J) der Besuch des Theatre Graeco in Taormina, von wo aus man den nun wolkenfreien Ätna und die gesamte Küste bis dahin (immerhin etwa hundert Kilometer) im Sonnenuntergang bewundern konnte.

Dieser letzte Tag einer wirklich gelungenen Studienfahrt wurde abends natürlich noch mit einer entsprechenden Menge Pizza, Pasta und Vino gekrönt. Die vielen sehenswerten Land-schaften und Natur-schauspiele boten Eindrücke, welche noch keiner von uns in dieser Form je erlebt hatte, und außerdem kam bei dieser Kursfahrt der Spaß niemals zu kurz, was natürlich zum positiven Gesamtresümee beträchtlich beiträgt. Und deshalb bleibt uns nur noch zu sagen: „Davanti ai nostri occhi il mare si stendeva a perdita d'occhio et ci sono grosse onde."




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„Äh... s'cusi?"

umgekippt zu sein scheint.

Bald waren die Möglichkeiten in Triest selbst weitgehend ausgeschöpft, und so vergrößerten wir unseren Aktionsradius mit Hilfe von Bus + Bahn beträchtlich. Dabei vergaßen wir bei diesen teilweise abenteuerlichen Exkursionen wohl kaum einen von der wechselvollen Geschichte dieser Gegend berichtenden Fleck. Es war erstaunlich, mit welcher Treffsicherheit Herr Moser uns zu immer neuen Schlössern, Burgen, Anhöhen und Kirchtürmen führte, die es daraufhin zu erklimmen galt. Das entsprechende Hintergrundwissen wurde dabei gleich mitgeliefert.

Auf diesem Gebiet somit bestens versorgt, suchte unser kleiner, bunt zusammengewürfelter Haufen nach Ausgleich. Um unserer Vergnügungssucht gerecht zu werden, machten wir uns dann auf die Suche nach ein bißchen „Nachtleben". Irgendwo mußte sich doch die bei Tage unsichtbare jugendliche Bevölkerung verstecken.

So tot konnte doch eine Stadt dieser Größe des Nachts gar nicht sein.

Wir wurden eines besseren belehrt. Tatsächlich war es in Triest üblich, die alten

Bürgersteine um 21.00 Uhr hochzuklappen. Wir waren somit gezwungen, ein eigenes Ersatzprogramm zu schaffen. Zum allabendlichen Treffpunkt wurde die große Mole im Hafenbecken. Ein Ort für „magische Momente". Eine gewisse Anziehungskraft dieses Plätzchens konnte wohl keiner der Kursfahrtteilnehmer bestreiten, und so wurde gerade hier so manches tiefschürfende Gespräch geführt.

Zudem hatte man an diesem Ort die Möglichkeit, problemlos unfreiwillige Kontakte zu einheimischen Randgruppen, wie Tunten und Strichern zu knüpfen. Diese jedoch wieder abzubrechen war ungleich schwerer. Nur gezielte Täuschungsmanöver im Labyrinth der Triestiner Altstadt sollten hier zum gewünschten Erfolg führen. Die Versuche zweier männlicher Kursfahrt-Teilnehmer, nähere Bekanntschaften mit der weiblichen Bevölkerung Triests zu machen, scheiterten bereits im Anfangsstadium. Da wurde so manche Geste und in Gedanken dahingekritzelte Telefonnummer fehlinterpretiert. Diesen nächtlichen Ausflügen gingen jeden Abend die obligatorischen Gruppen-Treffen voraus. Zu diesem Zweck versammelte man sich in

von Daniel Knieß


Triest ist sicher wohl nicht das, was man sich normalerweise unter einer italienischen Küstenstadt vorstellt.

Mediterranes Leben, südliches Temperament, heiße Sonne und schöne Frauen? Weit gefehlt!

Nichts von dem , was sich der durchschnittliche Oberstufenschüler von einer Kursfahrt erhofft, war auszumachen. Es bot sich ein anderes Bild. Das Bild einer Stadt, deren glanzvolle Tage doch eher der Vergangenheit angehören.

Genauso traurig, wie wir von Triest und dem, wie wir später feststellen sollten, nur allzu typischen Wetter empfangen wurden, schauten auch einige Teilnehmer drein. Den meißten gelang es kaum, ihre Enttäuschung zu verbergen.

Den Erwartungshorizont auf null zurückgeschraubt, gelang es Herrn Moser, unsere Augen und Ohren für das zu öffnen, was hinter den maroden Fassaden zu finden ist. Ein eigenwilliger Menschenschlag. Menschen von einer seltsamen Souveränität und Gelassenheit. Eine Gelassenheit, die bei einigen Einheimischen angesichts des Stadtbildes bereits in Gleichgültigkeit




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wahl an -teilweise seltsamsten- Getränken. Ausfälle waren erstaunlicherweise selten. Nur einmal konnte man zu vorgerückter Stunde, war man denn ganz leise, ein jämmerliches Röcheln und Würgen vernehmen.

Letzte Station unserer Kursfahrt sollte Venedig sein. Unsere Anreise verlief stilecht auf dem Seeweg. Für all das, was wir in Triest zeitweise vermißt hatten, wurden wir hier innerhalb weniger Stunden entschädigt. Wie erwartet

sollten wir nicht die einzigen Touristen sein. Ein Fetzen Italienisch war nur mit etwas Glück zu hören. Während wir so durch die sich auf dem Markus-Platz kniehoch auftürmenden Massen von Tauben und Japanern wateten, erkannten einige nachträglich die Vorzüge Triests.

einem der Hotelzimmer, diskutierte das Rahmenprogramm des vergangenen und kommenden Tages, zog erste Resumees und genoß das ein oder andere Glas „Pinot Griggo". Hier zeigte sich ein großer Vorteil solch kleiner Gruppen. Die sonst oftmals zu beobachtende Grüppchenbildung zwischen den Teilnehmern war gar nicht möglich, und ein erfreulicher Zusammenhalt die Folge. Man diskutierte und trank gemeinsamen. Je später die Stunde, desto größer wurde gleichzeitig die Aus




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Im Nachhinejn

war`s doch sehr schejn

von Katrin Matthes und Ingo Meyer

ße Vorrat mehrere schejne Tage reichen würde. Diese Annahme stellte sich jedoch bereits nach der ersten schejnen Nacht als ganz schejn falsch heraus (... eigentlich schade, Tanja...).

Das lag insbesondere daran, daß der Alkoholkonsum durch sowas wie Florians (Fischis) schejne Kulturtasche (... übrigens inklusive Teebaumöl...) oder Christoph seinen schejnen braunen Schlafanzug aus der schejnen O-Stufenzeit ganz schejn gesteigert wurde.

Es war aber nicht nur der Schlafanzug, durch den er auffiel. Dies tat er auch durch seine direkt an der Pupille, kurz nach der Geburt festgetackerte Blaupunkt- Videokamera (... ähm Schröder, filmt man eigentlich mit 3.0 Promille besser als ohne Kamera??) oder die diversen Allergien, die er im Laufe jeden Abends bekam. Dabei handelte es sich um die in Kolpinghäusern weitverbreiteten BA oder GA (Bier- oder Grolsch-Allergien)! Zu Schröders Glück ließ aber Anne sich durch sein allabendliches Allergiegesicht nicht abschrecken... Hallo Antonio!

Solche Geburtsfehler, wie die Synthese der Kamera mit Schröders Auge, ließen sich

auch bei weiteren Kursfahrtteilnehmern erkennen. Wie z.B. bei Ingo. Auch er schien mit der Kamera verwachsen, allerdings mit der Linse. Nicht nur in der zensierten Filmfassung ist er ständig zu sehen (... ooh, da bin ja schon wieder ich!!), sondern es wird auch gemunkelt, daß er in der unzensierten Fassung neben Königsmann die Hauptrolle spielt. Dazu läßt sich noch anmerken, daß, falls überhaupt jemand wider Erwarten diesen Bericht lesen sollte, und sich nebenbei auch noch für Steppen interessiert, bei Ingo melden sollte.

Doch Ingo hat nicht nur Talent zum Steppen, sondern auch als Alleinunterhalter. Bereits auf der Hinfahrt im Zug (den manche sowieso nur mit Müh' und Not erreichten, nicht war, Tanja??) wußte Ingo es zuverlässig zu verhindern, daß irgend jemand einschlief. Neben Ingo wurde das Einschlafen allerdings auch noch durch eine Gruppe johlender Emanzen erschwert.

Wenden wir uns nun den Mädchen zu. Merle sah man in Wien nie ohne ihre elektrische Zahnbürste (... ist das gesund, Papa??) im Mund herumlaufen. Neben der Zahnbürste im Mund wurde sie auch immer von 1.50 DM begleitet ... Anja dagegen sah man nie ohne ihren Rucksack (... aus


Selbst wenn man wollte, könnte man nicht behaupten, Wien sei nicht schejn. Genausowenig kann man behaupten, daß die 16 Schüler der LK's Deutsch/Paulik und Erdkunde/Wichmann während der Kursfahrt viel davon gesehen hätten. Das lag allerdings weniger, wie vielleicht zu vermuten, am Desinteresse der Schüler (... naja...) oder am mangelnden Angebot, sondern schlicht und einfach am Wetter. Jeden Tag hat es mindestens eine Stunde geregnet, und so zog man es vor, nach dem offiziellen Programmteil ins Kolpinghaus, in dem wir logierten, zurückzukehren. Nicht zuletzt dem Regen verdanken wir auch, daß eben das offizielle Programm recht kurz war. Jeden Morgen haben wir uns mehr oder weniger interessante Schlösser oder Museen angeguckt, und der Nachmittag war frei.

Der wurde dann meist zum Nachholen von versäumtem Nachtschlaf genutzt, oder aber zum Bier-holen. Aus dem nahegelegenen Sparmarkt wurde tütenweise lauwarmes (... cool, knallt besser...) Gösser, Zipfer, Kaiser, Budweiser, Löwenbräu, Ottakringer, Guinness und Grolsch für die schejnen Parties herangeschafft, in der frohen Hoffnung, daß dieser gro




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im Jugendstil bewundern kann...). Z.B. gibt es dort nicht nur ein kuppelförmiges Theater, sondern gleich mehrere. Und in dreien von diesen fabelhaften Theatern waren wir sogar drin.

Zudem gibt es dann noch die bekannten Schlösser wie Belvedere und Schönbrunn (... toll, da gibt's sogar `nen Irrgarten...), die zu Dialogen anregen, wie z.B. diesem hier:

Conny: „Meine Zigaretten sind mir aus der Tasche gefallen ! Ich glaub'...."

Paulik: „Ooooh!"

Annika: „Da hin..."

Paulik: „Nein! Da hinten schwimmse!", gefolgt von allgemeinem Gelächter.

Es könnte jedoch auch so gewesen sein, daß Connies Schlaf in der Nacht nicht ausreichend war, um den vorhandenen Alkoholgehalt abzubauen. Die Sache mit dem österreichischen Alkohol war, und wir möchten an dieser

Stelle ausdrücklich vor Nachahmung warnen, eine sehr, sehr gefährliche Sache, denn es ließen sich einige selbstmörderische Aktionen der Teilnehmer erkennen.

Annika z.B. versuchte ständig die Temperatur des Zimmers 311 besser zu ertragen, indem sie sich bei weitgeöffnetem Fenster auf die Fensterbank setzte. Okay, soweit nicht gefährlich. Es ließ sich jedoch erkennen, daß sie im Laufe der Nacht immer weiter nach draußen expandierte, so daß man am Ende nur noch ihre Schuhsohlen sehen konnte. Oder König, der es sich einfach nicht nehmen ließ, ab 2.0 Promille Kampfsport-Katas im Zimmer zu machen. Auch eine brachiale Rechte des allseits geliebten Mitschülers 1.50 DM brachte König nicht davon ab, sondern motivierte ihn eher noch (O-Ton: „Komm' doch her, ich spür'

Leder, das muß man sich mal vorstellen...).

Auch Tanjas innerer Drang, im Jungenzimmer zu übernachten, soll hier nicht unerwähnt bleiben. Dabei nahm sie die ungewöhnlichsten Stellungen in Kauf. Ihre Absichten waren dabei durchweg edel, und sollte eine Szene auf Ingos Bett irgendwie verdächtig erscheinen, so handelt es sich gewiß um ein Mißverständnis...

Man muß jedoch fairerweise (Federweißer??) auch anmerken, daß wir doch schon etwas von der... sollen wir's erwähnen?... na gut... schejnen österreichischen Hauptstadt gesehen haben. Es muß aber wohl nicht erwähnt werden, daß das kulturelle Angebot einer Weltstadt wie Wien mit dem von Osnabrück nicht zu vergleichen ist (... obwohl man auch hier Hausfassaden




Abi-Zeitung 97

keinen Schmerz !"). Dies glaubte auch der letzte Zweifler spätestens dann, als er Königs blutrote Unterlippe sah. Respekt, König, Respekt.

Nun, wir wollen hier keineswegs den Eindruck erwecken, daß die ganze Fahrt nur mit Alkohol zu tun hatte. Denn zwischendurch mußte auch mal etwas gegessen werden. Und auch in diesem Punkt schien Wien einzigartig zu sein. In den gesamten McDonald's Häusern (es war übrigens kaum ein Wienerwald zu finden) reichten die Karten bis zur „ Happy Mäc Kaltschale". Das Motto war hier gerade „ Mäc & Meer". Wem es hier nicht gefiel

(... vielleicht weil er von einem zwei Meter großen Araber mit einer elektrischen Saugglocke angegriffen wurde...), der konnte auch zu Käpt'n Kebab oder zu Käpt'n Iglo gehen. Eine weitere Alternative war auch das in der Nähe unserer Unterkunft befindliche China-Restaurant, in dem das Essen sehr gut schmeckte. Auch die Preise waren gerecht, da ein komplettes Essen, wenn man es endlich nach stundenlangen Querelen mit der humpelnden Bedienung wegen einer ziemlich mißverständlichen Speisekarte vor sich auf dem Tisch hatte, nur ca. 65 Schilling kostete. Wer aber trotzdem ein richtiges Wiener Schnitzel es

Kommunikativ, fröhlich, laut, und man muß nicht im geringsten nachdenken. Letzteres vielleicht einer der Gründe, weshalb sich Herr Paulik so rege an diesem Spiel beteiligte.

Wo wir gerade von Lehrern sprechen: Felicitas und Wolfram spielten nicht im geringsten die von vielen Lehrern so bevorzugte Spalterrolle während der Kursfahrt. Im Gegenteil, wie man bei den Heurigenbesuchen sehr gut feststellen konnte, sprachen sie dem Alkohol eher zu als ab.

So feierte insbesondere Herr Paulik gern mit uns bis zum Morgengrauen und seine einzige Ermahnung war: „Seid doch mal'n bißchen leiser!" Dieser Meinung waren auch unsere Flurmitbewohner (... ich zeig' Dich an!!), der Hausmeister und sämtliche Nachbarn des Kolpinghauses. Unpassenderweise kam die Polizei genau an dem Abend, an dem wir Connies Geburtstag feierten...

Tja, bleibt noch zu sagen, daß wir eine gute Gruppengemeinschaft hatten und, wie man aus dem Bericht ersehen kann, trotz einiger technischer Probleme oder gerade deswegen, eine Menge Spaß !!! Also, es ist ganz deutlich : Im Nachhinejn war's doch sehr schejn!!

s

en wollte (... hallo Anja...), der mußte zum Figlmüller gehen, bei dem die Schnitzel größer als die Teller waren. Deshalb bekam er auch die Auszeichnung „Das größte Schnitzel der Welt". Jaja, alles das kann man erleben.

Eine der bemerkenswertesten Errungenschaften dieser Kursfahrt ist, daß König DOKO von UNO gestürzt wurde. UNO ist alles das, was

DOKO nicht ist.



JONSCHER

gegenüber dem Theater

Seit über hundert Jahren

Bücher in Osnabrück

D-49074 Osnabrück - Domhof 6

Telefon (05 41) 2 24 28 Telefax (05 41) 25 91 81



Herzlichen

Glückwunsch

zum bestandenen

Abitur und für die

Zukunft privat und

Beruflich alles Gute!

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Bauunternehmen Becker1/1 DIN



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Lüpke:

Sie leisten vor sich hin...

Harms:

Hast Du Haschisch in der Blutbahn, kannst Du fliegen wie ein Truthahn.

Lüpke:

...da kräuselt sich Ihnen das Gefieder.

Johannsmeier:

Wo ist denn Ole schon wieder? Schüler: Der hat sich das Knie verdreht, das muß bis Montag ruhiggestellt werden. Jo: Da hat er ja Glück gehabt! Schüler: Frau Johannsmeyer, der wurde mit dem Krankenwagen abtransportiert! Jo: Da hat er ja nochmal Glück gehabt!

Anna Lecke: Irene hänselt mich.

Scheffer:

solange sie Dich nicht gretelt...

Scheffer:

Der Mensch als Hefeteig...

Harms:

Warum lacht Ihr so, das macht mich ganz unsicher...

Lüpke:

Wenn man versucht, die Art, einen Industriestandort in Südamerika zu erschließen, auf die Antarktis zu übertragen, dann führt das ins Packeis!

Scheffer:

Du kannst Dir auch `n Knopf an die Backe nähen und solange dran drehen, bis Radio Luxemburg kommt!

Scheffer:

In meinem Herzen schlagen zwei Brüste - eh - in meiner Brust schlagen...

Scheffer:

Homo homini lupus: Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, das heißt: Wir lieben uns

alle...

Goldbach:

Die Anwesenheit Christi beim Abendmahl ist nicht abhängig vom Alkoholgehalt.




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Philosophie und Nestwärme

von Michael Klefoth, Pia Holländer, Christine Schaiper und Sina Westermann


stines bedanken (wer würde sonst seinen privaten Urlaub für die Vorbereitung der Kursfahrt opfern?). Vor, während und nach der Kursfahrt entwickelte sich ein familienähnliches Kursklima: Mama Christine, Papa Hartmut, die 22 nicht ganz weißen Schäfchen und das Gastschaf Torben. Daß Christine für alle „ein bißchen Mutter" war, zeigte sich immer dann, wenn die familientypischen Reibereien die Atmosphäre zu vergiften drohten. Trotz größtenteils friedlicher Harmonie kam dank Christines chaotisch kreativem Unterrichtsstil nie Langeweile auf. Auf Grund ihrer Spontanität kamen wir oft in Genuß von Gesang, Tanz, Weinen, Lachen und intimsten Plaudereien. Letztere kamen auf den

Schlemmerkurstreffen im italienischen Stil zum Zuge. Bei Wein, Weib und Gesang war sich die Familie am Nächsten und auch Au - Pair Schaf Simone wurde mit Begeisterung aufgenommen. Mama Christine und der angesprochene Familienzuwachs ergänzten sich in ihren emanzipatorischen Ansichten aufs Allerfeinste. Außerunterrichtliche Familienzusammenkünfte bescherten uns nicht nur die Kurstreffen, sondern auch die zahlreichen Theaterbesuche - sei es in Osnabrück, Melle oder Hamburg.

Unser linksintellektuelles Familienoberhaupt vermittelte uns lebendiges Theater sogar mit Schauspielern „zum Anfassen". Apropos intelektuell, wie läßt

Wie soll man einen Menschen bezeichnen, der einerseits Goethe verehrt andererseits sein Herz an Helge Schneider und das kleine Arschloch verliert? - „... zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust."

Die dominantere dieser zwei Seelen gehörte dem altehrwürdigen Johann Wolfgang von Goethe. Dementsprechend entpuppte sich Christines Unterrichtsgestaltung oftmals als Seminar „Goethe für Fortgeschrittene". Immer wieder wandelten wir auf seinen Spuren, die uns letztenendes nach Sizilien führten. An dieser Stelle möchten wir uns für das außergewöhnliche Engagement Chri




Abi-Zeitung 97

sich die Liebe zum kleinen Arschloch und zu Helge Schneider mit ihrer 68er Lebensphilosophie in Einklang bringen? Mag es an Helges langen Haaren liegen? Denn wenn es um lange Haare bei jungen Männern geht, ist sie unersättlich.

Gut vorbereitet führte Mama Christine uns Schäfchen zur ersten großen Reifeprüfung. Wie selbstverständich sicherte sie unsere Vitaminzufuhr ohne dabei die Nervennahrung, zu vergessen. Nach dem Beweis unserer Reife setzte der natürliche Abnabelungsprozess ein.

..." Sind wir nicht alle ein bißchen wie Brummis in der Nacht?"

Den Schafstall behausten:

Mama Schaf Christine: Ich kann Euch durch meinen Pullover sehen

Papa Schaf Hartmut: In vino veritas

Au Pair Schaf Simone: Texte mich nicht zu

... und die 22

(schwarzen) Lämmer:

Martin: Schöne Grüße aus D-ü-s-b-u-r-g

Maren: Liebe auf Italienisch

Michael D.: Na, wie fühlt man sich, wenn man 2 Jahre den Arm nicht hochgekriegt hat?

Pia: Das Superweib. 150% Frau Pur

Michael K.: Mr. Extrawurst

Claudia: Konnte sich beim Stammtischniveau nicht einbringen

Katharina: Ihr zweites Gesicht war eine Hure

Manuela: Ist Stephen King hochintellektuelle Literatur? (Aus'm Spormorkt?)

Alice: Gold statt Palermo

Vanessa: Oben DP unten CK

Julian: Das Leben ist kein Wunschkonzert!

Kathrin: Das Schriftliche hat's gerissen

Daniela: Kein Parkplatz

Christine: Sucht einen neuen Romeo

Melanie: Kurzschluß beim prometeischen Funken

Malte: Letzter Mohikaner der langhaarigen Garde

Yusof: Es gibt nur cool und uncool und wie Juckel sich fühlt

Anne Lena: Auch eine Vertreterin des typisch weiblichen Schreibstils

Sina Weber: Wer war noch einmal Thomas Berhard?

Sina Westermann: Magic eye

Lars: Privatfehde mit Ole Slink

Ole: Ole polarisiert




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MacHelms,

Thane of Lk 1English2

A Battle Report

by Shakespeare

and two of the 17 witches



von Kathrin Pein & Nina Lörken

dazu bei, daß unser Kurs immer weiter zusammenwuchs (geteiltes Leid ist halbes Leid), was zwar nicht von Mordversuchen, aber doch von einigen Kontroversen begleitet war: So verließ z.B. ein Kursmitglied empört ihr Team und den Raum, als eben diese Gruppenarbeit nicht so klappte,

kam es in den zwei Jahren ab und zu zu Unstimmigkeiten.

THE MERCILESS MacHELMS

Er ist in der Tat gnadenlos, wenn es um Short Stories und die wöchentlichen Vokabeltests geht, und findet auch immer einen Weg, jemanden dazu zu bringen,


Doubtful it stood

Ja, Zweifel hatten wir wirklich, als wir (gentle Jens, Super-Sönke, torture Thomas, generous Jan, adorable Adrian, creative Kathrin, nice Nina, supernatural Stefanie, friendly Frauke, clever Christia

n

e, elegant Elvira, eager Eve, unbelievable Ulf, jealous Jan, lucky Leon and perfect Patrick; Ergebnis Warm-up No. 1) ahnungslos zum ersten Mal den Raum betraten, in dem wir zwei Jahre lang gequält werden sollten.

As 16 spent swimmers that do

sich vor der Klasse lächerlich zu machen (z.B. bei lustigen Warm-up- Spielchen). Für die Zuspät-kommer hatte er sich eine besonders harte Strafe ausgedacht: Drei Sekunden nach dem Klingeln wurde die Tür abgeschlossen, so daß die Übeltäter, anstatt am Unterricht teilzuneh

cling together and choke their art

Damals waren wir noch 16 arme Menschlein, bis in der 13 Jan M. (der dritte Jan!) zu uns stieß. Er brachte auch Hendrik K. mit, der allerdings eher eine Gastschülerrolle übernahm: Nach ca. drei Monaten verließ er uns wieder.

Regelmäßige Gruppenarbeit trug

wie sie sollte. Und das, obwohl wir doch ein ganzes Wochenende in Tecklenburg damit verbracht hatten, uns kennenzulernen und das Kursklima zu optimieren (siehe Foto). Doch auch wenn wir beim Theaterspielen in Tecklenburg City, gegenseitigem Schminken und diverser Abend

gestaltungen unseren Spaß hatten,

m

en, Kaffee trinken gehen mußten.

IS WORTHY TO BE A REBEL:

Seine Abneigung gegen das gesellschaftlich anerkannte karierte Papier kann man durchaus als Rebellion gegen allgemeine Normen auslegen; er ließ sich davon

auch nicht durch Diskussionen




Abi-Zeitung 97

with bloody execution, like valour´s minion carved out his passage till he faced the slave.

Wir haben uns jedoch nicht unterkriegen lassen, indem wir weiter auf kariertem Papier schrieben und ihn manchmal sogar mit Bleistiften (als Schreibgeräte) bedrohten, wodurch er so in die Ecke gedrängt war, daß ihm nichts anderes übrig blieb, als uns Kulis zu schenken.

Which ne´er shook hands, nor bade farewell to him, till we unseamed him from the nave to th´chaps and fixed his head upon our battlements.

Nein, so ein Ende, wo wir ihm, ohne uns zu verabschieden, den Bauch aufschlitzen und seinen abgehackten Kopf auf dem Türmchen des Ratsgymnasiums aufspießen, hat MacHelms nicht verdient. Denn er war es schließlich,

der keine Mühen scheute, Shakespeare und diverse Kurzgeschichten für uns interessant zu machen. Er war es auch, der manch einem von uns half, bei Rollenspielen und Warm-ups seine kreative Seite zu entdecken; ja, er traute sich sogar, mit uns nach Dublin zu fliegen und uns zum Zelten in seinen Garten einzuladen (und das will wirklich was heißen!)...

Insgesamt kann man sagen, daß wir bei ihm viel gelernt haben, gut aufs Abi vorbereitet wurden und dabei viel Spaß hatten. Bleibt nur noch die Frage:

When shall we 18 meet again?

In thunder, lightning or in rain?

(„Why can´t we write on squared paper?"-„I don´t want it.") abbringen, sondern gab weiterhin karierte Hausaufgaben unbenotet zurück und schenkte sogar einem mittellosen Schüler eine Mark für linierte Blätter.

For to that the multiplying villainies of nature do swarm upon him

Diese Bösewichter der Natur, die sich um MacHelms scharten, waren als Jewbirds und Bartlebys (siehe Buch „Great American Short Stories", erhältlich bei Kursmitgliedern, 10DM) getarnte, von ihm selber angelernte Laienschauspieler.

But all´s too weak for brave lk - well, we deserve that name - disdaining fortune, with his brandished steel which smoked




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„Ich möchte ein Geständnis ablegen"

von Silvia Detert und Kathrin Rühl


fehlender Homogenität ließ das Kursklima doch ein wenig zu wünschen übrig. Dieses kam im besonderen auf Kurs-treffen außerordentlich eklatant zum Ausdruck. Anhaltende Schweigemomente wurden jedoch glücklicherweise durch das herzerfrischend glockenhelle Lachen eines Kursmitglieds weiblichen Geschlechts, das in gewisser familiärer Beziehung zu einer Biologie- und Chemielehrerin unseres Instituts steht, gerettet.

Nähere Auskünfte bezüglich des LK 1 Fr 3# sind mir leider nicht möglich, weil am Ende von 12.2 endlich mein Streben nach Höherem über mein Verantwortungsgefühl gegenüber meinen armseligen

kleinen Schülern siegte und ich mich mit Kind & Kegel nach Belgien absetzte.

Da mein Unterrichtsstil und ich meinen Schülern offensichtlich gut gefallen hatten, schenkten sie mir zum Abschied ein Überlebenspaket, daß u.a. deutsche Literatur, deutsche und belgische Kochrezepte sowie alle nötigen Schreibutensilien inklusive Füller, Briefpapier und belgischer Briefmarken enthielt. Aber ich finde nicht, daß ich deshalb dazu verpflichtet war, vor Ablauf eines ¾-Jahres von mir hören zu lassen. Oder?

Hiermit übergebe ich das Wort an meine Komplizin Lea Johanna Mor."

„Ich heiße Marlene Venne-meier und bin eine verantwortungslose Person.

Denn obwohl ich in Erwägung zog, in wenigen Monaten an eine Nato-Schule nach Belgien zu wechseln, erklärte ich mich gnädigerweise bereit, den Französisch-LK des Abi-Jahrgangs' 97 zu übernehmen. Ich quälte die fünfzehn mir anvertrauten SchülerInnen unter anderem mit kreativi-tätsfördernden und pädagogisch wertvollen Arbeitsprojekten wie dem Selbstverfassen von Gedichten und der Produktion assoziativer Gemälde.

Die Schüler, na ja, die waren zwar ganz nett, aber aufgrund




Abi-Zeitung 97

dings berücksichtigt werden, daß Vertretern des männlichen Geschlechts in dieser Hinsicht etwas Nachsicht entgegengebracht werden muß. Deshalb finde ich es auch völlig unverständlich, daß Kathrin und Silvia sich auf der Kursfahrt vehement weigerten, Wolfgang und Daniel das Frühstück ans Bett zu servieren. Es sind halt Jungen, die schlagen auch mal über die Stränge. Aber wenigstens gelang es mir, einige andere weibliche Kursmitglieder diesbezüglich auf meine Seite zu ziehen.

Diese kleinen Meinungsverschiedenheiten haben allerdings nicht verhindern können, daß mir im Laufe dieses Jahres alle meine SchülerInnen ans Herz gewachsen sind.

Da dieses Protokoll in die Annalen der Geschichte des Ratsgymnasiums eingehen wird, füge ich abschließend noch einige Charakteristika hinzu, die mir über meine Schützlinge zu Ohren gekommen sind:

Baums, Wolfgang: „Frau Mor, darf ich bitte die freiwillige Hausaufgabe machen?"

Blümel, Miriam: „Häh?"

Cyron, Sandra: fleißiges Lieschen

Detert, Silvia: Virgin Megastoned

Fischer, Ellinor: offensichtlich sind stille Wasser doch tief...

Graschtat, Daniel: „Ja, oui, äh, je pense... Frauen sind scheiße." (Hellmann, Hyde Park oder irgendeine Zockerhöhle)

Hornoff, Katja: kirchlich engagierte Miss Käsecreme' 97 da, wo ihr Freund ist

Kuhnke, Nicola: unser native speaker (presque) „Ich habe wirklich keine Lust, die letzten Stunden mit Kaffeetrinken zu vertrödeln." (auf Hühnerjagd in Kuhnkes Garten)

Laaken, Judith: bereicherte den Unterricht durch stetige Präsenz

Rühl, Kathrin: unsere zukünftige Bundeskanzlerin - selbstbewußt ist sie ja (Tennisplatz, Spitz, Park, Gemeinderat)

Schröder, Nadine: „Black is beautiful." (Malcom X und so...)

Wehrkamp, Stefan: litt unter der self-fulfilling prophecy (Handball)

Wiese, Charlotte: CPCH (collier de perles, carré Hermes)

Gräve, Kerstin/ Lodter, Sebastian: verließen uns mehr oder weniger freiwillig nach der 12

Böhmer, Andrea: gab nur ein kurzes Intermezzo

Das Protokoll nahmen auf: Silvia Detert und Kathrin Rühl.

„Also, erstmal muß ich gestehen, daß die Übernahme dieses Leistungskurses nicht gerade das Ziel meiner Träume darstellte.

Doch da mir im Laufe meines bewegten Lebens immer wieder hervorstechende Herzensgüte und Menschlichkeit attestiert worden waren, sah ich es als meine allererste Bürgerpflicht an, diese überaus talentierten Schülerinnen und Schüler über den steinigen Weg zum Abitur zu geleiten.

Diese Aufgabe erfüllte ich, wie ich glaube, durchaus zufriedenstellend; jedenfalls sind mir keinerlei Klagen seitens meiner Schützlinge zu Ohren gekommen. Sie lernten meine kleinen persönlichen Eigenarten -wie z.B. zerstreutes Haareraufen und das Bemalen diverser Körperteile mit Kreide- kennen und lieben, außerdem machten sie Bekanntschaft mit meiner Vorliebe für regelmäßig angefertigte, ausführliche und stilistisch wohl ausgefeilte schriftliche Hausaufgaben. Desweiteren wußte ich sie durch meine Kochkünste zu überzeugen und erleichterte ihnen die Bewältigung meiner durchaus anspruchsvollen Klausuren durch nahrhafte und ernährungstechnisch wertvolle Schokoriegel (ganz im Gegensatz zu meiner Kollegin Marlene V., die auf meditative Übungen und leichte Schläge auf den Hinterkopf zur Konzentrationsförderung schwor).

Unpünktlichkeit kann ich gar nicht leiden. Dabei muß aller



Kleines Wörterbuch für den Lateiner

Das Standardwerk für alle Schüler des Ratsgymnasiums, die Lateinleistungskurs wählen

Maßgebend in allen Zweifelsfällen

Völlig neu überarbeitete Ausgabe

SCHEFFER 1995/96/97

- Vorwort -

Mit der vorliegenden Neuauflage des Kleinen Wörterbuchs für den Lateiner verfolgt die Redaktion das Ziel, dem noch unentschlossenen Obersekundaner Entscheidungshilfen an die Hand zu geben, den bereits entschlossenen mit Unterrichtsinhalten und -abläufen sowie mit dem persönlichen Stil Frau Scheffers vertraut zu machen. Gleichzeitig möchte sie über den am 22. Mai 1997 beendeten Kurs informieren, der der erste am Ratsgymnasium unter der Leitung der jungen Studienrätin war.

Die Redaktion dankt allen, die zur Fertigstellung dieses Bandes beigetragen haben, insbesondere aber Martina Scheffer, ohne die seine Entstehung unmöglich gewesen wäre.

Osnabrück, im Mai 1997

ner Verschwörung des Brutus und Cassius zum Opfer fiel.

Catilina, Lucius Sergius (* Rom 108, † bei Pistoria im Jan 62), röm. Prätor, bereitete 63 v. Chr. einen Staatsstreich vor, der von á Cicero vereitelt wurde.

Cato, Marcus Porcius Gaius Minor (* 95, † Utica (N-Afrika) Apr. 46), röm. Staatsmann, Stoiker, überzeugter Republikaner, bekämpfte erfolglos die überragende Stellung von Pompeius und á Caesar.

Cicero, Marcus Tullius (* Arpinum 3. Jan. 106, † bei Caieta 7. Dez. 43), röm. Staatsmann, Redner und Philosoph. Die Verbreitung der griech. Philosophie in der röm. Welt ist die eigentl. Leistung seiner zahlr. Schriften, wie z.B. „De Re Publica", die das Denken der christl. Spätantike und des Abendlandes nachhaltig beeinflußten.

Cloppenburg, Krst. in Niedersachsen an der Soeste; hier fanden im Kardinal-von-Galen-Haus, einer gepflegten kirchlichen Einrichtung mit gemütlichen Doppelzimmern, großzügigen Tagungsräumen sowie einem Schwimmbad, die berühmten Klausurtagungen statt, auf denen wir für den weiteren Kursverlauf und das á Abitur präpariert wurden.

D

Demokratie, die; die Herrschaft des Volkes

Dölling, Michael (* GM-Hütte 18. Feb. 1978), recht stilles Kursmitglied, das jedoch durch sein freundliches Wesen entscheidend zum guten Kursklima beitrug.

Drewes, Hans Christoph (* Osnabrück 14. Mai 1977), BMW-Testfahrer, der stets bereit war, sich Mitschülern als Chauffeur zur Verfügung zu stellen, uns jedoch leider am Ende der 12 aufgrund eines

A

A 1, die; Bundesautobahn, welche Frau á Scheffer auf ihrem Schulweg von á Bersenbrück nach á Osnabrück passiert(e) (áBad Essen).

Abitur, das; Reifeprüfung, die in Latein am 3. Feb. 1997 in R 307 stattfand; sechs Schulstunden lang durften wir uns mit einer sehr fairen und originellen Aufgabenstellung auseinandersetzen (á Abiturvorbereitung).

Abiturvorbereitung, die; seelisch-moralische sowie fachliche Hinführung auf das á Abitur, fand z.T. in á Cloppenburg statt und war insgesamt sehr hilf- und lehrreich.

Absenzenbogen, der; Formular, auf dem die Lehrer die á Fehlstunden des jeweiligen Schülers abzuzeichnen haben, für Frau á Scheffer glücklicherweise nicht das wichtigste auf der Welt.

Apathie, die; in der Ethik der á Stoa die im Ideal des Weisen vollendet gedachte Freiheit von Leidenschaften und Affekten.

Aristokratie, die; die Herrschaft des Adels

Ataraxie, die; i.w.S. bei á Epikur und in der á Stoa Autarkie des Einzelnen gegenüber Umwelteinflüssen, Leidenschaftslosigkeit und Gleichmut gegenüber Schicksalsschlägen (áApathie).

B

B 68, die; Bundesstraße, welche Frau á Scheffer auf ihrem Schulweg von á Bersenbrück nach á Osnabrück passiert(e) (áBad Essen).

Bad Essen, Kurort in Niedersachsen, ab Sommer '97 Wohnsitz von Frau á

Scheffer, wo sicherlich in Zukunft schöne und ausgelassene Kurstreffen stattfinden werden (áBersenbrück).

Barrenpohl, Stefan (* Osnabrück 28. Feb. 1978), der Hans Meiser des Latein-LKs, der sich nur auf ausdrücklichen Wunsch zu Redebeiträgen bereitfand.

Belickin, Mirko (* Ulm 7. Nov. 1977), bedeutender abendländischer Chaostheoretiker und Mathematiker, bereicherte den Unterricht mit interessanten, oftmals naturwissenschaftlich geprägten Beiträgen.

Benotung, die; Berwertung der Schülerleistungen auf einer Skala von 00 bis 15 (Noten)punkten, bei Frau á Scheffer i.d.R. angemessen und gerecht.

Bersenbrück, Stadt in Niedersachsen, bis Sommer '97 Wohnsitz von Frau á Scheffer, wo schöne und ausgelassene Kurstreffen stattfanden (áBad Essen).

Brümmer, Florian „Magnus" (* Osnabrück 17. Apr. 1978), Tennisprofi; eher kritischer Zeitgenosse, bereicherte den Unterricht oftmals durch intelligente und hintergründige Fragen.

Büscher, Silke (* Celle 26. Aug. 1977), Kursteilnehmerin, die zuweilen durch Rückfragen ein stringentes Fortkommen des Unterrichts zu unterbinden wußte, jedoch ebenso oft glänzenden Humor bewies.

C

Caesar, Gaius Julius (* Rom 13. Juli 100, † ebd. 15. März 44), röm. Staatsmann, Feldherr und Schriftsteller, machtbesessener und gloriageiler Heerführer, der, nachdem er in zahllosen Kriegen den röm. Herrschaftsbereich erheblich vergrößert hatte und im Feb. 44 zum Diktator auf Lebenszeit ernannt worden war, ei



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Günter).

Hur, Ben; Protagonist der gleichnamigen Hollywoodproduktion, die wir immer noch sehen wollten...

I

Italien, Land der Sehnsüchte; mit I. verbinden wir unendlich viele schöne Erinnerungen an eine erlebnisreiche á Kursfahrt.

J

Jury, die; wurde während der simulierten mündlichen Prüfung immer wieder neu aus unserer Mitte zusammengesetzt.

K

Kardinal-von-Galen-Haus (á Cloppenburg).

Katzenscheiße, warme, von Frau á Scheffer bevorzugte Munition zur Erschießung von Schülern, die sprachliche „Todsünden" begehen.

Klausuren, die; vier- bis sechsstündige schriftliche Prüfungen, die stets solide vorbereitet und in den Aufgabenstellungen gut formuliert waren.

Kloster, das; Gebäude, in dem Mönche oder Nonnen nach gemeinsamer Regel leben; diente uns in Rom als Herberge.

Knochenwefel, Dana (* ??), beehrte uns nur sehr kurz mit ihrer Anwesenheit.

Korrekturzeit, die; Zeit zwischen dem Schreiben einer á Klausur durch die Schüler und der Rückgabe der korrigierten Fassung an die Schüler durch den Lehrer, bei Frau á Scheffer bisweilen sehr lang und Anlaß zu unschönen Diskussionen.

Kümper, Wiebke Annette (* Osnabrück 9. Sep. 1977), Langstreckenschwimmerin, die durch ungebremste mündliche Mitarbeit ihre Mitschüler zuweilen in den Schatten zu stellen vermochte.

Künsemüller, Uwe (* Osnabrück 17. Okt. 1975), startete bei uns seinen zweiten Versuch, nachdem er 1996 „das Vergnügen hatte, durchs Abi zu fallen".

Kultur im Kohlenkeller, Veranstaltungsreihe, die sich zum Ziel setzt, den Kohlenkeller zu kulturellen Veranstaltungen unterschiedlichster Art zu nutzen. Trotz der Mitwirkung dreier Tutanden an den beiden ersten Veranstaltungen zählte Frau á Scheffer, wie auch bei allen übrigen Kulturereignissen, bedauerlicherweise nicht zum Publikum.

Kursfahrt, die; Studienfahrt, im Latein-LK wie fast immer nach Rom, die dank vieler Faktoren zu einem vollen Erfolg wurde (á Gnoyke, Niebaum, Rom).

Kurssprecher, die; Vertretung des Kurses durch einzelne Schüler aus dessen Mitte; in unserem Falle Daniela á Lüc

ke und Eike á Rahne, die in Ermangelung von Konflikten einen relativ ruhigen Job hatten.

Kurstreffen, die; das kommunikative Beisammensein in häuslichem, privatem Rahmen, das bis auf eine Ausnahme in á Bersenbrück stattfand.

L

Langeweile, die; Zustand des geistigen Abschaltens infolge von Unterforderung durch den oder unnötiger Wiederholung von Unterrichtsstoff, ein in unserem Latein-LK seltener auftretendes Phänomen.

Laue, Günter (* Lippstadt 26. Sep. 1959), dt. Kaufmann in Diensten der Oldenburger Schiffsbaufirma Deerberg und Lebensgefährte Frau á Scheffers, war uns durch sein naturwissenschaftlich-technisches Wissen bei sommerlichem Grillen eine große Hilfe, versuchte jedoch vergeblich, die schlechte Seite der Pädagogin Martina á Scheffer zu katalysieren („Gib ihnen doch einfach `ne ,Fünf!") ( á Hühnersuppe).

Lecke, Anna Sofie (* Villingen-Schwenningen 25. Apr. 1978), brachte sich wechselnd häufig ein, überraschte allerdings mit erfrischenden und z.T. unkonventionellen Ansichten und Ideen. Günter-Verheugen-Fan.

Lehrercafé, das; Rekreationsraum für Lehrkräfte, in dem Tabakkonsum gestattet ist; bevorzugter Aufenthaltsort von Frau á Scheffer in unterrichtsfreien Zeiten.

Löer, Jan Wolfgang „Wolfi" (* Osnabrück 9. Sep. 1977), Miesepeter („Ey, ich find das hier alles voll für'n Arsch!"), lehrte uns mit á Seven das Fürchten.

Lücke, Daniela (* GM-Hütte 16. Mrz. 1978), á Kurssprecherin, die ihre Aufgaben gewissenhaft und engagiert wahrnahm.

M

Marlboro (Marlboro Lights), von Frau á Scheffer bevorzugte Zigarettenmarke.

Martina, weibl. Form des männl. Vornamens Martin, lat. Ursprungs, eigentl. „die Kriegerische" (< lat. mars, -tis, dem Namen des röm. Kriegsgottes).

Monarchie, die; die Königsherrschaft

Motorsport, der; von Frau á Scheffer bevorzugte Sportart ( á Rennpolo, Volkswagen).

N

Neehoff, emsländ. Busunternehmen. Das fahrerische Können und die Umsicht und Abgeklärtheit im röm. Stadtverkehr von Helmut „Kässbohrer" N., die ihren Gipfel im 100-Meter-Zurücksetzen aus einer Sackgasse fand, sowie die Serviceleistungen seiner Ehefrau Thea trugen zum harmonischen Verlauf der Studienfahrt er

Wohnortwechsels vorzeitig verlassen mußte.

E

Engagement, das; persönlicher Einsatz, bei Frau á Scheffer auf unterschiedlichem, jedoch allgemein hohem Niveau.

Epikur (* Samos 341, † Athen 270), griechischer Philosoph. Die Lehre E.s ist bestimmt von dem Ziel des Glücks durch ein Leben der Freude und der Lust sowie der Freiheit von Schmerz und Unruhe. Jede Erkenntnis beruht nach E. auf Wahrnehmung, die durch „Ausfluß" (Emanation) aus den Gegenständen hervorgerufen werden. Götter sind unvergängl. Atomgebilde, die weder zu fürchten noch zu verehren sind.

F

Fehlstunden, die; die Stunden, an denen ein Schüler oder Lehrer aus verschiedensten Gründen nicht teilnehmen kann. Frau á Scheffer nahm die F. ihrer Schützlinge zwar zur Kenntnis, machte aber wenig Aufhebens davon, soweit sie sich in einem akzeptablen Rahmen bewegten.

G

Gedik, Serpil „Persil" (* ??), Polizeibeamtin mit ausgeprägtem Gerechtigkeits- und Rechtstaatsempfinden, Garantin für Geschichten aus dem Bereich „wahre Wunder", die kurz nach ihrem Debut bei uns den Füllfederhalter wieder gegen ihre Dienstwaffe eintauschte.

Gerechtigkeit, die; (á Benotung, Günstlinge)

Gnoyke, Uta (* Osnabrück 26. Nov. 1940), bedeutende dt. Philologin; Kollegin von Frau á Scheffer und Mitorganisatorin der gelungenen Studienfahrt nach á Rom (á Kursfahrt).

Graf, Irene Antonia (* München 31. Juli 1977), hielt sich, abgesehen von zwei guten Referaten, vornehm zurück.

Griechisch, antike Sprache, auf die Frau á Scheffer im Bedarfsfalle gerne zurückgriff.

Günstlinge, die; (hatte Frau á Scheffer nicht).

H

Heiterkeit, die; auch sie kam im Unterricht nicht zu kurz.

Hillebrand, Marcus T. Karl-Heinz Heinrich (* Osnabrück 17. Feb. 1978), Rettungssanitäter, zeichnete sich durch hohes soziales Engagement und stete Freundlichkeit und gute Laune aus.

Hühnersuppe, die; energiehaltiges Heißgericht, das die Genesung kranker Lebensgefährten beschleunigt (á Laue,




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heblich bei.

Niebaum, Jens (* Osnabrück 12. Dez. 1974), Kunst- und Architekturhistoriker, verkürzte uns die längsten und anstrengendsten Besichtigungsmärsche durch abwechslungsreiche, fundierte und informative Informationen („Jens, komm' zum Schluß!"- „Ja, noch einen Satz...! Also, der Kapitolsplatz ist, wie ich schon sagte, in seiner Anlage kreisförmig...").

Nubbemeyer, Erwin Heinrich (* Lotte (Westf.) 9. Juli 1937), Oberstufenkoordinator, der immer dann, wenn á Langeweile drohte, wichtige Informationen und Formulare „hereinreichte".

Notenbesprechung, die; nicht gerade Frau á Scheffers Steckenpferd, aber dennoch i.d.R. souverän gelöst.

O

Ochlokratie, die; die Herrschaft des Pöbels

Oligarchie, die; die Herrschaft weniger

Osnabrück, die Hasemetropole, Stadt des westfälischen Friedens, unsere Heimatstadt!

Ovid, Publius Ovidius Naso (* Sulmo 20. Mrz. 43 v. Chr., † Tomis 17 od. 18 n. Chr.), röm. Dichter, gehört zu den Klassikern der Weltliteratur. Bekannt sind u. a. seine „Amores" und die „Metamorphosen".

P

Paestum, antike Ruinenstätte in Kampanien, Besichtigungspunkt am Ende unserer Studienfahrt.

Plutokratie, die; die Herrschaft des Geldes

Poller, Tom Rojo (* Osnabrück 6. Mrz. 1978), Dt. Komponist, still, aber erfolgreich („Im günstigen Fall kann Menschlichkeit die Folge von Bildung sein.").

Pompeji, alte, vom Vesuv verschüttete Siedlung, die uns einen heißen Besichtigungstag bescherte.

Q

quercus, us (lat.), die Steineiche, gehört zu den Substantiven der u-Deklination, deren Dativ und Ablativ Plur. auf -ubus lauten („Ohne Steineiche kein Abi !").

R

Rahne, Eike-Carsten Tilman (* Osnabrück 9. Apr. 1978), dt. Sprachwissenschaftler und Historiker, nannte die Dinge beim Namen, vor der Mehrheit weiß er seine stark ausgeprägte Schadenfreude geschickt zu verbergen.

Rennpolo, der; Sportcoupé aus dem Hause á Volkswagen, dessen Setup speziell

auf die Strecke Bersenbrück - Osnabrück ausgelegt ist.

res publica, (lat.) der Staat, Lieblingswort á Ciceros.

Rom, Hauptstadt á Italiens am Unterlauf des Tibers, gegr. 21. Apr. 753 v.Chr..

Rüdig, Ulrike „Uli" (* Gronau 1. Sept. 1978), vielfach ausgezeichnete dt.-span. Violinvirtuosin, verhinderte durch ständige Mitarbeit, daß der Kurs in hitzigen Diskussionen den Faden verlor.

S

Salaske, Miriam (* Osnabrück 24. Mai 1978), sorgte mehrfach durch verzögertes Erscheinen zum Unterricht für Verschnaufpausen („Entschuldigung, ich hab' verschlafen." - „So siehste auch aus.").

Sallust, Gaius Sallustius Crispus (* Amiternum 86, † 35), röm. Geschichtsschreiber, dessen spannende Monographie „Die Verschwörung des Catilina" uns lange Zeit in Atem hielt.

Scheffer, Martina Renate (* Eschweiler 6. Sep. 1960), Studienrätin für Latein und Griechisch, die uns, ihren ersten Latein-LK, insgesamt mit Übersicht und Niveau leitete.

Schirmeyer, Benedikt „Bene" Ludwig „Louis" Rüdiger Maria (* GM-Hütte 19. Dez. 1977), dt. Radrennfahrer, der abhängig von seiner Einsatzbereitschaft den Unterricht durch scharfsinnige Formulie




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Volkswagen, Automobilkonzern im niedersächs. Wolfsburg, von Frau á Scheffer wegen der Produktion sportlicher Kleinwagen besonders geschätzt (á Rennpolo).

W

Weßel, Caren (* Osnabrück 6. Juni 1976), ließ sich durch das im ersten Anlauf nicht bestandene Abitur die gute Laune und ihre Aufgeschlossenheit nicht nehmen.

Westphälinger, Ariane Kerstin (* Koblenz 7. Juli 1977) dt. Frauenrechtlerin, kann nicht nur Latein, sondern hat auch eine beeindruckende Sopranstimme.

Wilimzig, Anja Luise (* Gießen 24. Nov. 1977), dt. Reitprofi, verkaufte sich mit ihrer mündlichen Mitarbeit unter Wert.

Wöhnl, Antonia, Dr. med. (* Wismar 22. Dez. 1978), ihr ausgeglichenes Wesen wird ihr sicherlich auch in dem von ihr angestrebten Berufsfeld entgegenkommen.

Wöstmann, Nancy (* GM-Hütte 5. Mai 1978), ihr wäre zu wünschen, daß sie jetzt wieder mehr Zeit für die Schule finden kann.

X

Xanten, alte Römersiedlung am linken Ufer des Niederrheins, ist auch einen Ausflug wert.

Y

Ypsilon, das; 22. und letzter Buchstabe des urspr., 20. des klass. griech. Alphabets.

Z

Zeilenzählung, die; Durchnumerierung der Textzeilen zur Erleichterung des Auffindens von Textstellen, obwohl gut gemeint, ein Quell immer wiederkehrender Heiterkeit, da stets die Überschriften mitgezählt wurden („Das macht mein Computer so, und ich weiß nicht, wie ich das ändern kann...").

Zigarettenkonsum, der; Folgeerscheinung des oftmals anstrengenden Lehrerberufs.

Für den Kurs

Eike Rahne und Benedikt Schirmeyer

rungen und beispielbezogene Argumente bereicherte.

Seneca, Lucius Annaeus (* Corduba 4 v. Chr., † Rom 65 n. Chr.) röm. Politiker, Philosoph und Dichter, suchte in philosoph. Schriften die stoische Ethik für die eigene Zeit fruchtbar zu machen.

Seven, Gruselschocker, der die Thematik der sieben Todsünden eindrucksvoll behandelt. Neben dem „Schweigen der Lämmer" „uneingeschränkt" ein Lieblingsfilm des Kurses.

Sokrates (* Athen 470, † ebd. 399), griech. Philosoph, kritisiert die kosmolog. Spekulationen der Naturphilosophen, v.a. aber die Sophisten, deren Lehre mehr auf rhetor. Überredung als auf begründetes Wissen und Handeln gerichtet sei.

Steffens, Kristina Elisabeth (* Osnabrück 10. Nov. 1977), wenn sie nicht gerade auf Parkplatzsuche war, brachte sie gute Beiträge.

Stoa, die; von Zenon um 300 v.Chr. gegr., nach ihrem Versammlungsort benannte griech. Philosophenschule. Oberste Maxime der Ethik ist die Forderung, in Übereinstimmung mit sich selbst und mit der Natur zu leben und Neigungen und Affekte als der Vernunft zuwiderlaufend und die Einsicht behindernd zu bekämpfen (á Apathie). Ferner sind strikter Rationalismus, kosmolog. Monismus und erkenntnistheoreth. Materialismus für die S. kennzeichnend.

Stowasser, der kleine; Nachschlagewerk für lateinische Vokabeln, Frau á Scheffers „bester Freund".

Stundenprotokolle, die; in ihrem Nutzen stark umstritten, stellten sie jedoch, je nach Qualität mehr oder weniger, vor Klausuren eine große Lernhilfe dar.

T

Tepe, Andrea Donata (* Osnabrück 25. Juli 1977), dt. Gourmet: Nicht nur stille Wasser sind tief.

Teufert, Hilke (* Osnabrück 13. Februar 1978), manövriert sich jetzt hoffentlich sicherer durch die Untiefen der lat. Sprache.

Tyrannis, die; die Demokratur durch einen einzelnen.

U

Unpünktlichkeit, die; wurde von Frau á Scheffer nicht gern gesehen: Wenn Blicke töten könnten...

Unterrichtsmaterialien, die; Texte und Arbeitsaufträge in Form von excellent ausgearbeiteten und außerordentlich übersichtlichen Computerausdrucken, die die Orbes Romani überflüssig machten.

V




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Der Mann mit dem erbarmungslosen Zeigestock

von Tobias Niemann

von ehemaligen Klassen und deren Wandertagen (nicht wahr, Patrizia?) zeichneten ihn positiv aus.

Negativ war am Anfang dagegen für die meisten die Akribie unseres Lehrers, die er zu jedem Zeitpunkt an den Tag legte. Dadurch lernte man zwar auch sehr viel, und die Vorbereitung aufs Abitur fiel dementsprechend leichter aus als in den meisten anderen Fächern, aber für manche war das am Anfang ungewohnt hart. Nach einer gewissen Gewöhnungsphase gab es keine größeren Überraschungen mehr nach Klausuren. Kleine Highlights wie eine Exkursion zum Hüggel, zum Schweinebauern Dütemeyer oder Diavorträge über Joachim Weyers Studentenreisen nach Indien oder Peru (wir bekamen den legendären, geklauten Schädel mit Schußloch und die Hand mit Haut zu fassen [im wahrsten Sinne des Wortes] !!!) machten den Kurs im Endeffekt zu einem tollem Erlebnis.

Aber unser Lehrer war nicht der einzige, der kreativ-komisch sein konnte. Christoph & Christoph (Schröder & Hasse) zum Beispiel beglückten uns in Zusammenarbeit mit Nico Wegener, der uns nach der Zwölf verließ, und Jost Neumann mit didaktisch hoch wertvollem Filmmaterial über Liechtenstein und Japan. Petra Grunewald dagegen versuchte sich an neuen Strategien, um das Problem der Überbevölke

rung in den Griff zu bekommen (nähere Infos sind gegen eine Schutzgebühr von DM 5,- bei ihr zu bekommen!). Den Erfolg werden wir „leider" nicht zu Sicht bekommen können, da sie eine andere berufliche Laufbahn anstrebt...

Erwähnenswert ist auch Herr Weyers Gastfreundschaft, die er seinen Tutanden entgegenbrachte. Bei einem Kennenlerntreffen versorgte er uns einfach wundervoll mit Essen und Getränken („Will noch jemand ein Bier?... Keiner?... Jetzt hab' ich's aber schon aufgemacht, komm Tobias, nimm du das!..."). Überhaupt muß man sagen, daß er seinen Auftrag als Tutor sehr ernst nahm und bis zuletzt alles Mögliche für unsere „Problemfälle" tat. Er gab immer die Möglichkeit, den fehlenden Punkt noch (gerecht) durch Referate zu erkämpfen. Leider war sein Anspruch insgesamt aber so hoch, daß wir in den Klausuren oder mündlich keine absoluten Spitzennoten erlangen konnten. Schade eigentlich, bei unserem Talent...

Noch einmal zurück zu der Frage, warum man überhaupt einen Erdkunde-Leistungskurs anwählt. Gerd Schiefelbein wird wohl die Notwendigkeit eines solchen „Geographiekurses" nie begreifen können, aber zu seiner Beruhigung sei gesagt, daß dies kein Kurs war, in dem man die Punkte geschenkt bekam. Vom Aufwand


Warum wählt man freiwillig einen Lk bei Herrn Weyer an?

Noch dazu, wo doch jeder weiß, daß das jede Menge Arbeit bedeutet!

Die Antwort sollte sich im Laufe der Zeit ergeben, aber gleich in der ersten Stunde wurde jeder von dem Programm, welches uns in den nächsten zwei Jahren bevorstand erst mal kräftig geschockt. Zuerst standen ausführliche geographische Untersuchungen verschiedener räumlicher Gebiete Deutschlands an, dann sollten wir uns den Kennzeichen der Unterentwicklung nähern, um anschließend auf verschiedene Entwicklungshilfeansätze zu kommen, und der krönende Abschluß des Pflichtpensums sollte dann vom asiatischem Wirtschaftsraum gebildet werden. Das letzte Thema nach dem Abitur stand dann für uns frei zur Auswahl.

Erschlagen von dem umfangreichem Programm ging jeder erst einmal mit argen Zweifeln über die Richtigkeit der Kurswahl nach Hause. Doch das Bild von Herrn Weyer sollte sich sehr schnell ändern. Der Unterricht wurde unabhängig vom Thema recht interessant gestaltet, wenn auch die Abwechslung am Ende etwas auf der Strecke blieb. Vor allem die kleinen Späße über sich selbst, den ein oder anderen Schüler oder in der Dreizehn über den Kohlenkeller und dessen Besatzung, sowie mehrere Schwänke




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her stand er anderen Kursen in nichts nach, und auch die Themen haben durchaus ihre Wichtigkeit in der heutigen Weltpolitik. Überbevölkerung oder Möglichkeiten der Wirtschaftspolitik sind immer aktuell. Aber ehrlich gesagt, auf einen „gemütlichen" Kurs hatten wir eigentlich schon gehofft.

Diese Chance verbaute uns dann aber unser Lehrer sehr schnell, der oft ganz andere Vorstellungen von Arbeit hatte als wir. Aber dieser Ruf eilt ihm eigentlich schon voraus (deshalb stehen uns genaugenommen keine größeren Klagen zu), genauso wie der Ruf als der Veranstalter von den besten Kursfahrten. Diesen hat er auch vollkommen zurecht. Jeder, der mal etwas einmaliges erleben will, sollte wenn möglich diese Chance wahrnehmen (siehe Kursfahrtbericht Sizili

en/Liparische Inseln!).

Wie schon erwähnt, verließ uns am Ende der Zwölf ein tapferer Mitstreiter, aber wir bekamen Ersatz durch einen mutige Feuerwehrmann. Des weiteren hatten wir noch einen Zurückgang kurz vor dem Abitur zu verzeichnen, dessen Ursachen allerdings im anderen LK des betroffenen zu finden sind. (Wir müssen unseren Lehrer ja schließlich auch mal in Schutz nehmen, oder?) Den anderen blieb das Schicksal, den „Meyring" (TM 02) machen zu müssen zum Glück erspart. Dieser eine verpaßte dann leider auch das letzte Thema Australien. Als Höhepunkt ist dabei dann allerdings auch nur der Dokumentarfilm über dieses riesengroße Land zu nennen. In den letzten Stunden vor dem endgültigen Schulaus bil

deten wir uns mit Crocodile Dundee fort. Bei den anderen, mehr themenbezogenen Inhalten hatten wir, mit Verlaub gesagt, eher überhaupt keine Lust mehr, wovon sich unser Lehr allerdings recht herzlich wenig beeindrucken ließ. Aber auch dieser kleine Fauxpas sei ihm gnädig verziehen. In Wirklichkeit hat keiner einen richtigen, gewichtigen Grund, um sich beklagen zu können. Der Kurs hat im Nachhinein betrachtet doch auch sehr viel Spaß gemacht. Anderen Generationen, die mit Herrn Weyers Art zu unterrichten klarkommen, sei diese LK-Alternative wärmstens ans Herz gelegt. Und das nicht nur wegen der Kursfahrt...




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Odyssee?!



von Katrin Hartlage, Miriam Spielberg & David H. Bergner

den Erwartungen zurück. Die Ursache dafür lag sicherlich nicht in Böswilligkeit seitens des Captains, sondern vielmehr an dessen blauäugiger Annahme, seine Matrosen hätten alles notwendige Fachwissen bereits in der Grundausbildung erworben. Deshalb zog Vasco da Moser es vor, die Besatzungsmoral durch das Vorlesen von allerdings zumeist themenbezogenen Gedichten und Märchen,zu heben. Oft verfehlten diese Maßnahmen jedoch bei vielen Matrosen ihren Zweck, so daß sie sich währenddessen anderen Aktivitäten widmeten (Beispielsweise versuchte Grit zu Beginn der Fahrt ihre Kenntnisse von „Alternatives Stricken" zu perfektionieren und Natalie verlegte sich in 13.2 zumeist darauf allerlei geschmacklose Knetgummiplastiken zu „erschaffen"). Diese Reaktion löste Unmut und Unverständnis seitens des Captains aus. Um das Interesse der Crew wieder anzukurbeln, streute da Moser in regelmäßigen Abständen (Mittwoch 7. und 8. Stunde) Filme ein. Dabei lernten die Matrosen beispielsweise, wie sie sich im Falle eines Falles gegen Piraten verteidigen könnten, indem ihnen eindrucksvoll demonstriert wurde, wie man dem Feind eine Spitzhacke ins Auge bohrt.Während der zweijährigen Fahrt berichtete Vasco da Moser seiner Mannschaft von Heldentaten aus seiner ruhmreichen Vergangenheit, in der sein größter Feind ein Kriegerdenkmal gewesen sein muß, denn er erzählte der gespannt lauschenden Crew und immer zwischenfragenden Besatzung des öfteren mit einer fast kindlichen Begeisterung, wie er die

ses (nämlich das Kriegerdenkmal) in einer halsbrecherischen Aktion, wie nur da Moser sie auszuführen in der Lage ist, mit dem GOGO - Mobil seines Vaters im Rückwärtsgang zu zerstören versuchte. Auch Geschichten von Heidrun, „was meine Frau ist" (Zitat da Moser), standen auf dem Programm.

Wenn die Geschileiku in den Abendstunden in der Nähe eines Hafens ankam und dort ankerte traf sich die Crew zu rauschenden Festen, welche meistens in der Kajüte des Kapitäns stattfanden. Überraschender weise war die Stimmung bei diesen Treffen wesentlich besser, als die Atmosphäre bei der Arbeit es vermuten ließ. In einer einmaligen Aktion fand sogar ein Chili - con - Carne kochen in der Kombüse von Hobbysmutje Groß statt.Während dieser Treffen neigte Vasco da Moser oft dazu, übermütig zu werden. Bei einem Landgang im berühmt-berüchtigten Gebirge Gen zum Beispiel schmiß er sich auf den bemoosten Boden und stimmte lauthals die „Ballade vom Postmann" (black and white - unite, unite) an. Teile der Besatzung reagierten etwas irritiert auf derartige Ausbrüche, die ab und zu auch während der Arbeitsstunden an Bord vorkamen (man erinnere sich an die Lautgedichte des Dadaismus!) .

Zu der großen Prüfung, die die Matrosen schließlich ablegen mußten, gibt es nicht viel zu sagen, da sie sich kaum von den vorangegangenen unterschied. Nach den Strapazen dieser Seefahrt beschloß der Captain endgültig, zur Landratte zu werden. Was aus der Besatzung werden sollte war jedoch ungewiß.


Im Sommer des Jahres 1995 vollendete Chefkonstrukteur Erwin Nubbelmeyer [Name von den Autoren geändert] den letzten seiner genial - wahnsinnigen Baupläne der `95er Flotte, einen Zwölfmaster, den er auf den namen Geschileiku [übrigens ein sehr raffinierter Name] taufte. Als die Fertigstellung bekannt wurde, heuerten zwölf mutige, mehr oder weniger qualifizierte Seefahrer auf dem Schiff an. Alles, was noch fehlte, war ein Kapitän. Dem rhetorischen Fuchs Nubbelmeyer gelang es schließlich, den auf allen Weltmeeren bekannten Vasco da Moser [Name wiederum geändert] trotz dessen Absichten, sich in naher Zukunft zur Ruhe zu setzen, zu überzeugen, das Kommando zu übernehmen. Nach einer ersten Routenbesprechung lief die Geschileiku endlich aus. Anfangs erreichte sie jedoch kaum Fahrt, zum einen, weil sich die Crew erst kennenlernen mußte, wobei recht schnell klar wurde, daß sie sich aus recht unterschiedlichen Charakteren zusammensetzte (Differenzen waren vorprogrammiert), zum anderen, weil sich die gesamte Besatzung an den Kommandostil Vasco da Mosers anpassen mußte. Er gab kaum Befehle, und wenn er sie gab, wurden sie nur mäßig befolgt, was nicht zuletzt an seinem antiautoritären Führungsstil lag. Niemand mußte sich unter Druck gesetzt fühlen. Bei den von Admiral Wernstedt vorgeschriebenen und von Kapitän Moser scheinbar nur ungern ausgeführten Prüfungen blieben die Ergebnisse bis zuletzt jedoch stets hinter




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schaffte sie es dennoch, während des Unterrichts Kostüme für eine spätere Karriere zu entwerfen.

Sandra Urban: Fromm, fleißig, strebsam - aber 07 Punkte rührten sie dann doch zu Tränen.

Natalie Rust: „Aber Herr Moser... - ich find` Sissi toll!"

Carolin Reinhardt: „Breiti"; im Unterricht hielt sie sich zurück, vermutlich erschöpft vom vielen Kuchen Backen

Maike B. Hasemeier: „Spritti"; sie ging zu Anfang der Stunde kurz in sich - und kam leider häufig nicht wieder raus.

Matthias Lüger: „Horst"; Mmoaah!!! Was`n albernes Sakko - aber er erlebte darin regelmäßig historische Geistesblitze

David H. Bergner: Motzki; was er nicht in der Schultasche hatte, hatte er im Kopf.

Jens Küpper: Unsere heimliche Nummer 1, auch wenn Natalie das nicht zugeben konnte: („Aber Herr Moser, ich finde wirklich nicht, daß der Jens 13 Punkte verdient hat.")

Katrin Hartlage: Verquatschte ca. zwei von fünf Wochenstunden mit Steffi und verbreitete den Rest der Zeit gute Laune. („Aber Herr Moser, wenn die dahinten quasseln, kann ich mich wirklich nicht konzentrieren!")

Steffi Riehemann: Selten anwesend, und wenn dann mit Wärmflasche und Blasentee; immer zu spät - immer? Nicht immer...

Grit Meyer: Immer contra! Wußte zu allem ein Gegenbeispiel. („Ich kenn` da aber jemanden.../ Ich habe aber gelesen, daß ...)

Miriam Spielberg: Fleißig dabei, immer müde, ständig genervt - von wem bloß?? (Aber Herr Moser...)

Hinweis: Dieser Kursbericht wurde nicht von allen Kursteilnehmern gemeinsam geschrieben oder nachträglich geändert und spiegelt daher lediglich die Meinung der Verfasser wider, wenngleich wir versucht haben, möglichst objektiv zu bleiben.

ENDE

Leider muß die Schule nun ohne eine außergewöhnliche Persöhnlichkeit wie Christoph Moser auskommen. Trotz unserer Probleme mit seinem wohl einzigartigen Unterrichtsstil lernten wir in den zwei Jahren vor allem seine Menschlichkeit und seine Individualität schätzen. An dieser Stelle bedanken wir uns für zwei unvergessliche und vor allem streßfreie Jahre, die Farbe in den sonst so grauen Schulalltag brachten.Wir wünschen Ihnen, lieber Herr Moser, viel Spaß in Ihrem wohlverdienten Ruhestand. (Für den Fall, daß Ihnen langweilig werden sollte, erklärt sich Chefkonstrukteur Nubbelmeyer sicher gerne bereit, Ihnen die Aufzucht von Bienen näher zu erläutern. [Zitat: „Bei den Bienen, da geh` ich nur so in Turnhosen bei!" ] )

Die Kursteilnehmer waren (der Sitzordnung folgend):

Britta Groß: Trotz des müdesten Schlafzimmerblickes des Kurses




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Kein Bock auf Mathe?

von Philipp Klausing


ging dann qualvoll schleppend voran, immer mit einem Auge auf der Schulhofsuhr wartete ich sowie auch meine Nachbarn, auf das erlösende Klingeln zur ersten kleinen Pause. Doch ehe man sich versah, war diese auch wieder zuende. Frau Roboter Bock war bei unserer Rückkehr vom Schulhof schon wieder beim Thema und schrieb penibel jeden Zuspätkommer auf die Sekunde genau auf. Auch die letzten war spätestens jetzt wach, und die zweite Stunde ging nur wesentlich schneller voran. Am Ende der zweiten Stunde war die Euphorie meist kaum noch in Grenzen zu halten.

Doch es gab auch viel Spaß in unserem Kurs. Damals hatten wir noch im Raum 306 Unterricht. Da von dort der Weg zu den Toiletten besonders lang ist, entledigte sich zwei Mitschüler ihrer Last im Spülbecken und im Mülleimer des Nachbarraumes. Aber nicht nur in den Pausen hatten wir besonders

viel Spaß, so stellte Hans des öfteren nicht nur uns, sondern auch Frau Bock mit ihrgendeiner komischen Theorie bloß. Der Zusammenhalt in diesen Kurs ist auch stetig gestiegen, besonders nach der Kursfahrt (siehe Kursfahrtbericht „... lauter Pariser"). In diese Augenblicke beiße ich auf meine Lippe und kann zurückblickend mit einer Träne im Auge sagen, es war eine schöne Zeit.

Wenn man jetzt diesen Bericht soweit gelesen hat, scheint es, als sei Frau Bock ein Tyrann und keine gute Lehrerin. Dem ist aber nicht so. Der Unterricht war zwar hart, aber nicht schwer oder unfair, insbesondere die Abiturvorbereitung war gut, sodaß fast niemand die Klausur verhauen hat. An diesen Punkt möchte ich und auch der gesammte Kurs Frau Bock für zwei lehrreiche Jahre herzlich danken.

Und hier sind die Helden, die bis zum Ende durchgehalten haben.

Der Hass: Dienstagmorgen, 6.30 Uhr, der Wecker klingelt, und ich weiß, mich erwarten jetzt zwei harte Stunden Mathe. In diesen Augenblicken stellte ich mir eigentlich jedesmal die Frage, hingehen oder nicht? Hab' ich mich dann erst einmal aufgerappelt, fand ich mich ca. eine Stunde später um exakt 7.45 Uhr vor Raum 426 wieder. Schon kam Frau Bock um die Ecke getrippelt. Mit einem strahlendem Lächeln öffnete sie die Tür, und wir nahmen unsere Plätze ein. Als sich alle gesetzt hatten und alle Versuche, die Stunde mit der Besprechung von Kursangelegenheiten zu verkürzen, abgeschmettert wurden, ging es schon los. In dieser Zeit fragte ich mich nur zu oft, wofür ich z.B. die Berechnung eines Integrals oder die Bestimmung einer komplexen Zahl jemals im späteren Leben gebrauchen werde. Nun trudelten auch die letzten, meist Marco, ein. Die erste Stunde




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Philipp: 3D-Visions in the inside of his analytic geometrical brain

Bettina H.: Das Leben ist ein Theaterspiel

Tanja Sch.: Tauschte die Antworten lieber mit ihren Nachbarinnen aus als mit Frau Bock

Britta Sch.: Mag Mettbrötchen, die sie sich in der kleinen Pause kaufte und die sie dann genüßlich

in der Stunde verzehrte

Wiebke Sch.: Ihre Haarpracht versperrte einigen des öfteren die Sicht

Anne-Kathrin: Ihr Mathewissen war linear zu ihrer Körpergröße

Nadine M.: war immer da... aber irgendwie doch nicht

Nach der 12. verließen uns Sabine Falke und Christian Benecke.

Stefan A.: In Paris war er unser Der Glöckner von Notre-Dame

Michael B.: Ging zwischen Hans und Adrian ein wenig unter, hielt sich aber wacker

Christoph K.: Im Abitur hat er 14 Punkte geschrieben, daß soll mal jemand nachmachen

Andreas: Basketball macht auch Spaß

Adrian Sch.: Dachte immer schneller, als er redete

Hans: Überforderte Frau Bock des öfteren durch komplizierte Theorien

Nils: Nach bestandenem Medizinertest sanken seine Leistungen

Lynn: Wußte mehr, als sie sagte

Christian F.: Profitierte davon, in den Klausuren neben Lynn zu sitzen

Marco: Der Zuspätkommer des Kurses, dessen Name oft mit Jost's vertauscht wurde

Jost: Hat in den zwei Jahren mehr Zeit mit dem Bemalen der Tische verbracht als mit Mathe




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Die Leiden des jungen W.

vom Deutsch-LK


soll man schon über Bücher sagen, die man nicht gelesen hat? Herr Paulik verlor aber nicht den Glauben an uns. Durch sensible Unterrichtsführung („Ist das jetzt zu schwer oder zu leicht, oder warum sagt ihr nichts?") und durch seine Themenwahl versuchte er, uns bei der Stange zu halten. Er war redlich bemüht, interessante Bücher auszuwählen und es gelang ihm wohl, jeden im Kurs für mindestens eine der zahlreichen Lektüren zu begeistern.

Leider sind nichtliterarische Bereiche, wie z.B. Männersprache ,Frauensprache oder politische Rede überhaupt nicht behandelt worden, und in das Thema Literaturverfilmung wurde zuwenig Zeit investiert.

Allgemein war Herr Paulik bemüht, auf unsere (spärlich geäußerten) Wünsche einzugehen, was sicherlich zu dem, auch durch seine loc

ker - liberale Unterichtsführung geschaffenen, angenehmen Kursklima beitrug.

Wir hatten einen engagierten Tutor, der sich nicht scheute, die ganze Notenskala auszuschöpfen. Absolute Objektivität können wir Herrn Paulik zwar nicht attestieren, aber er war stets bereit Fehleinschätzungen zu korrigieren.

Die Klausuren waren fair gestellt und für unseren (mäßig begabten) Kurs zu bewältigen. Um so überraschender war für viele die Abiklausur, die trotz zielgerichteter Vorbereitung „böse Fallen" barg.

Wir möchten Herrn Pauliks LK - Debüt als gelungen bezeichnen und empfehlen ihn den nachfolgenden Generationen. Auch nicht zuletzt wegen der äußerst gelungenen Kursfahrt, wo selbst unser Kurs Gemeinschaft entwickelte und Herr Paulik zum Partyhengst mutierte.

Was kann man über den Paulik - LK berichten?

Daß er unauffällig war. Und faul. Daß er Gedichtsinterpretationen nicht leiden konnte. Und Diskussionen auch nicht.

Mit dieser eher destruktiven Einstellung zwangen wir Herrn Paulik in die Knie und aus einem „Wer hat die Hausaufgaben nicht?" wurde ein hoffnungsloses „Wer hat die Hausaufgaben?". Bezüglich dieser Problematik zeichnete sich der Kurs durch eine gewisse Konstanz aus. Sandra fiel uns allen angenehm durch umfangreiche und stetige Hausaufgaben auf, während die Übrigen im Laufe der Zeit von ihren Stichworten abkamen und sich auf Sandra verließen. Dieser mangelnde Arbeitseifer war auch der Grund für flaue Unterrichtsgespräche. Was



Stadtsparkasse



Abi-Zeitung 97

Auch wenn wir uns nicht immer gut verstanden haben, so war der Unterricht doch meistens gut, der einzige Fehler war nur, daß leicht Langeweile aufkam, wodurch man eher abgelenkt war, dadurch mündlich nicht so gut bewertet wurde und sich dann über die Note beschwert hat, wogegen D. sich natürlich zur Wehr setzte. So und durch andere Dinge entstand ein Kreislauf, in dem sich der Lehrer über einige Schüler ärgerte und andersherum.

Positiv bewerten muß man z.B. die tolle Studienfahrt nach Newcastle

Bettina Hammersen

Meike - Berit Hasemeier

Michael Klefoth

Imke Loeffler

Matthias Lüger

Jost Neumann

Julian Ortmann

Susanna Pega

Carolin Reinhardt

Stefanie Riehemann

Natalie Rust

Cornelia Thiele

Sandra Tietmeyer

Sina Weber

Sina Westermann

Charlotte Wiese

viel Arbeit, bei jeder Klausur das alles aufzuschreiben. Nach etlichen Beschwerden seitens der Schüler erklärte er sich aber dazu bereit, uns die einzelnen Punkte bei der Rückgabe der Arbeiten zu diktieren.

Die restlichen Themen, die wir bis zum Abitur bearbeiteten, waren „poverty in Britain", in dessen Rahmen wir das Buch „Union Street" von Pat Barker lasen (hochinteressant; für alle, die es wissen möchten: Virago Modern Classics 414) und diesmal 24 Kopien als kleines Extra [Short Stories bzw. Stories of initiation], und Wartezeiten auf bestellte Bücher wurden immer mit Artikeln aus „Newsweek" über aktuelle Probleme der Welt ausgefüllt. Erstaunlicherweise zählten diese Stunden oftmals zu den interessantesten, ebenso wie die, in denen wir eine Gerichtsverhandlung spielen sollten, die benotet wurde und trotzdem großen Spaß gemacht hat.

Die Vorbereitung auf das Abi war recht gut, da wir jedes Thema so ausführlich behandelt haben, daß eigentlich nicht viel schief gehen konnte, wenn man nur immer aufmerksam war, was manchmal jedoch ziemlich schwer fiel. Ein wichtiger Bestandteil dieser Vorbereitung war die word-list, in die sämtliche key words eingetragen werden sollten, damit man später Fachbegriffe wie neglected houses, filthy stairways und hardscrabbled surroundings , um nur eine kleine Auswahl zu nennen, im Schlaf herunterbeten kann, denn irgendwann im Leben wird man diese Worte bestimmt gebrauchen müssen, wenn gerade kein Dictionary zur Hand ist.

und daß Herr D. einer der wenigen deutschen Englischlehrer ist, der die Sprache sehr gut beherrscht, obgleich er häufig sehr kleinlich ist, erstens was das Anstreichen von Fehlern angeht und zweitens auch ganz allgemein. Trotz alledem muß man nachfolgenden Schülergenerationen, solange sie keinen Actionkurs erwarten, nicht von der Wahl eines Englisch - LK`s bei Dammeier abraten, nur sollte man auf seine Kleidung achten (à Newcastle upon Tyne Sweat-Shirt oder Schlips und Kragen).

Nice try!

Der Kurs:

Wolfgang Baums

Nicolas Franzwa

Indra Gabriel




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Scheffer:

Warum hast Du das verschlimmbessert?

Scheffer:

Es wäre schön, es mit anderen zu machen - - zu sterben!

Stiller wenige Wochen vor dem schriftlichen Abitur:

Und wenn die 24 Stunden des Tages nicht reichen, dann müßt Ihr die Nacht dazunehmen!

Goldbach:

Hör mal zu, Schwester, hast Du nicht Bock auf `nen kleinen Hammelsprung?

Goldbach:

Petra, willst Du mit mir schlafen?

Hoefer:

Ich bin in meiner Nachbarschaft nur anerkannt, weil ich so viel Bier vertrage.

Hoefer:

Statt uns abends im Bett immer zu streiten, hätten wir viel schönere Dinge machen können...

Hoefer über weibliche Tiere:

Da sind die Frauen dann mal wichtig... wenn's um die Milchprodukte geht...

Scholz:

Das ist das Gesetz der wachsenden Glieder.

Hoefer über ihren Mann:

Ja, also, er hat mir auch schon mal solche Unterwäsche geschenkt...

Goldbach:

Die da in Damme, die sind da alle stockkatholisch, alle SCHWARZ WIE die NACHT!

Goldbach:

Eine Bekannte von mir hat neulich auch so `n kleines Kind geworfen.

Schüler: Herr Gleue, mein Fahrrad ist geklaut worden!

Gleue:

War da so `n silberfarbener Scheinwerfer dran? Schüler: Ja, genau! Gleue: Dann ist der ja auch weg!



Sahl:

Also beim Vokabelabfragen lasse ich entweder den Würfel entscheiden, oder es meldet sich jemand freiwillig, oder ich sage `Du meldest Dich freiwillig!'...

Klostermann:

Das Wildkaninchen frißt Löwenzahn, Baumrinden, Glas...

Beermann:

Das singt dann der Chor á capulco!

Brune:

Seht zu, daß Ihr mit dem Essen fertig werdet, es ist gleich Pause!

Mor:

Nehmen wir mal Ulrikes Heft, die ist jetzt gerade nicht da, dann können wir das so richtig ausschlachten!

Sahl:

Bei wem habt Ihr denn jetzt Latein? Benedikt: Bei Peix - Entschuldigung, Herrn Peix! Sahl: Ach, laß' man, wir sind ja unter uns!

Dr. Willmer:

Der Luther mit seinen Prothesen...

Peix beim Klingeln:

So, die Damen mit der Reizblase können jetzt gehen!

Benedikt sucht unter seinem Tisch verzweifelt nach einem heruntergefallenen Stift. Lange:

Ein Untergrundkämpfer...

Dr. Willmer:

Bei manchen Leuten sitzt der



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Ein weißes Blatt Papier

von Daniel Graschtat und Leon Hüppauff

terricht - der immer anspruchs- und niveauvoll war - interessant und ohne große schriftliche Arbeit unsererseits gestaltete. Mit Hilfe von „Die Zeit"-Artikeln und kostspieliger Literatur hangelten wir uns mehr oder weniger motiviert (O-Ton Becker: „Oh Leute, heute hab' ich ja auch gar keinen Bock, aber wir müssen, wir müssen...") durch die deutsche Geschichte.

Über die Revolution von 1848 und die Reichsgründung gelangten wir zum Kaiserreich, verbunden mit dem europäischen Imperialismus, bei dem Frau Beckers solidarische Ader für die Armen und Unterdrückten dieser Welt (anscheinend vornehmlich weiblichen Geschlechts) des öfteren heftig zu pulsieren begann. Nach den Sommerferien beschäftigten wir uns, möglichst alle politi

schen Positionen beachtend, mit den Nachkriegsjahren und der Teilung Deutschlands.

Dann ging alles ganz schnell, und plötzlich befanden wir uns in Raum 436, vor uns die sechsstündige Entscheidung...

Mittlerweile bearbeiten wir aktuelle Geschichtsthemen wie die algerischen Probleme mit der Loslösung von der ehemaligen Kolonie Frankreich oder dem Nahostkonflikt.

Wichtige Elemente unseres sehr familiären Kurslebens waren die einschlägig bekannten Diskussionsrunden bei Genosse Major H. H. Schwanitz, wo bei Hopfenwasser und Kakao interessante Interna aus dem Lehrerzimmer zu erfahren waren.


Ein weißes Blatt Papier. Mann oh Mann, was man mit einem weißen Blatt Papier so alles tun kann, z. B. Schiffe versenken, rummalen, Briefe schreiben oder Käsekästchen spielen. Oder vielleicht sogar einen Lk-Kursbericht schreiben?!

Das haben wir jetzt eigentlich vor. Und obwohl wir ziemlich desolat sind, erinnern wir uns an einen Tag im August 1995, als sieben Kursistinnen und zwölf Kursisten in Raum 202 erwartungsvoll auf Frau Becker (unsere Chefin!!!) und zwei Jahre Geschichte im Leistungskurs warteten.

Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, wurde uns bald klar, daß Frau Becker ihren Un




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Hat das Fulgen?

von Sebastian Fliß, Marcus Hillebrand, Wolfgang Löer, Daniela Lücke, Stephanie Könemann, Nicola Kuhnke und „der Rezensent!"

Kurstreffens bei Florian bewies Herr Fulge, daß er sehr wohl in der Lage war, seine Schüler schon nach kürzester Zeit auseinanderzuhalten: Fulge: „Wo ist eigentlich der Florian? Is´ der bei Anna?"

gut vorbereitet, sehr zeitgemäß durch das Re-usen winzigster Einkaufszettel seiner Frau und das Endverbrauchen kleinster Kreidereste der Kollegen (Denn das Rats ist doch eine


„Herr Fulge, was ist eigentlich Anal-ysis?"

Doch beginnen wir mit dem Anf..., nein, vor dem Anfang.

Bereits gegen Ende der 11 trafen sich 18 (Die Zahl ist wohl etwas geschönt! - Anmerkung des Rezensenten) arglose Schüler mit ihrem zukünftigen Matheoberhaupt Fulge, welches bereits vor Eifer sprühte, um die Kursfahrt zu planen. Schließlich stand diese schon in anderthalb Jahren an.

Am Anfang der 12, nachdem 4 weitere Kursisten aus dem Ausland rekrutiert worden waren, konnten wir 22 uns geführt von unserem Häuptling in den Kampf mit (oder um? Sogar

FALSCH! Das zu kurze Schlüsselband hat einen deutlich eingeschränkten Aktionsradius zur Fulge. Dadurch sind Unannehmlichkeiten bei der Benutzung vorprogrammiert!

Energiesparschule...! - Anm. d. Rez.). Hartnäckig hält sich ja das Gerücht, Herr Fulge sei in mancherlei Hinsicht etwas langsam (Wie die darauf bloß kommen?! Anm. d. Rez) - nun, was das Erklären komplexer Sachverhalte angeht, können wir dies nicht bestätigen. Uns irritierten auch - zumindest anfänglich - die überaus (oder -flüssig - Anm. d. Rez.) verschachtelten und umständlichen Satzkonstruktionen, in denen sich auch der Meister selbst des öfteren verhedderte (...ja wiedennnun?). Er

etwa gegen? - Anm. d. Rez.) vollständigen Induktionen, Bernoulli-Experimenten und gebrochenrationalen Funktionen stürzen.

Im Verlauf des ersten

Lachen in der Runde - Grinsen bei Florian, der Herrn Fulge gegenüber saß...

Zu dieser Zeit hatten wir uns bereits an den fulgschen

Unterrichtsstil gewöhnt: stets

s

chwerend hinzu kam noch das fulgetypische Vokabular sowie seine unüberwindliche Abneigung gegen „Kochbuchmathematik". Jeder Gedankengang muß or

dentlich ausformuliert werden




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die Hälfte der Stunde damit zubrachte, mit Hilfe einiger Stifte, mehrer Bücher und seinen leider nicht so zahlreich vorhandenen Armen die Dreidimensionalität des Raumes zu veranschaulichen, vielleicht aber auch deshalb, weil wir in diesem Zusammenhang Mirkos zweidimensionalen Freund kennengelernt haben, der von seinem dreidimensionalen Kollegen vor der bösen Königin gerettet wurde, indem dieser die Ebene leicht anhob, so daß sie „Flachi" in seinem zweidimensionalen Gefängnis nicht erstechen konnte...

Leider konnen wir unseren Stammesbruder Sebastian L. nicht auf dieselbe Weise retten, und so verließ der Fußballstar das feindliche Territorium zum Ende der 12. Ein neuer tapferer Krieger übernahm seinen Platz im Stamm: Jan M.

Rückblickend auf die zwei Jahre, diversen Kurstreffen, 20 Kuchen und ungefähr 5267 Fotokopien (im Ernst! - Anm. d. Rez), läßt sich sagen, daß wir einiges gelernt haben, nicht nur die Grundlagen der höheren Mathematik betreffend (Rechtwinkliges Dreieck - schon mal was von Pythagoras gehört? - Anm. d. Rez.). Nebenbei trainierten wir so nützliche Eigenschaften wie Diplomatie im Umgang mit unserem sensiblen Stammesvater und die berühmt-berüchtigte „kleine Demokratie" („Wollt Ihr lieber am Dienstag oder am Donnerstag Mathe machen?"). Alles in allem ist ein Mathe LK bei Herrn Fulge durchaus zu empfehlen (vielleicht nicht für den Schülertyp Faul-aber-kreativ - Anm. d. Rez.). Der ideale Fulgekursist sollte folgende Eigenschaften mitbringen (oder zumindest die Bereit

schaft, sich darin zu üben): Zeit, Geduld, ein wenig Arbeitsmoral, sowie die Bereitschaft, sich auch ´mal zu dreiundzwanzigst um einen Rechner zu scharen, Einsicht in die Notwendigkeit des korrektmathematischen Sprachgebrauchs („aufleiten" is´ nich´! - Anm. d. Rez), ferner genügend Lagerkapazitäten für oben erwähnte Kopien (und ein nennenswertes Budget für Kopiergeld), schließlich und endlich Leistungsbereitschaft im Klausurvorbereitungsvierkampf: Kleinkopieren-Tackern-Lochen-Abheften der Musterlösungen und in der Einzeldisziplin Rechnen-Rechnen-Rechnen. Extrem Arbeitsscheue sollten sich auf dem Schulhof tarnen oder offene Flächen meiden...Survival of the fulgest eben!




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Goldbach: Eike, Adrian, Meike, ..., aufhören!

Adrian Schneider: Sie sind wohl zu faul zum Korrigieren!

Scheffer: Ich bin jetzt mal autoritär!

Uwe Künsemüller: Oh, was ganz neues!

Benedikt Schirmeyer zu Michael Klefoth vor der 2. Abiturklausur:

Viel Glück, Michael !

Michael Klefoth:

Glück ist was für Loser. Wünsch' mir Spaß !

Mirko Belickin (im Sommer beim Anblick des aufsichtführenden Herrn Knote):

Herr Knote sieht aus wie Einstein auf den Bahamas.

Melanie Sendfeld in Rolle als Polly (Dreigroschenoper-Probe):

Da gibt es doch noch eminent viel zu sagen zwischen Mann und Frau !

Robert Michel: Steck' ihn durch die Gitterstäbe.

Eike Rahne um 0.30 Uhr nach sechseinhalb Stunden Probe für die Dreigroschenoper:

Das heißt nicht 24-Std.-Theaterspielen. Das habt ihr falsch verstanden.

Benedikt Schirmeyer zu Michael Klefoth vor der 2. Abiturklausur:

Viel Glück, Michael !

Michael Klefoth:

Glück ist was für Loser. Wünsch' mir Spaß !

Mirko Belickin (im Sommer beim Anblick des aufsichtführenden Herrn Knote):

Herr Knote sieht aus wie Einstein auf den Bahamas.

Melanie Sendfeld in Rolle als Polly (Dreigroschenoper-Probe):

Da gibt es doch noch eminent viel zu sagen zwischen Mann und Frau !

Robert Michel: Steck' ihn durch die Gitterstäbe.

Eike Rahne um 0.30 Uhr nach sechseinhalb Stunden Probe für die Dreigroschenoper:

Das heißt nicht 24-Std.-Theaterspielen. Das habt ihr falsch verstanden.

Michael Klefoth zum Thema Männersprache - Frauensprache:

Die meisten Männer sind im Mathe-LK und die meisten Frauen im Frauen-LK.




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... und der Mensch stammt

doch vom Affen ab!

von Pia Holländer, Christine Schaiper, Sönke Wallis & David H. Bergner

tete, setzte sich aus 22 Individuen zusammen, wobei uns drei früher verließen, weil sie dem innerartlichen Konkurrenzkampf nicht gewachsen waren. So setzte auch an diesem Rudel das Prinzip der natürlichen Selektion an.

Kerstin verließ das Rudel frühzeitig aufgrund von Altersdifferenzen. Sie hielt sich für alt genug, um sich ihre Nahrung selbst zu beschaffen. Hilke und Jan hingegen brauchten eine verlängerte Kindheit und fügten sich in ein Rudel der nächsten Generation ein.

Serpil war ein ganz besonderes Phänomen im Rudel. Ein mutiertes Gen verlieh der dunklen Schönheit blonde Charakterzüge, und damit war sie zu blond, um dem Evolutionsdruck standzuhalten. Sie hatte immer einen Scherz auf den Lippen, jedoch überstieg ihr Dasein als Running Gag des Kurses deutlich ihre Funktionstoleranz.

Insgesamt handelte es sich bei dem Rudel um eine sehr ausgeglichene Gruppe, die nicht gerade für viel Aufregung sorgte. Die Rudelmitglieder saßen sich alle recht gleichgültig gegenüber und so baute sich auch in keinster Weise eine familiäre Gemeinschaft auf. Diese Tatsache kann man aus meiner Sicht nicht dem Alphatier Hartwig zuschreiben, sondern sie beruhte vielmehr auf dem Desinteresse der Rudelmitglieder, was sich auch in den später spärlich gesäten und schwach besuchten Kurstreffen widerspiegelte. Im Juni `96 ließ sich jedoch eine Besserung feststellen. Es wurde eine Kursfahrt ge

plant, die Baltrum zum Ziel hatte. Um das Rudel weiter beobachten zu können, schmuggelte ich mich in einen Stapel noch nicht korrigierter Klausuren, die dem Alphatier als Urlaubslektüre dienen sollten. Zu meiner Überraschung wurde dieser Ausflug jedoch keineswegs ein Urlaub. Schon die Hinfahrt wurde mit riskanten Überholmanövern zum Abenteuer. Der Rest der Strecke vom Festland mußte in Form einer Wattwanderung zurückgelegt werden. Diese barg einige Überraschungen in sich.

Schon zu Beginn stellte sich die Frage: „Warum haben Wattwürmer stets kurze Hosen an?" Diese wurde jedoch recht schnell aufgeklärt, als das Rudel durch den ersten hüfthohen Pril wandern mußte. Mann war ich froh, daß ich in dem warmen, trockenen Rucksack saß. Obwohl, ich wäre auch gern ausgestiegen und hätte meine entfernten Verwandten begrüßt und diese Wattwürmer dann gefragt: „Watt wurmt den Wattwurm?" Aber damit beschäftigte sich ja sowieso schon das ganze Rudel.

Das Rudel sollte sich während der Baltrumwoche ganz dem Forschen widmen. Zu diesem Zweck trafen sie auf ein Rudel der älteren Generation, die sich Biologiestudenten nannten. Besondere Forschungsaufmerksamkeit galt jedoch Igor, einem Wesen, das zwar der menschlichen Gattung angehörte, sich aber völlig abnorm verhielt.

1. Er schaffte es trotz schier unbezwingbaren Hungers (dessen Folgen sich deutlich in Igors Gestalt


® Aus der Sicht eines Holzwurmes:

Vorab möchte ich mich vorstellen: Ich bin ein Holzwurm und wohne im Fernsehschrank der kalten und dreckigen Bioräume, wodurch ich zum ständigen Begleiter des Kurses 2 Bio 7 wurde. Auf diese Art und Weise erfuhr ich viel über das Verhalten und Zusammenleben von Menschen. Bis dahin dachte ich immer, daß sich das Verhalten von Menschen und Tieren grundlegend unterscheidet, aber in den zwei Jahren in denen ich den Kurs beobachtete, wurde ich eines Besseren belehrt.

Das Rangordnungsverhalten, das man bei Wölfen oder Affen beobachten kann, spielt sich bei den Menschen ähnlich ab. Auch Menschen leben in Rudeln, wobei entsprechend der jeweiligen verbalen und intellektuellen Geschicklichkeit Rangordnungen erkämpft werden.

Schon zu Beginn der 12.1 wurde jedem Betrachter klar, daß das Alphatier Hartwig sich häufigen innerartlichen Rangordnungskämpfen stellen mußte. Diese fanden besonders häufig zwischen ihm und dem Rudelmitglied Ole statt (H: „Sei still Ole!" - O: „Wieso, sie reden doch auch die ganze Zeit."). Ole wurde jedoch immer wieder zum Rückzug gedrängt, da Hartwig eben doch das mächtigste und erfahrenste Rudelmitglied war.

Das Rudel, welches ich beobach




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organizes, sowie H. H. Bergmann, den Dr. Know. Desweiteren erhielten wir von einer Gruppe Hessen Bier, Wein, Sekt und Saft im Überfluß „geschenkt" und der `Pole' legte eine super Drainage um Zelt Nr. 1. Student Marc (Spitzname: „Der Allwissende") sorgte zudem dafür, daß uns klar wurde, wie man z.B. Volleyball spielt, Brot backt, filmt, ißt, trinkt, schläft und atmet. Und natürlich muß auch noch Mama Slink erwähnt werden, welche Teile des Rudels fast nach Dänemark gefahren hätte („Dornum, Dornum hab' ich gesagt. Ole, Du Penner laß mich fahren!").

Nach dem Ausflug trat der Alltag wieder ein, und das Rudel war wieder genauso unmotiviert wie am Anfang. Deswegen versuchte das Alphatier, es der Baltrumer Küchencrew gleichzumachen und mit Snickers und Mini-Dickmanns zu motivieren. Dieser Versuch schlug leider fehl. Das Rudel blieb apatisch. Das folgende Jahr verlief zäh, endete aber dennoch in einer Abiklausur. Beim Anblick der

Klausur wurde das Rudel sehr unruhig, da alle fürchteten, daß ein starker Selektionsdruck einsetzen würde. Nachdem auch diese Hürde genommen war, war das Rudel, ganz zu Hartwigs Leidwesen, nur noch körperlich anwesend. So verlief das Ende des Kurses still und stumm im Sande.

Abschließend kann man sagen, daß Hartwig Ahrens ein sehr nettes und faires Alphatier war, dessen Bemühungen um ein besseres Kursklima leider im Keim erstickt wurden. Individuen der neuen Generation können sich also durchaus diesem Rudeltier anschließen. Aber: Eine Abneigung gegen Videorecorder (begehrte Unterhaltungsmaschine, die oft in Sprechchören gefordet wurde), Overheadprojektoren, Frontalunterricht, viel zu klein - ja gar winzig - gedruckte Kopien und unerwartet schwere Abiklausuren sollte bei diesen nicht bestehen.

wiederfanden) zu überleben, und gleichzeitig noch genug Nahrung für die anderen übrigzulassen.

2. Trotz höchster Hormonaktivität und überragenden Balzverhalten s („ey, willste nicht mal zum Casting kommen?") schaffte er es nicht, neue Aktmodelle anzuwerben. Das Nahrungsangebot war allerdings auch überaus reichhaltig, und so zeigte sich das ganze Rudel auch gegenüber den folgenden Personen sehr dankbar. Es sagte Danke an:

Manon Focke - Captain of the Kitchen, Matthilde „Dosenfänger" - old Grillmaster, Grandmaster Nose Clemens für ein bißchen Supäää und 50ml leckeres Kaltgetränk. Sie schafften es, das Rudel klassisch zu konditionieren. Vor jedem Essen ertönte eine Glocke, die den Speichelfluß anregte und das Rudel in höchste Aktivität versetzte. Außerdem widerfuhr dem Rudel allerbeste Brutpflege auf Baltrum durch:

Lülo, das Mädchen für alles und die Mutter der Nation; Klaus H. den Sorgenonkel und Man who




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Frust, Lust & Ostfriesencharme

von Kathrin Piwowarski & Petra Schrage

„Bildet Lerngruppen" hatte nicht unbedingt den Erfolg einer Zusammenführung. Es wurde dann doch ausschließlich in den bestehenden Gruppen gelernt, anstatt sich auch der anderen Schwächeren anzunehmen.

Der Unterricht an sich war mit Theorie und Praxis abwechslungsreich gestaltet, wenn sich der Theorieteil auch meistens unendlich lang hinzog. Es wurde durch Herrn Harms Geduld aber jedem ermöglicht, ein ausreichendes Themenverständnis aufzubauen. Zum Leid vieler Kursteilnehmer „quälte" er uns häufig mit dem Satz: „So, jetzt denkt mal zurück an die Sek l; da müßt Ihr das schon mal besprochen haben. In meinem Kurs haben wir das Thema auf jedem Fall damals behandelt." Daraufhin ließ sich stets beobachten,

wie viele der Schüler versuchten, Herrn Harms fragenden Blicken auszuweichen („9.-11. Klasse... Habe ich da überhaupt Chemie gehabt ? Haben wir das wirklich mal gemacht ?").

Wie der Unterricht, so waren auch die Klausuren sehr fair (wenn auch die Abi-Klausur die schlimmsten Befürchtungen voll und ganz erfüllte. Sie fiel leider extrem!! schlecht aus). Bereitete man sich in den erwähnten Lerngruppen auf diese vor, so waren sie eigentlich immer mit ein wenig Nachdenken gut zu bewältigen. Selbst während der „heißen Phase" vor dem Abitur fühlte man sich ausreichend über die Themen informiert: dennoch waren viele der Ansicht, daß die Abiklausur einen zu hohen Anspruch hatte. Aber, was sollte's. Das Leben und der Unterricht

„Was... Du hast Chemie-LK?? Oh, mein Gott!!!"

Es gab wahrscheinlich niemanden in unserem Kurs, der diesen Spruch nicht während der letzten zwei Jahre gehört hat. Aber soooooo schlimm war es gar nicht.

Unser zusammengewürfelter Haufen war aber schon ein wenig ungewöhnlich.

Zum einen wegen der hohen Frauenquote, die mit der Zeit dann leider doch abnahm (zu Beginn 9 Mädchen und 14 Jungen - zum Schluß 7 Mädchen und 12 Jungen) und zum anderen, weil aufgrund der unterschiedlichen Charaktere eigentlich nie ein Gemeinschaftsgefühl aufkam. Jeder blieb unter Seinesgleichen und auch Herrn Harms Aufforderung



Hörnschemeyer 1/1 Din



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gingen weiter.

Letzterer wurde zusehend lockerer und bestach durch zahlreiche Versuche, deren Resultate mit den Originalergebnissen nicht immer übereinstimmten. Gläser zerbarsten und die Löcher in der Decke wurden auch immer größer. Kurzum, der Spaß nahm zu! Auch wenn dieser nicht immer gesundheitsfördernd war.

Die einzigen Zeiten, in denen sich der Spaß auch auf die Freizeit übertrug, waren die nicht gerade zahlreichen Kurstreffen. Die Orte wechselten (bei Gerhard selbst, am Rubbenbruchsee, in Ferch's Partykeller), aber eins blieb... das obligatorische, typisch ostfriesische JEVER, das Gerhard immer selbstlos zur Verfügung stellte. An seinem letzten Geburtstag wurde er von uns mit mehreren JEVER-Utensilien beglückt. Unsere Anzeige in

der NOZ blieb von ihm aber leider erst unbemerkt. Wie an seinen Hang zur heimatlichen Flüssigkeit werden wir uns wohl noch lange an seine Sprüche erinnern. Sein allmorgendliches „Moin, Moin!" stieß bei einigen Schlafmützen zwar nicht immer auf Begeisterung, aber im Allgemeinen bestach er durch seine stets freundliche und fröhliche Art. Gerhard war die Ruhe selbst, auch wenn wir ihn mit unserem Arbeitsaufwand nicht immer zufriedenstellen konnten („Leute, so geht das nicht. Ihr müßt Euch noch mehr dahinterklemmen!"). Unser häufiges „tottern" wurde von ihm manchmal auch „vallig fölsch" eingeschätzt. Mit von ihm gesponsorten Kaffee und Kuchen machte er uns in der letzten Stunde vor den Ferien stets eine Freude.

So, jetzt habt Ihr einen kleinen Einblick in unser Kursleben bekommen.

Abschließend bleibt zu sagen, daß ein Kurs bei Herrn Harms auf jeden Fall zu empfehlen ist, wenn Ihr Euch ein wenig für Chemie interessiert. Die kleinen Differenzen, die Ihr in unserem Bericht erkennen konntet, gehen vollständig auf unser Konto und sind garantiert nicht Herrn Harms zuzuschreiben. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei unserem Ossi-Gerd für die zwei Jahre bedanken, und wir werden noch lange an diese Zeit zurückdenken.

Und dies sind die tapferen Schüler, die bis zum bitteren Ende durchgehalten haben.




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Mund fusselig. (Wieso, weshalb, warum; wer nicht fragt bleibt dumm.)

Lynn: Zeigte ihr enormes Wissen meist nur in den Klausuren.

Christian F.: Glänzte bei den Klausuren häufig durch Abwesenheit.

Lars: Versuchte mit seinen häufigen Fragen und Beiträgen sei

nen Horizont zu erweitern.

Nancy ließ uns während des ersten Semesters im Stich, Nicole B. ging nach 12.2. aus dem Kurs, Nico Wegener verließ den Kurs nach der allerersten Stunde in 13.1, und Thomas M. versucht sein Glück nun im Chemie-LK von Herrn Ebneter.

Benedikt: Kommt mit seiner Musik wahrscheinlich besser zurecht.

Adrian S.: Er weiß viel; denkt aber schneller als er reden kann.

Tobias: Unterbrach oft seine Aufmerksamkeit durch Blicke in die letzte Bank.

Michael B.: Wartet gespannt auf die Dinge, die da kommen.

Crossie: Sein Interesse zeigte er besonders, wenn es ums Kopieren ging, und bei den freiwilligen Versuchen.

Philipp: Machte sich keinen Streß bei der Abivorbereitung; wäre aber noch zu größeren Leistungen fähig gewesen.

Nils: Nach bestandenem Medizinertest brauchte er nur noch ein pro-forma-Abi von 4.0.

Schocki: Was? Ach so!

Britta S.: Verblüffte durch buchähnliche Antworten.

Silke: Versuchte durch ein zweites Buch und viele Fragen ihr Themenverständnis zu erweitern.

Petra S.: Ließ sich neben neuen Malmustern auch eine neue Haarfarbe einfallen.

Piwo: Bei ihr gehörten auch kleine Nebenbeschäftigungen zum Programm.

Katia L.: Zog zwischenzeitlich den Dialog mit Ellinor dem Unterrichtsgespräch vor.

Ellinor: Begeisterte durch ihr Fachwissen ebenso wie durch ihre Malkünste, von ihren Klausurvorbereitungen profitierten alle.

Archi: Er gehörte zu den Stilleren im Kurs.

Marco: Als notorischer Zuspätkommer hatte er nicht immer den motiviertesten Gesichtsausdruck.

Adrian W.: Fragte sich den




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Physik LK - und es gab ihn doch !

von Daniela Lücke, Sebastian Fliß, Marcus Hillebrandt & Tobias Niemann


Nachschub wurde Anfang der dreizehn gesorgt, als der Konkurrenzkurs mangels Schülerinteresse von der Schulleitung gekippt wurde (und das, obwohl die Hälfte unseres Kurses dorthin wechseln wollte !!).

Überhaupt muß man der Schulleitung ein großes Kompliment machen. Verstand sie es doch durch ihre physikfeindliche Agitation selbiges Fach fast zum Aussterben zu bringen (Hiermit ist nicht Herr Nubbemeier gemeint, der alles nur erdenkliche versucht hat, um einen LK dennoch zustande zu bringen). Sicher ist es auch zum Teil der Verdienst des einen oder anderen unbeliebten Lehrers oder der Schüler, die es anscheinend heutzutage nicht mehr schaffen, ein so logisches und strukturiertes Denken verlangendes

Fach erfolgreich zu belegen, aber die Tatsache, daß Physik am Rats nicht so gerne gesehen ist wie Latein oder Griechisch, spürten wir LK-willigen deutlich. Es wurden im Falle Physik keine (weit?) unterdurchschnittliche Klassenfrequenz genehmigt, bei denen das eine oder andere Fach vielleicht keine Probleme gehabt hätte.

Aber im Endeffekt hatten wir dann ja doch unseren eigenen, privaten (dritten) LK. Insbesondere war es für Hermann H. und für die beiden nicht-Mathe-LKler Rojo und Tobias schwer, die mathematischen Zusammenhänge zu verstehen, doch im Endeffekt leistete auch die Kochbuchmathematik unseres Lehrers ganz passable Dienste. Dabei begegneten wir auch so essentiellen, aber schwierigen

An einem Freitag, morgens in Raum 425: Zwei Schüler des nicht zustandegekommenen Physik-LKs, der dazugehörige Lehrer Hermann H. sowie 16 weitere Verrückte wollten (mußten [armer Rojo P.]) in den nächsten zwei Jahren die berühmt berüchtigten Vördener Frischlandluftkurstreffen genießen. Richtig ackern, das wollte eigentlich keiner, doch wer feiern kann, der sollte auch arbeiten können! [Kaum zu glauben, wieviel LK-Stoff in vier Semester Grundkurs passen.] So sind dann dank der Arbeitswut und Physikbegeisterung unseres Lehrers bis dato 10 arme, unschuldige und hilflose Schüler gnadenlos auf der Strecke geblieben, doch für ausreichend




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gegen eine normale Abivorbereitung, kamen sie doch kurz vor der „heißen Phase" auf die Welt und nahmen unseren Lehrer ganz in Beschlag. Wir

waren dadurch gezwungen, uns nachmittags panikergriffen mit einem Lehrer zu treffen, der eine Schlafbilanz von durchschnittlich, mit x»2 hat (für alle diejenigen, die das wie wir nicht verstanden haben: über mehrere Wochen). Dennoch wollen wir auch die Gelegenheit nutzen und an dieser Stelle den glücklichen Eltern nochmals herzlichst gratulieren. Und noch ein Wort an die beiden „kleinen", neuen im Hause H.: Und wir schafften es doch!!! [Die Abi-Klausuren fielen sogar doch ganz gut aus (13,13,10,9,3)]

Erwähnt werden muß aber auch noch eine andere Eigenart unseres Lehrers. Er hat die Angewohnheit, immer - selbst bei Abiklausuren - die akademischen „fünf" Minuten voll auszunutzen und die dadurch verlorengegangene Zeit doppelt und dreifach bei Stundenende wieder reinzuholen. Positiv gefiel uns das aber nur bei den Klausuren, ansonsten beschwerten wir uns eher darüber, vor allem weil unter anderem irgendwelche kleinen Döpse als Ausrede herhalten mußten. Sie hatten es aus lauter Sportenthusiasmus versäumt, Herrn H. rechtzeitig bei Stundenende Bescheid zu geben!!!

Lobenswert ist auch die Tapferkeit unseres einzigen weiblichen Vertre

ters, der es immerhin zwei Semester ohne weitere Unterstützung unter all den Männern aushalten mußte. Erst nach der Zusammenlegung der zwei Kurse bekam sie Gesellschaft. Als Ausgleich wurde sie allerdings gleich anfangs der Zwölf zur Kurssprecherin gewählt.

Wer viel lernen will und Hermann Hilkers gute Vorbereitungen, die sich schon bei seinem letzten LK bewährt haben, nicht scheut, sollte diesen im Endeffekt für lernbereite Schüler mit gutem mathematischem Wissen fairen, amüsanten und rundum erlebenswerten Kurs unbedingt anwählen. Auch wenn es nicht immer ganz leicht war, stimmen alle diejenigen, die es bis zum Schluß geschafft haben, darin überein, daß dieser Kurs einer der besten war, die jeder je erlebt hat. Es gab schließlich auch welche unter uns, die den Kurs ohne direkte Notwendigkeit angewählt haben und nicht wie Sebastian Fliß, Marcus Hillebrandt, Stefan Barrenpol, Daniela Lücke oder Tobias Niemann ihr Abi darin gemacht haben. Solange man annähernd die gleiche Physikbegeisterung wie Hermann Hilker hat, ist so ein Kurs absolutes Muß. Dann kann man die Kurstreffen in Vörden bei reichlich Flensburger Pilsener so richtig genießen. Verfeinert werden diese im Sommer durch ausgedehnte Grillparties und im Winter durch leckerste, hausgemachte Feuerzangenbowle.

Danke für alles, Hermann, aber als Bitte: nimm Rücksicht auf nachfolgende Generationen!!

Dingen wie dem Gasthaus „zum Kondensator" und dem Hotel „zur Spule", in denen die Elektronen öfters mal einkehren J.

Der sehr umfangreiche Unterricht - Zitat Hermann H.: „Nur LK-Stoff haben wir nun auch nicht gemacht. Ein bißchen Grundkurs war auch dabei. Aber dafür sind wir auch ein paar mal über LK-Niveau hinaus gegangen." Schüler: „Wann?" Hermann H.: „Das sag ich nicht, sonst zieht ihr wieder nur schlecht über mich her!" ...Aber Herr H., so etwas würden wir doch nie tun! - schlug sich auch in sehr umfangreichen Klausuren nieder. Aber im Endeffekt wurden sie dann doch immer fair bewertet, wenn auch die ein oder andere Teilaufgabe dann „leider" bei der Wertung rausfallen mußte.

An dieser Stelle möchten wir dann auch einmal Herrn Kip danken, da er es durch die Stundenzuteilung immer wieder verhindern konnte, daß unser „LK" - wie fälschlich von Herrn H. geplant - vierstündige Klausuren schreiben mußte. Auch die Abiklausur, zu der sich fünf ganz verrückte angemeldet hatten, konnte noch in letzter Sekunde von sechs auf vier Stunden verkürzt werden: „Herr H., schreiben wir die Vorabiklausur eigentlich auch vierstündig?" „Wieso vierstündig, ihr schreibt ganz normal sechsst... - ... Oooops! Ich glaub, ich hab' da einen kleinen Fehler gemacht. Ich habe jetzt die ganze Klausur für sechs Stunden konzipiert..."

Diesem Umstand und der Tatsache, daß unsere Abiklausur von Herrn Flehr für zu lang befunden wurde, verdanken wir eine Kürzung der selbigen auf etwa 50%. Leider hatten Herrn Hs. Kinder Nr. sechs & sieben etwas




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„Musik LK?

Was macht man da eigentlich?"

von Sigrun Wiewinner

Im Sommer führte uns unsere Studienfahrt nach Wien. Bei schönstem Wetter lernten wir die Stadt kennen und gingen oft in Konzerte, Opern und Theater.

konnten, die sich entzückend zur Musik vom CD-Player bewegten.

Abgesehen von einigen Ausflügen - wie zum Beispiel einer interessanten Besichtigung der Klavierbaufirma Bösendorfer - hatten wir viel Zeit, uns die Stadt anzugucken.

Insgesamt war die Fahrt auch dank Frau Derscheids und Frau Wilkers (einer Lehrerin von der Wüste), die immer wieder gute Laune verbreiteten, ein tolles Erlebnis.

Und abschließend noch ein bißchen Werbung, damit sich vielleicht die Ratsquote im Musik-LK mal ein bißchen verbessert (in meinem Kurs kamen nämlich von 18 Schülern nur zwei vom Rats, während elf von der Wüste kamen!).

Zum Musik-LK - besonders bei Frau Derscheid - kann ich jedem, der sich für Musik interessiert und der auch in der Freizeit gerne mal klassische Musik hört, nur zuraten!


Als wir uns zum ersten Mal mit Frau Derscheid in der Wüste trafen, kamen wir mit ganz unterschiedlichen Erwartungen zusammen: „Ob wir wohl viel Theorie machen werden oder vielleicht in der Besetzung unseres Kurses selber musizieren werden?"

Untereinander kannten wir uns nur zum Teil, weil wir ja von verschiedenen Schulen kamen. Unser erstes Thema war „Die Entwicklung des Instrumentalkonzertes". Wir hörten Konzerte aus verschiedenen Epochen und lasen in Partituren mit. Einmal sollten wir uns auch in Vierergruppen für unsere eigenen Instrumente ein Konzert in Ritornellform ausdenken. Das klang ganz lustig, besonders, weil auch die verschiedenen Instrumente manchmal gar nicht zusammenpaßten. Am meisten hörten wir in den zwei Jahren jedoch Musik und lernten auf diese Weise viele schöne Kompositionen kennen. Frau Derscheid konnte uns mit ihrer Musikbegeisterung dabei immer wieder Stücken näher bringen, die uns teilweise beim ersten Hören eher abstießen.

Manchmal hatten wir nur Stehplätze, was zwar ein bißchen anstrengend, aber dafür außerordentlich billig war. Besonders eindrucksvoll war die Aufführung der Zauberflöte im Marionettentheater. Der Zuschauerraum war recht klein, damit alle die Minibühne

mit den Marionetten erkennen




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LK-Photos 2DE1 Gnoyke und 2KU3 Siemon




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Divertimento in Fis, RV 95-971

von Tom Rojo Poller

Choral über Guido von Arezzos Farbstiftkritzeleien, Gesualdos tränenwärmerische Lamentationskatarakte, Papa Haydns Schelmereien bis zu dem schwülen Gedünst von Wagner-Miasmen.

2. Satz: q=73,44

Nach dem Schnellkurs des ersten Halbjahres und seinem apokalyptischen Götzendämmerungsende Versachlichung mit der Thematik „Musik des 20. Jahrhunderts" (vornehmlich erste Hälfte), Einführung in die Zwölftonmusik (auch Fis gehört zur chromatisch-temperierten Oktave, wenn nicht enharmonisch verwechselt zu Ges, Eisis, Asasas...5), ins Werk Debussys, Bartoks, Strawinskys, vorübergehende Dirigatsübergabe an Fr. Schubert6: souveräne Leitung.

Stueck, der schon im Uterus einen 5/7-Takt9 getrommelt haben muß-, auf diese fünf Musiker also reduziert, widmete sich der Kurs um so intensiver zunächst der theoretischen Interpretation ausgewählter Musik (Sonatenhauptsätze) und bewältigte eine vierstündige Klausur, bevor die praktische Interpretation und in einer Stretta die Vorbereitung auf das große Finale begann.

4. Satz: Finale. Prestississimo e con virtuosita10

Nachdem auch Maestro Paulik den Dirigentenstab gegen seine Geige, auf der er mit Vorliebe vibrierende Kunststücke vorführt, eingetauscht und so das Schülerquintett zu einem ungewöhnlich besetzten Sextett aufgestockt hatte, wurden Frei-, Chorfrei- und unterrichtsunfreie Zeit (sprich die Musikstunden) zum Probieren und Arrangieren für das am 19. Februar stattfindende Kurskonzert genutzt, das zweifellos den Höhepunkt der Kursarbeit darstellte und künstlerisch ein voller Erfolg wurde -wie auch der gesamte Kurs, der nicht nur das gesunde Rückgrat der auf musikalischem Gebiet oft zur multiplen Sklerose neigenden Schule bildete, sondern durch die harmonische Atmosphäre untereinander und das gute Verhältnis zu dem einen großen Schlußapplaus verdienenden Wolfram Paulik in dieser selten glücklichen Konstellation sicherlich außergewöhnlich war und noch manches Postludium haben wird.


1. Satz: Ouverture. Impetuoso2 Kaum hatte sich zu Anfang der Spielzeit 95/96 das Kur(s)orchester Siebenmuzweipel unter seinem künstlerischen Leiter Wolfram Paulik konstituiert, war auch schon die gemeinsame Tonart für die nächsten zwei Jahre gefunden, nämlich Fis-Dur3, da der erste Solo- (und einzige) Cellist, wann immer es möglich war, seinen Lieblingston Fis freudig erregt ausrief, wozu ihm oft die Gelegenheit geboten wurde bei den Referaten zum Thema Musikgeschichte, durch die sich jedes Kursmitglied in einer Solokadenz - entweder alleine oder zu zweit konzertierend - hervortun konnte, angefangen vom Gregorianischen

3. Satz: Sonata. Allegro con spirito7

Zu einem Kammerensemble mit fünf Instrumentalisten geschrumpft, namentlich: Sebastian Fliß, dessen Klarinette mit seinem Mund zu einem natürlichen Rüssel verwachsen scheint, Rojo Poller, komponierender Oboennäseler, Meisterviola- und -violineuse Ulrike Rüdig, Benedikt Schirmeyer, Cell- und Satieist8, so

wie Malte

1 RV: Rats- oder auch Rankeverzeichnis

2 aller Anfang ist schwungvoll

3 sechsfach bekreuzigte Tonart, die trotzdem schön klingen kann

4 Metronomangabe: Zwangsjacke für Musiker, die noch nicht verrückt geworden sind

5 ein Ton hat Namen wie Proteus Gestalten

6 keine Reinkarnation des diesjährigen Jubilars, sondern Referendarin Frau Schubert

7 der Geist belebt sich

8 Erik Satie: frz. komponierender Clown

9 Takt, dessen Ausführung etwa so schwer ist wie für einen Mathegrundkursschüler der Beweis, daß der Satz des Zermelo und des Zornsche Lemma äquivalent sind

10 so schnell wie möglich (oder noch schneller), das Instrument maltätierend




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Ein Abend voller Leckerbissen

von MaUlBeRoSe


gelassen breitete er die teils friedlich-ausgeglichen, teils ein wenig melancholisch wirkenden Melodien vor seinem Publikum aus, und auch die kleinen Kadenzen vermochten diese Ruhe nicht zu stören. Mit dem Übergang zum schnellen Satz vollzog sich ein jäher Stimmungswechsel: Nun bot sich Gelegenheit für Rojo, seine Virtuosität zu demonstrieren, und diese Gelegenheit wurde von ihm auf überzeugende Weise genutzt. Der recht kurze Satz, heiter im Grundgestus, zeichnete sich dadurch aus, daß das Thema stets beim ersten Anlauf „steckenblieb" und erst im zweiten Anlauf zu Ende geführt werden konnte. Dadurch ergaben sich Momente des Innehaltens, die dem Satz seine Spannung verliehen. - So sehr auch Rojo bei diesem Programmpunkt überzeugte, so wenig tat dies das in diesem Konzert eingesetzte Instrument; speziell im schnellen Satz war zu erkennen, daß ein E-Piano einfach nicht die dynamischen Möglichkeiten bietet, die ein „richtiges" Klavier dem Pianisten offerieren kann - und die wohl auch Rojo vorgeschwebt haben müssen!

Bei der „Improvisation über Swing-Rhythmen" für Schlagzeug, gespielt von Malte Stueck, stand die langsame Entwicklung von einzelnen Akzenten, die in das Beckenostinato im Swing-Rhythmus eingeworfen wurden, zu komplexeren rhythmischen Motiven im Vor

dergrund. Diese allmähliche rhythmische Verdichtung wurde begleitet und verstärkt durch stufenweise Erweiterung des Instrumentariums und dynamische Steigerungen. Durch das Frage-und-Antwort-Spiel von kleiner und großer Trommel wurden Motive mit Synkopierungen und häufigen Zwei-gegen-drei-Verschiebungen geformt. Obwohl der Zustand des Schlagzeuges, besonders der Fußmaschine, die technischen Möglichkeiten einschränkte und dadurch die motivische Weiterentwicklung stellenweise hemmte, ließ sich das Publikum offensichtlich vom back-beat-betonten „groove" beswingen.

Die „Dialogoi" für Oboe und Klarinette von Rojo Poller sind fünf kurze Stücke für zwei gleichberechtigte, sich kommentierende und miteinander spielende Partner. Die Intention des Komponisten war, wie er in einem Gespräch erklärte, ein durch Leichtigkeit und Witz unterhaltend-eingängiges Divertissement in der Tradition eines J. Ibert oder J. Francaix zu schreiben, um dem weitverbreiteten Vorurteil entgegenzutreten, Neue Musik könne nicht unterhaltsam sein. Als musikalische Umsetzung dieser Absicht überzeugten besonders das erste Stück, Toccata, mit seiner rhythmisch-motorischen Energie und das am Ende stehende satirisch-parodistische Scherzo; aber auch die melancholische Elegie hinterließ als Kontrast zu

Kammermusik des Kurses 7Mu2 13PL zur Eröffnung der Reihe „Kultur im Kohlenkeller."

Eröffnet wurde das Konzert mit dem Menuett aus dem Septett op. 20 von Ludwig van Beethoven in einer Bearbeitung für Violine, Viola, Violoncello, Oboe, Klarinette und Schlagzeug. Trotz noch kalter Instrumente und Finger stand der erste Programmpunkt auf sicherem Fundament der neu entwickelten Schlagzeugstimme.

Mit dem zweiten Werk blieb man in der Klassik, denn nun folgte das Rondo (Allegro) aus dem Oboenquartett F-dur KV 370 von Wolfgang Amadeus Mozart, das als einziges Stück in größerer Besetzung nicht in bearbeiteter Form vorgetragen wurde. Den Ausführenden gelang es die dem Stück eigene Leichtigkeit so gut zu vermitteln, daß den Zuhörern die immensen technischen Ansprüche, die der Satz in besonderer Weise an den Oboisten Rojo Poller stellte, gar nicht bewußt wurden. Vielmehr übertrug sich die Spielfreude des geistvoll-spritzigen Werkes unmittelbar auf das Publikum.

Sodann spielte Rojo Poller Adagio und Allegro molto aus der Klaviersonate C-Dur, Hob. XVI, 50 von Joseph Haydn. Im langsamen Satz war er durch nichts aus der Ruhe zu bringen;




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den anderen verspielten Sätzen einen starken Eindruck. Die hohen technischen Anforderungen wurden von Sebastian Fliß, Klarinette, und dem Komponisten selbst mit der Oboe musikantisch-engagiert gemeistert. Insgesamt sind die „Dialogoi" ein erfrischend unkonventionelles, wenn auch nicht immer ganz ausgefeilt und homogen wirkendes Werk, das mit den Mitteln der Neuen Musik das Publikum intelligent zu unterhalten vermag, wie die freundliche Aufnahme durch die Zuhörer bewies.

Das Prélude en tapisserie von Erik Satie bietet dem Pianisten keine Möglichkeit zu virtuoser Selbstdarstellung, Virtuose ist einzig und allein der Komponist. Benedikt Schirmeyer war sich dessen durchaus bewußt, und er nahm sich viel Zeit, vor dem aufmerksam zuhörenden Publikum einen Teppich aus für Erik Satie eigentlich untypisch warmen, zum Teil sogar leicht „jazzoid" anmutenden Klängen auszubreiten. Die Stille, die am Schluß des Stückes herrschte, zeigte, daß es Benedikt gelungen war, die Zuhörer in den Bann dieser Musik zu ziehen.

Als Höhepunkt vor der Pause wurde der Kammer-Cantus für Oboe, Klarinette, Violine, Viola, Violoncello und Schlagzeug des Osnabrücker Komponisten Otto Bode uraufgeführt, der dieses Stück auf Anregung von Wolfram Paulik für die ungewöhnliche Besetzung des Musikkurses geschrieben hatte. Die Stilistik der Komposition ist geprägt von einem expressiv-

emotionalen, den Zuhörer ansprechenden Grundgestus, für den in der Musik des 20. Jahrhunderts Namen wie Karl Amadeus Hartmann oder Hans Werner Henze stehen. Der Ausdrucksbereich reicht von den Bläserevokationen des Anfangs über zarte Kantilenen der Streicher, einem lyrischen Klarinettensolo bis zu markanten Schlagzeugattacken, kulminierend in einem chaotisch-aleatorischen Höhepunkt, dem ein elegischer, luzide endender Adagio-Schlußteil folgt. Der rege Publikumsapplaus galt einerseits dem persönlich anwesenden Komponisten und seinem eingängigen, erfrischend unakademischen Stück, andererseits aber auch der geschlossenen Leistung des Ensembles, das trotz kleinerer Uraufführungsunsicherheiten den Kammer-Cantus organisch atmend und musikalisch lebendig gestaltete.

Nach der Pause ging es weiter mit dem Intermezzo: Allegro ma non troppo aus dem Klavierquartett g-Moll op.25 von Johannes Brahms. Die Originalbesetzung Klavier, Violine, Viola und Violoncello wurde für diese Aufführung vom Kurs geschickt erweitert, indem Klarinette und Viola die Violastimme untereinander aufteilten und eine Schlagzeugstimme hinzukomponiert wurde. So blieb der leise pochende 9/8-Grundrhythmus aus der Cellostimme im Schlagzeug während des gesamten ersten Teils hörbar und bildete ein Gerüst für die komplizierten rhythmischen Verpflechtungen in den

Melodiestimmen. Im Trio sorgte das Schlagzeug für besondere Effekte mit einem lauten Beckenschlag am Höhepunkt des Themas und leisen, ,silbrigen" Triangelbegleitungen. Der Satz klang mit einer kurzen Coda leise aus.

Der Streifzug durch die Romantik wurde mit dem Konzert Nr.1 für Klarinette und Orchester f-Moll op.73 von Carl Maria von Weber fortgesetzt. Der Musikkurs spielte den Allegro-Satz des Virtuosenkonzertes in einer Bearbeitung von Benedikt Schirmeyer für Klarinette und Streichquartett, allerdings wurde die fehlende Geige durch die Oboe ersetzt. Dieses für die Soloklarinette technisch sehr anspruchsvolle Werk forderte auch die vier „Tuttisten" in klanglicher Hinsicht, hatten sie doch ein ganzes Orchester zu ersetzen. Dem Soloklarinettisten Sebastian Fliß gelangen die häufigen Stimmungswechsel zwischen Freude und Trauer, insbesondere erzeugte er mit seinem sonoren Ton in der tiefen Lage im Mittelteil eine düstere Stimmung. Mit virtuosen Läufen zeigte er sein Können, bevor in der fulminanten Coda seine Finger etwas müde wurden. Der „Konzertmeister" hatte zwar manchmal Mühe, das Ensemble zusammenzuhalten, aber das Publikum wußte die Leistung, die mit der Uraufführung dieser Bearbeitung vollbracht wurde, gerecht zu würdigen.

Als eines der wenigen Werke, die in Originalbesetzung - hier Violine und Klavier - gespielt wurden, erklang der Satz




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lodische Wendungen, vor allem mit Mikrotonschritten, wirkten auf die Zuhörer keineswegs „volkstümlich". Es folgte der 2. Abschnitt der Improvisation auf der Bechertrommel „Darbuka". Die Improvisation begann mit einem leisen „Prasseln", erzeugt durch Fingerwirbel auf dem abgedämpften Trommelfell. Nach einer Zusammenstellung verschiedenster klanglicher Variationsmöglichkeiten, wie z.B. die Veränderung des Baßklanges durch langsames Hereinführen eines Armes in des offene Trommelende oder dem „Schnipsen" der Finger auf dem Fellrand, erreichte das Trommelsolo seinen Höhepunkt und wurde mit einem fulminanten Crescendo beendet.

Der stürmische Beifall galt vor allem dem Trommelvirtuosen Malte Stueck, der das Publikum bis zur Atemlosigkeit in seinen Bann schlug.

Den letzten offiziellen Programmpunkt stellten die „Five Easy Dances" für Bläserquintett von Denes Agai dar, die der Kurs in der eigenen Bearbeitung für Violine, Oboe, Klarinette, Viola, Violoncello und Schlagzeug vortrug. Als erstes erklang eine schmissige Polka, gefolgt von einem stilechten Tango, dem besonders die Geigerin durch aufreizend verzögernde Glissandi einen verruchten Touch zu geben wußte. Der auf Steigerung hin angelegte Bolero gewann durch das Hinzufügen eines kontinuierlich lauter werdenden Trommelrhythmus noch an Stringenz. Als vierter Satz erklang ein leise verträumter Walzer und den Kehraus bil

dete eine schwungvolle Rumba, die, gespickt mit kleinen Effekten wie Pizzicati in der Cellostimme, das Publikum zu lautstarken Ovationen veranlaßte.

Nach langanhaltendem Beifall zauberte Malte quasi aus der Versenkung Blockflöten verschiedenster Größe und eine kleine Handtrommel, auf denen die sechs Musiker, denen man deutlich ansah, daß sie sich sehr zusammennehmen mußten, um nicht zu lachen, die Titelmusik aus der „Sendung mit der Maus" von Hans Posegga spielten. Besonderer Effekt: Rojo hielt, während er mit der Sopraninoblockflöte das Ensemble anführte, drei Oboen-Rohrblätter in der Hand, auf denen er anstelle des Schlußtons ein seltsam krähendes Geräusch erzeugte. Heiterkeit und viel Beifall waren die Reaktion auf diesen humoristischen Ausklang.

Sozusagen als Nachtrag zum Kurskonzert erklang im Rahmen des Abends mit Literatur und Musik im Kohlenkeller der Variationssatz über das Lied „Die Forelle" aus dem Klavierquintett A-Dur D 667 von Franz Schubert. Die ungewöhliche Bearbeitung für Klavier, Violine, Klarinette, Viola, Violoncello, Schlagzeug und Pauken eröffnete neue Variationsmöglichkeiten: Das Thema in der Violinstimme wurde nacheinander von Klavier, Klarinette, Violoncello und den Pauken, die teilweise einen gezupften Kontrabaß imitierten, übernommen. Das Schlagzeug sorgte dabei mit Triangel- und Becken

schlägen für unterschiedliche Klangfarben und für parodistische Einlagen mit dem die Violintriller imitierenden Vibraslap. Den Höhepunkt des melodisch und rhythmisch sehr eingängigen Variationssatzes bildete die hinzugefügte Variation von Rojo Poller. Der geräuschhaft-aggressive Klang der Streicher, rhythmische Verschränkungen und verschiedene Zitate aus der Musikgeschichte verfremdeten ironisierend das volksliedhaft-schlichte Schubertlied. Insgesamt wurde im Arrangement nicht so sehr auf Originaltreue Wert gelegt, sondern Abwechslungsreichtum und Humor standen eigenwillig im Mittelpunkt. Dem Publikum jedenfalls schien es zu gefallen.

MaUlBeRoSe

Ein besonderes Bedürfnis ist es mir hinzuzufügen, daß dieses Konzert zustande kam durch das Zusammentreffen fünf großartiger Musiker, die durch ihr besonderes Engagement _ auch ihr maßgeblicher Anteil am Gelingen von Haydns „Paukenmesse" und Brecht/Weills „Dreigroschenoper" sei nicht vergessen! _ eine musikalischeArbeit ermöglicht haben, wie sie in der Schule im Rahmen eines Grundkurses (!) nur ganz selten anzutreffen ist. Und nicht zuletzt weil sie mir soviel Spaß gemacht hat, sei allen fünfen herzlich gedankt!

Wolfram Paulik




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Vielen Dank!

Vielen Dank!

Vielen Dank!

Fähigkeiten bzw. Vorkenntnisse im Bereich „Wie benutze ich meinen Taschenrechner richtig?" erwarten kann, sollte man imstande sein, über solche Lappalien gnädig hinwegzusehen - auch ein Biologe ist nur ein Mensch.

4. Diese Fähigkeit, Nachsicht zu üben, ist keine leicht erringbare, wird jedoch auch in anderen Bereichen von Timm geschult:

Sollte man in der Aula darauf warten, endlich das Nachschreiben einer Bioklausur genießen zu können, und sich nach 20 Minuten durch Nichterscheinen des zuständigen Lehrers dieses Vergnügens beraubt fühlen, sollte man den Mut nicht verlieren und diesen im Unterricht stören. So erhält man nicht nur den langersehnten Aufgabenzettel, sondern auch noch ein paar Gratisminuten aus der Pause, die man zum Zuendeführen der Arbeit benutzen darf. Durch soviel Großzügigkeit wurden von Herrn Collmann die idealen Voraussetzungen dafür geschaffen, ihm diesen kleinen Schönheitsfehler zu verzeihen. Bei diesem speziellen Beispiel wurden sogar noch die äußerst erstrebenswerten Eigenschaften Geduld und Mut geschult, was wiederum ein besonderes Zeichen für die ausgezeichneten pädagogischen Fähigkeiten dieses Erziehers ist.

5. Weiterhin lernten wir die heutzutage immense Bedeu

von Nina Lörken im Namen des Kurses


Wir möchten an dieser Stelle die Gelegenheit wahrnehmen, uns untergebenst dafür zu bedanken, daß uns die Möglichkeit geboten wurde, im Rahmen des Schulunterrichts wirklich etwas fürs Leben zu lernen. Im als A Bi 4 Co ausgeschriebenem Grundkurs wurde uns folgendes vermittelt:

1. Wie erkenne ich konstruktive Kritik und wie gehe ich damit um? - Jemand ist im Begriff, einen anderen zu kritisieren, wenn er zunächst beteuert, wie sympathisch ihm diejenige Person sei und eventuell noch ihren (einzigen?) lobenswerten Charakterzug erwähnt. Von diesem Lobgesang darf man sich nicht täuschen lassen, denn er ist nur eine nötige Maßnahme, um den Gegner in Sicherheit zu wiegen, bevor man ihn richtig fertigmacht. Fakt ist: Dann geht es erst richtig los: Es wird kein gutes Haar an der Person gelassen. Die harten Worte prasseln so schnell auf das Opfer ein, daß es nicht mehr weiß, wo ihm der Kopf steht, und die Fähigkeit verliert, Argumente zu seiner Verteidigung vorzubringen, was es endgültig in die Knie zwingt.

Eine Möglichkeit, dagegen vorzugehen, gibt es zwar nicht, aber man kann die Wirkung der Kritik abschwächen, indem man sich das Weinen verkneift, um der kritisierenden Person wenigstens diese Genugtuung

zu nehmen.

2. Mit einem einfachen Lächeln kann man viel bewirken; der Typ des netten, adretten Mädchens ist überall gefragt.

3. Noten sind nur Formsache; man muß sich bei Schwankungen von bis zu etwa elf Punkten, die unter gleichbleibendem Arbeitseinsatz entstanden, weder wundern noch ärgern, da tatsächliches Potential und gezeigte Leistung eines Schülers nur schwer in einer Bewertungsskala zu erfassen sind - da ist es kein Wunder, wenn jemand mal falsch eingeschätzt wird (dazu kommt ja auch noch die nicht zu unterschätzende Schwierigkeit, auch nach zwei Jahren die Namen nicht durcheinanderzubringen).

Eine Verminderung der Punkte kann auch durch kleine Kalkulationsschwächen, z.B. beim Auswerten der Klausuren, entstehen, aber da man von einem Biolehrer nicht auch noch herausragende mathematische




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tung der akkuraten Formulierungsweise kennen - schließlich kann es auch im späteren Berufsleben der Fall sein, daß einer Person aufgrund kleiner Schwierigkeiten, sich unmißverständlich auszudrücken, alle Wege nach oben verschlossen bleiben. Somit war es sehr von Nutzen, sofort bei ersten Anzeichen sprachlicher Ungenauigkeit auf die eigene Unfähigkeit, Erlerntes zu reproduzieren, hingewiesen zu werden.

6. Es gehört schon viel dazu, einzusehen, daß Fehler dazu da sind, aus ihnen zu lernen. Zu einem noch höheren Stadium dieser Einsicht (nämlich dem, daß man nicht nur selbst, sondern auch andere Personen aus den Fehlern eines Einzelnen lernen können) führte uns Herr Collmann, indem er stets nach Rückgabe der Klausuren dem Kurs auch weniger gut gelöste Aufgaben vorlas. Durch diese wohlerwägte Maßnahme wurde den betroffenen Schülern nach ihrer verhauenen Klausur doch noch ein Glücksgefühl vermittelt: Als abschreckendes Beispiel fungierend konnten sie nicht nur aus ihren mißglückten Anläufen lernen, sondern gaben auch dem Rest des Kurses die Möglichkeit, dahingehend davon zu profitieren, daß sie nun wenigstens wußten, wie man es nicht macht.

Ein weiterer Vorteil der Methode ist, daß es auf jemanden äußerst befreiend wirken kann, seine Schmach (wenn auch unfreiwillig) mit anderen mitfühlenden Menschen zu teilen.

7. Eine weitere Tugend, die wohl ähnlich wie 6. unter dem

Begriff „Nächstenliebe" zu fassen wäre, ist die Sorge um die Mitmenschen. Auch hier war uns Herr Collmann, der sogar eines Montagmorgens in der ersten kleinen Pause bei einigen Eltern anrief, um sich nach dem Wohlbefinden fehlender Schüler zu erkundigen, ein starkes Vorbild. Auch seine grenzenlose Erleichterung, als sich herausstellte, daß jene Kursisten krank im Bett und nicht vergewaltigt in den Büschen oder gar unter einem Zug lagen, zeigte uns einmal mehr, daß Timm sich nicht nur als Lehrer, sondern als Hirten, der es als seine Pflicht ansieht, seine Schäfchen (Übrigens nach der 12 wegen einiger Überläufer etwas dezimiert) zusammenzuhalten, betrachtet.

8.Trotz Dr. Collmanns erfolgreich angewandter Methoden zur „Schülerverbesserung" gab es auch am Ende der 13 noch störrische, uneinsichtige Störfaktoren, die seine Art, ihnen zu einem besseren Selbst verhelfen zu wollen, einfach nicht akzeptieren konnten. Dennoch konnten auch sie bekehrt werden: Nachdem eine recht hitzige Diskussion von Herrn Dr. C. mit dem schlagkräftigen Argument: „Ich möchte mich auf diesem Niveau nicht weiter unterhalten." beendet wurde, sahen auch sie ein, daß eine derartige Obrigkeit gegenüber uns Minderbemittelten immer recht hat und man sich erst, wenn man irgendwann einmal einen genauso hohen geistigen Level wie die jeweilige Autorität hat, mit dieser auseinandersetzen kann. Jener weise Spruch unseres Lehrers trug auch dazu

bei, unser Vertrauen in ihn und seine Lehrmethoden zu erweitern und von da an keine seiner Entscheidungen oder Ansichten mehr anzuzweifeln. Er hatte tatsächlich seinen schönsten Traum verwirklicht: uns zu seinen Schäfchen, die ihm, dem Hirten, blindlings überallhin folgen, zu machen.

9. Man soll immer das schätzen, was man hat. Das tun wir auch: Obwohl Herr Collmann uns manchmal das Erfassen von Unterrichtsstoff durch ständiges Ablesen aus Fachbüchern etwas schwer machte (bestimmt eine Methode, die uns schon einmal daran gewöhnen sollte, mit höchster Konzentration auch unter widrigen Bedingungen zuhören zu können), er ab und zu auch einigen contradiciones in se unterlag und auch mal mit seinem Latein (oder der Biochemie) am Ende war („Das weiß ich leider auch nicht, da muß ich mal Frau Kuhnke fragen."), kann man sagen, daß er uns vielleicht nicht allzuviel fachliches Wissen vermitteln konnte, wir aber dennoch nun fürs wirkliche Leben gewappnet sind. Wir sind ihm unendlich dankbar, diesen Weg, bei dem der Schwerpunkt nicht auf dem Lernpensum, sondern auf menschlichen Werten und nützlichen Verhaltensregeln lag, beschritten zu haben. Somit kommen wir zu unserer letzten Einsicht, die hier mehr als irgendwo sonst deutlich geworden ist:

10. man lernt für das leben und nicht für die schule!

Danke, timm!




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Ein Trauerspiel in 3 Akten,

das als „Lust-Spiel" endete


von Sina Weber

Dramatis Personae:

24 Schauspieler

16 Musiker unter der Leitung von W. Paulik

1 Regisseur (Helmut Schäfer)

1 Souffleuse

von Sina Weber


PROLOG:

Irgendwann im September 1996 begab es sich, daß mehr als zwei Dutzend theaterbegeisterte Menschlein in der Aula aufeinandertrafen, wo von ihrem Chef Helmut Schäfer beschlossen wurde, daß in naher Zukunft die „Dreigroschenoper" zur Aufführung gebracht werden sollte. Zwar mutete es zu Beginn etwas befremdlich an, daß über die Stückwahl keine Abstimmung stattfand, doch hatte sich wohl sehr bald jeder mit der Bettler-Oper angefreundet.

Schon bald, nachdem man sich mit Hilfe einiger Kennenlernspiele beschnuppert hatte, was bei dieser völlig neu zusammengewürfelten Truppe auch dringend nötig war, begannen die ersten Leseproben.

Während dieser Zeit hat jeder fast alle Personen einmal gelesen und so langsam bildeten sich die ersten Vorlieben für bestimmte Rollen heraus.

Als es an die Rollenverteilung ging, war von vornherein klar, daß einige Leute enttäuscht werden würden, zumal auch recht schwierige Lieder stimmlich bewältigt werden mußten. Ein fader Beige

schmack blieb jedoch zurück, als die Rolle der Polly von Helmut schon im voraus besetzt worden war, während sich alle anderen dem Wettbewerb beim Vorsprechen stellen mußten. Tröstlich ist jedoch, daß er eine gute Wahl getroffen hat.

Schon bald darauf hieß es alea iacta est und die eigentliche Probenarbeit hätte beginnen können, wenn nicht......

1. Akt

Normalerweise hätten wir jetzt mit aller Kraft in die Proben einsteigen können, jeder war pünktlich da und an Motivation fehlte es sowieso nicht, doch leider fingen wir nur sehr schleppend und vor allem unpünktlich mit der Durchstellung der einzelnen Szenen an, obgleich das Stück ursprünglich anläßlich Helmuts Geburtstag aufgeführt werden sollte.

Daß eine Aufführung bis zu diesem Termin nicht realisierbar war, wurde uns sehr bald

wir erst Anfang März jede Szene einmal durchgestellt hatten.

Mit der musikalischen Leitung

war Wolfram Paulik betraut worden, dessen Proben frühzeitig begannen, so daß schon bald mit der Einstudierung der Gesangssoli begonnen werden konnte, und die Sänger die Möglichkeit bekamen, sich in Einzelproben zu beweisen.

Richard Wake und Christian Besuden zeichnen sich für das sehr gut gelungene Bühnenbild verantwortlich, auch wenn selbiges bis zu den Endproben ein lang und gut gehütetes Geheimnis blieb.

Nachdem die endgültigen Vorstellungstermine für den 12., 14., 15., und 16. Mai festgelegt waren, und es klar wurde, daß diese vier Tage die einzigen Möglichkeiten waren, eine Verschiebung somit unmöglich gewesen wäre, begannen wir so langsam, uns der „heißen" Phase zu nähern.

2.AKT

Diese „heiße" Phase begann am 20. April mit einer Erhöhung der Proben von einmal in der Woche auf dreimal. Mit der Zeit steigerten wir uns weiter und seit dem 2. Mai trafen wir uns jetzt regelmäßig jeden Tag in der Aula. Begün




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stigend hinzu kam, daß wir aufgrund von Feiertagen Vor- und Nachmittags proben konnten, so daß die „Dreigroschenoper" langsam aber sicher Gestalt annahm und wir endlich auch in den Genuß des Bühnenbildes kamen (s.o.). Mit der Zeit hatten wir uns sogar eine Souffleuse und Fotografin in Personalunion organisiert, es konnte also kaum noch etwas schiefgehen.

Zu den szenischen und musikalischen Proben kamen noch die Anfertigung von Plakaten und Programmheften hinzu, was den vereinzelt auftretenden „Streßsymptomen" natürlich auch noch Vorschub in Form von Meckern und kleineren Reibereien leistete.

Eine Woche vor der Premiere glaubte wohl außer Helmut und denen, die schon im letzten Jahr mit von der Partie waren, kaum jemand daran, daß das Werk noch rechtzeitig fertig werden würde. Mit dem Satz „Vier Tage vor der Premiere war ich mit einer Theatergruppe noch nie soweit wie mit euch" vermochte uns Helmut auch nicht weiter zu beruhigen.

Unsere beiden Requisiteurinnen Martina und Martina machte sich so langsam daran, die letzten Requisiten zu besorgen und stellten infolgedessen lange Listen auf, durch die wohl nur noch sie selbst am Ende durchfanden.

Am Samstag vor der Premiere fanden sich alle ein, um um 18.00 Uhr mit der Hauptprobe zu beginnen. Leider verzögerte sich der Beginn um genau eine Stunde, wodurch sich bei

manchem der schon seit längerem aufgestaute Ärger über die immer unpünktlichen Proben entlud. Dennoch fingen wir um 19.00 Uhr mit der Probe an und ahnten noch nicht, daß wir um Mitternacht noch immer nicht fertig sein sollten.

Wieder und wieder wurden die einzelnen Szenen unterbrochen, meistens jedoch zu Recht, so daß wir um 0.45 Uhr nicht nur mit der Probe, sondern auch mit der Welt fertig waren.

Langsam stieg die Spannung, denn die Premiere rückte immer näher und nach der Generalprobe waren alle sehr zuversichtlich, daß wir gut spielen würden.

3.AKT

Der große Abend war da, der 12. Mai, an dem unsere Premiere steigen sollte.

Zwei Stunden vor Beginn der Vorstellung trafen wir uns und während der gesamten Wartezeit hing eine leichte Nervosität in der Luft, die natürlich immer größer wurde, als wir die vielen Menschen vor der Aula sahen und je näher wir dem Beginn kamen.

Um 20.00 Uhr war es soweit: die Ouvertüre begann und kurz darauf ertönte die Moritat von Mackie Messer, die unser Zeichen zum Einmarsch durch das Publikum war, das sowohl eindeutige Angebote von käuflichen Damen bekam als auch angebettelt wurde. Wenig später ging der Vorhang auf und Mr. Peachum hatte das Wort.

Die Aufführung lief trotz eini

ger Textsprünge sehr gut und jeder gab sein Bestes, was zum Schluß mit standing ovations seitens des Publikums belohnt wurde.

Danach wurde natürlich noch einige Zeit gefeiert.

In den noch folgenden drei Vorstellungen steigerte sich sowohl das Ensemble als auch das Publikum um einiges.

EPILOG

Trotz einiger Passagen in diesem Bericht, die sich vielleicht nicht ganz so positiv anhören, kann ich nur jedem, der Lust zum Theaterspielen hat, raten, unbedingt in die Theater-AG zu gehen.

Auch wenn man sich während der Endproben manchmal gegenseitig auf die Nerven geht, hatten wir immer sehr viel Spaß an der „Dreigroschenoper", deren Erfolg uns für jeden investierten Schweißtropfen hinlänglich entschädigt.

Insgesamt kann ich nur sagen, daß es Helmut Schäfer wieder gelungen ist, eine Inszenierung auf die Beine zu stellen, die an seine vorherigen Erfolge anknüpft, und für die weiteren Jahre wünsche ich ihm und den verbleibenden Leuten in der Theater-AG alles Gute und daß sie bald eine weitere wunderbare Aufführung realisieren werden.




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Das Rats Online...

vom Internet verfulgt?

von Nicola Kuhnke

Eine der noch (!) existierenden außerunterrichtlichen Aktivitäten am Rats ist die Internet-AG. Damit nicht auch sie früher oder später den üblichen Kürzungen anheimfällt, sei an dieser Stelle einmal auf sie aufmerksam gemacht und die Werbetrommel kräftig gerührt.

Diese Arbeitsgemeinschaft bietet nämlich unter fachkundiger (wenn auch manchmal gewöhnungsbedürftiger) Anleitung durch Herrn Fulge und Johannes Stille die Möglichkeit für

Möglichkeit, über einen eigenen Account nahezu jederzeit auch von der Bibliothek aus elektronische Post verschicken und empfangen zu können.

Zugegeben, ein wenig gearbeitet haben wir schon: Projekt dieses Jahres war die Ausarbeitung und Auswertung in den 8. und 9. Klassen zum Thema Gewalt in Zusammenarbeit mit der Partnerschule in High Wycombe. In diesem Zusammenhang lernten wir auch gleich, uns mit Excel herumzuschlagen und unsere neue

sten Erkenntnisse via E-mail nach England zu expedieren.

Doch auch der Spaß ist nicht zu kurz gekommen. Neben vergnüglichen Irrgartenspielen in den unergründlichen Weiten des Betriebssystems („He, wo bin ich denn nun schon wieder gelandet?!") und kleinen Teilsiegen mit oder über den Computer („Er ist mal wieder abgestürzt - komisch, bei mir zu Hause geht das ganz schnell.") blieb noch genug Zeit, die eigenen Briefchen zu verfassen, mit vernetzten Rechnern

Schüler sehr unterschiedlicher Niveaus, sich mit dem Phänomen WWW auseinanderzusetzen.

Daß in diesem Jahr eine sehr heterogene Gruppe zusammengekommen ist, stellt sich sogar als sehr förderlich heraus. So konnten nämlich die Normalos vom Wissen der Cracks profitieren, und es entstand eine Atmosphäre effektiven Lernens. In dieser Zeit erhielten wir Einblicke in das Internet und die HTML-sprache; auch wenn einige zeitweise den Überblick verloren, haben sich diese Exkursionen gelohnt.

Ein sehr willkommener Nebeneffekt der Internet-AG ist auch die

Karten zu spielen und natürlich auch durchs Internet zu surfen.

Angesichts der aktuellen Entwicklung zum immer stärker technisierten Weltdorf sollte jeder die Gelegenheit wahrnehmen, sich ein wenig mit der Thematik auseinanderzusetzen. Empfehlenswert ist dieser Kurs für Schüler jeder Altersklasse, die ihre mehr oder weniger minimalen Kenntnisse in Sachen Computer im Allgemeinen und Internet im Besonderen erweitern oder in den Dienst der anderen stellen wollen und sich dabei nicht durch die ungünstige Zeit (Montags 9.-10. Stunde) abschrecken lassen.




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Dr. Willmer:

Darf ich Dir meine Brille leihen? - Na gut, ich putz' sie vorher!

Dr. Willmer:

Du kannst den Polyneikes doch nicht attributiv sterben lassen!

Dr. Willmer:

Ihr kennt Monogamie ... Ihr kennt Monotonie ... was nicht unbedingt gleichzusetzen ist...

Benedikt: Darf ich eben meinen Schirm `reinholen?

Knote:

Ja, obwohl - hier drinnen regnet es gar nicht!

Mor:

Didn't you listen to the newspapers?

Lange:

Mensch, haste das nicht gehört, was die Dir vorgesagt haben?!

Schüler: Herr Heins, Sie wissen ja, viele Wege führen nach Rom!

Heins:

ABER DIESER NICHT!!

Lange zu Hans Schwanitz beim Kuchenverteilen:

Du bist der letzte, Du gefräßiges Wesen!

Gnoyke:

Anna, guck hierhin, ich bin schöner als der!

Kuhlewind beim Auflegen einer CD:

Davon hören wir uns jetzt mindestens eins an - wenn nicht sogar höchstens eins...

Peix:

Mach Deinem Lehrer nie Verdruß, damit er Dich nicht strafen muß!

Wiebke Kümper: Da haben sich Stresemann und Briand zusammengetan...

Jacob:

...und haben `ne Familie gegründet!

Adrian Schneider: Die Jungen striffen durch den Wald...

Peix:

Der eine macht' den andern kalt...!




Abi-Zeitung 97

Wiebke Kümper:

Wie viele Jungfrauen sind wir im Kurs, drei oder vier? (Gelächter) - Ich meine, vom Sternzeichen her!! (Reaktion auf die nicht ganz ernst gemeinte Bemerkung von Frau Scheffer, daß Menschen mit dem Sternzeichen „Jungfrau" vermutlich die besten Stoiker seien)

Silke Büscher:

Theoretisch wäre es praktisch ja möglich.

Kristina Steffens:

Sach mal, hat die irgendwie ein kleines Verständnisproblem?

Ulrike Rüdig:

Ist das jetzt Selbstverarschung?

Scheffer: Ist das da nicht Miriam Salaske?

Ulrike Rüdig:

Nein, das ist doch Schmuddelhelga.

Gnoyke: Es gibt eine Definition, die besagt, daß Literatur alles Geschriebene umfaßt.

Thomas Krause:

Das Telefonbuch - Scheißhandlung, aber Bombenbesetzung!

Uwe Künsemüller:

Habt Ihr jetzt Eure Dinger zerrissen?

Jens Dingemann:

Anbei schicken wir Ihnen zehn Dinger.

Rojo:

Im günstigen Fall kann Menschlichkeit die Folge von Bildung sein.

Anna Lecke:

Hast du schon `mal einen Affen gesehen, der `n Buch geschrieben hat?

Marcus Hillebrand:

Hast du schon eins geschrieben?

Mirko:

Am Telefon kann ich ja nur `ne Rede halten, wenn ich mich selbst anrufe, und da ist immer besetzt...

Goldbach: Wo ist die Hölle?

Adrian Schneider:

Am Montag in der 1./2. Std. in 012.




Abi-Zeitung 97

Daniela Lückes und sina webers

Back to the roots!

Wie gut kennt Ihr Euren Jahrgang?

6. ÿ A Indra Gabriel

ÿ V Vanessa Nieporte

ÿ M Carolin Reinhardt

1. ÿ X Judith Laaken

ÿ A Bettina Hammersen

ÿ W David Bergner

4. ÿ D Ingo Meyer

ÿ E Grit Meier

ÿ F Merle Meyer

2. ÿ O Ole Slink

ÿ B Matthias Lüger

ÿ L Kristina Steffens

7. ÿ F Jan Reynders

ÿ B Pia Holländer

ÿ G Carolin Sauer

3. ÿ L Sina Weber

ÿ F Sina Westermann

ÿ K Antonia Wöhnl

5. ÿ S Ellinor Fischer

ÿ C Tanja Schockmann

ÿ N Britta Groß

8. ÿ L Imke Loeffler

ÿ Q Wiebke Schröer

ÿ I Katja Hornoff




Abi-Zeitung 97

11. ÿ S Jan-Dirk Rauf

ÿ A Andrea Tepe

ÿ R Bettina Knoop

14. ÿ S Eva Osterheider

ÿ N Malte Stueck

ÿ H Christoph Hasse

9. ÿ T Phillip Klausing

ÿ U Christoph Schröder

ÿ Z Stefan Artmann

12. ÿ X Britta Bigalk

ÿ I Carolin Reinhardt

ÿ Y Serpil Gedik

15. ÿ Z Torben Preuss

ÿ A Jens Dingemann

ÿ T Marco Hagemann

10. ÿ U Mirko Belickin

ÿ O Nils Fedrowitz

ÿ D Leon Hüppauff

13. ÿ E Miriam Spielberg

ÿ J Sebastian Siegel

ÿ Q Claudia Komlosy

16. ÿ E Sandra Tietmeyer

ÿ W Adrian Widera

ÿ P Kathrin Piwowarski




Abi-Zeitung 97

19. ÿ E Katrin Matthes

ÿ A Stefanie Nummert

ÿ R Tanja Adam

22. ÿ X Michael Barth

ÿ Y Florian Knäuper

ÿ L Eike Rahne

17. ÿ B Michael Detert

ÿ G Sönke Wallis

ÿ N Silvia Detert

20. ÿ Q Julian Ortmann

ÿ R Patrick Otto

ÿ S Lars Wochnik

23. ÿ I Jost Neumann

ÿ F Ulf Cramer

ÿ T Uwe Künsemüller

18. ÿ H Nicola Kuhnke

ÿ M Maike-Berit Hasemeier

ÿ K Karhrin Rühl

21. ÿ C Miriam Blümel

ÿ Z Melanie Sendfeld

ÿ K Maren Hildebrandt

24. ÿ C Katja Wottrich

ÿ P Charlotte Wiese

ÿ A Susana Pega




Abi-Zeitung 97

27. ÿ B Britta Bigalk

ÿ N Elvira Kooiker

ÿ K Katja Lingnau

25. ÿ Q Nathalie Rust

ÿ H Kathrin Rühl

ÿ Z Stephanie Riehemann

30. ÿ U Christine Schaiper

ÿ R Manuela Krause

ÿ J Patricia Reiermann

28. ÿ F Martin Blumenstein

ÿ W Christoph Königsmann

ÿ G Ulrike Rüdig

26. ÿ U Hans Schwanitz

ÿ L Jan Kuhl

ÿ E Tobias Niemann

31. ÿ A Florian Brümmer

ÿ E Daniela Ringel

ÿ O Michael Klefoth

29. ÿ C Frauke Eggert

ÿ S Nadine Machholz

ÿ L Kathrin Hartlage

32. ÿ C Silke Büscher

ÿ D Petra Grunewald

ÿ F Nicolas Franzwa




Abi-Zeitung 97

35. ÿ H Miriam Salaske

ÿ L Ronny Becker

ÿ U Alice Lohmöller

33. ÿ I Stefan Wehrkamp

ÿ N Marcus Hillebrand

ÿ K Christian Ferch

38. ÿ K Maren Bartlitz

ÿ C Katrin Pein

ÿ F Ariane Westphälinger

36. ÿ Q Sandra Urban

ÿ N Wiebke Kümper

ÿ Z Caren Weßel

34. ÿ W Elinor Fischer

ÿ Z Rojo Poller

ÿ B Annika Pinnow

39. ÿ T Marc Philipp Nieberg

ÿ H Sebastian Fliß

ÿ L Jens Küpper

37. ÿ S Charlotte Wiese

ÿ O Petra Schrage

ÿ P Wencke Renzenbrink




Abi-Zeitung 97

43. ÿ A Adrian Schneider

ÿ I Stefan Artmann

ÿ D Jan Mazurkowski

40. ÿ Z Thomas Krause

ÿ R Andreas Zühlke

ÿ E Stefan Barrenpohl

46. ÿ Z Anne-Kathrin Damm

ÿ G Katharina Klaaßen

ÿ T Lynn Viehmeyer

41. ÿ Y Christiane Künzel

ÿ U Anne Lena Vollmer

ÿ A Nina Lörken

44. ÿ L Wolfgang Baums

ÿ F Nadine Schröder

ÿ B Wolfgang Löer

42. ÿ B Anna Lecke

ÿ W Cornelia Thiele

ÿ M Daniela Lücke

47. ÿ U Benedikt Schirmeyer

ÿ E Daniel Graschtat

ÿ O Daniel Knieß

45. ÿ I Stephanie Könemann

ÿ K Maren Peistrup

ÿ S Britta Schulte


48. ÿ C Anja Wilimzig

ÿ R Sandra Cyron

ÿ H Sigrun Wiewinner




Abi-Zeitung 97

Back to the roots!


Na, wie war's? Ich hoffe, Ihr hattet Spaß beim Raten und hab't auch über das ein oder andere Foto schmunzeln können!? Wenn Ihr nun die Buchstaben von oben nach unten und dann von links nach rechts in Galgenraten-Manier in den Lösungssatz eintragt, dann erhaltet Ihr die (hoffentliche richtige) Lösung!

__ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27

__ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ 28 29 30 31 32 33 34 35 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47

Lösung: Allen Abiturienten herzlichen Glückwunsch zum Abitur!


„Hier sitz' ich nun und setze! "

Von Jost Neumann

ten. Tobias ist für mich ein Held, da er schnell und zuverlässig gehandelt hat, als mir vor 4 Tagen mein alter Computer, ein 486er DX2/66, mitsamt den Anfängen der ABI-Zeitung abgestürzt ist. An dieser Stelle möchte ich mich auch noch persönlich bei der Redaktion des Carolinums für die einmalig heldische Unterstützung bedanken. Mein neuer Rechner, ist, bescheiden gesagt, besonders gut für die Fertigstellung der Zeitung geeignet gewesen, und deshalb war die Vollendung dieses Kunstwerks auch relativ schnell und bequem.

So sei Dir bewußt, daß Du ein Prachtstück in der Hand hälst, welches mich und meine Lakaien ungeheuer viel Aufwand und Zeit gekostet hat. Übrigens kann ich jetzt behaupten, daß ich das geniale Diätrezept habe:

„Ich habe es ausprobiert, und es war ganz einfach! Ich habe in weniger als 4 Tagen 3 Kilo abgenommen! Ich bin jetzt ein ganz neuer Mensch!"

Also, ich bin wirklich stolz auf das Werk unserer Redaktion. Alle haben mitgewirkt an diesem Prachtexemplar, und unser ABI Jahrgang 1997 ist der erste, der eine ABI Zeitung mit farbigem Cover herausgebracht hat! Ebenso ist unser Xtra-Feature-Poster eine tolles Geschenk an Dich, mit dem Du nie diesen tollen Jahrgang vergessen wirst, genauso wenig, wie ich es werde. Diese zwei Jahre haben mir viel gegeben und ich hatte wirklich schöne Zeiten. Es ist schön zu merken, wie das Zusammengehörigkeitsgefühl zum Ende der Oberstufe wächst.

But life goes on!


Ich bin ja ein bescheidener Mensch. Prahlen ist etwas, was ich fast nie tue. Ich gebe auch nie so richtig an, weil sich das meist negativ auswirkt. Es ist auch bestimmt nicht richtig, sich selber vor anderen zu loben.

Diese ABI-Zeitung ist auch längst nicht so gut geworden, wie ich es mir vorgenommen habe.... Sie ist sogar viel geiler geworden! WER?!? Ich frage: Wer kann es nur schaffen, eine 148-seitige ABI Zeitung in dreieinhalb Tagen auf einem Computer zu setzen? Ich, Jost Florian Neumann, mit der Hilfe weniger Leute, wie Daniela Lücke, Tobias Niemann, Michael Klefoth, Benedikt Schirmeyer, Ulrike Rüdig und Eike Rahne, die mir in Planung und Korrektur unter die Arme griffen und Kritik üb




Abi-Zeitung 97

Spiel, Satz und Sieg,

Stiftung und Stabilität,

Lehrer sind faule Säcke,

always OB!

oder „Herzlichen Glückwunsch zum Abitur"

exklusiv von Eike Rahne, Benedikt Schirmeyer, Sina Weber


(Gerhard Schröder)

(Michael Stich)

(Hans Tietmeyer)

(Hans-Jürgen Fip)




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Gesichter des

Jahrgangs Ratsia 1997





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Mirko Belickin (im Sommer beim Anblick des aufsichtführenden Herrn Knote):

Herr Knote sieht aus wie Einstein auf den Bahamas.

Melanie Sendfeld in Rolle als Polly (Dreigroschenoper-Probe):

Da gibt es doch noch eminent viel zu sagen zwischen Mann und Frau !

Robert Michel: Steck' ihn durch die Gitterstäbe.

Eike Rahne um 0.30 Uhr nach sechseinhalb Stunden Probe für die Dreigroschenoper:

Das heißt nicht 24-Std.-Theaterspielen. Das habt ihr falsch verstanden.

-

Michael Klefoth zum Thema Männersprache - Frauensprache:

Die meisten Männer sind im Mathe-LK und die meisten Frauen im Frauen-LK.

Ingos Uhr piepst:

In zehn Minuten fängt Tim und Struppi an.

Tobias zu Herrn Harms:

Dürfen wir Korken durch die Gegend schießen? - Ich meine, wir müssen ja nicht gleich Schrot nehmen...

Silke bei einem Referat über die Camargue:

Der Boden ist sehr schwermetallhaltig, da dort im Herbst viel gejagt wird. Frau Lange: Silke, wenn das kein Jägerlatein ist!

Frage an Silke: Wozu ist der Keller unter dem Forum in deinem Referat nochmal?

Silke:

Der ist nicht wichtig, den habe ich nur so erwähnt.

Goldbach: Die Hölle liegt unter der Erde. Diese Behauptung ist bestimmt falsch!

Adrian Schneider:

Es sei denn, es handelt sich um ein Grubenunglück.

Lüpke: Hans, könnten Sie sich einen Augenblick zurückhalten?!

Hans:

Wie? Was? Ich beantworte nur die Fragen aus dem Publikum.




Abi-Zeitung 97

„Entschuldigen Sie, Herr Stich,..."

ON 25.05.1997



Abi-Zeitung 97

Adam, Tanja 49074 Osnabrück Bohmter Straße 50

Artmann, Stefan 49191 Belm Im Butenfelde 1

Barrenpohl, Stefan 49086 Osnabrück Zum Mühlenbach 13a

Barth, Michael 49086 Osnabrück Schinkeler Esch 15

Bartlitz, Maren 49074 Osnabrück Große Straße 54

Baums, Wolfgang 49076 Osnabrück Beethovenstraße 19

Becker, Ronny 49205 Hasbergen Langer Weg 10a

Belickin, Mirko 49082 Osnabrück Am Natruper Holz 44

Bergner, David 49090 Osnabrück Atterstraße 20

Bigalk, Britta 49090 Osnabrück Wersener Straße 92

Blümel, Miriam 49078 Osnabrück Mutertweg 3

Blumenstein, Martin 49074 Osnabrück Vitihof

Brümmer, Florian 49076 Osnabrück Albrechtstraße 41

Büscher, Silke 49134 Wallenhorst Fürstenauer Weg 62

Cramer, Ulf 49078 Osnabrück Töpferstraße 77

Cyron, Sandra 49191 Belm Nelkenweg 10

Damm, Anne-Kathrin 49086 Osnabrück Schledehauser Weg 113

Detert, Michael 49084 Osnabrück Windthorststraße 28b

Detert, Silvia 49086 Osnabrück Strothmannsweg 52

Dingemann, Jens 49078 Osnabrück Katharinenstraße 47

Dölling, Michael 49205 Hasbergen Niedersachsenstraße 20

Eggert, Frauke 49134 Wallenhorst Sternstraße 3

Fedrowitz, Nils 49076 Osnabrück Falkensteinstraße 7

Ferch, Christian 49191 Belm Nelkenweg 3

Fischer, Ellinor 49191 Belm Wellenstraße 36

Fliß, Sebastian 49076 Osnabrück Werderstraße 1

Franzwa, Nicolas 49076 Osnabrück Weißenburgerstraße 14

Gabriel, Indra 49084 Osnabrück Bocksmauer 19

Graf, Irene 49492 Westerkappeln Am Königsteich 33

Graschtat, Daniel 49090 Osnabrück St.-Michaelis-Weg 3

Groß, Britta 49082 Osnabrück Damenweg 13

Grunewald, Petra 49084 Osnabrück Am Röthebach 9




Abi-Zeitung 97

Hagemann, Marco 49084 Osnabrück Wesereschstraße 30

Hammersen, Bettina 49074 Osnabrück Marienstraße 13/14

Hartlage, Kathrin 49191 Belm Im Winkel 10

Hasemeier, Maike-Berit 49205 Hasbergen Waldbrink 4

Hasse, Christoph 49076 Osnabrück Zelterstraße 29

Hildebrandt, Maren 49504 Lotte Widum 4

Hillebrand, Marcus 49143 Bissendorf Perkweg 14

Holländer, Pia 49078 Osnabrück Wilhelmstraße 53

Hornoff, Katja 49078 Osnabrück Lotter Straße 13

Hüppauf, Leon 49078 Osnabrück Große Schulstraße 51

Klaaßen, Katharina 49078 Osnabrück An der Wihokirche 13

Klausing, Philipp 49074 Osnabrück Hackländerstraße 11

Klefoth, Michael 49143 Bissendorf Mühlenweg 3

Knäuper, Florian 49205 Hasbergen Holunderweg 3

Knieß, Daniel 49205 Hasbergen Friedenshöhe 55

Knoop, Bettina 49076 Osnabrück Offenbachstraße 31

Könemann, Stephanie 49134 Wallenhorst Dahlienstraße 5

Königsmann, Christoph 49078 Osnabrück An der Lauburg 27

Komlosy, Claudia-Kerstin 49124 GM-Hütte Glückaufstraße 194

Kooiker, Elvira 49078 Osnabrück Katharinenstraße 26

Krause, Manuela 49205 Hasbergen Frankensteinerstraße 50

Krause, Thomas 49074 Osnabrück Vitihof

Kümper, Wiebke 49076 Osnabrück Loeweweg 20

Künsemüller, Uwe 49080 Osnabrück Vogelerstraße 10

Künzel, Christiane 49205 Hasbergen Gartenstraße 3a

Küpper, Jens 49078 Osnabrück Wilhelmstraße 53

Kuhl, Jan 49082 Osnabrück Spinnereiweg 17

Kuhnke, Nicola 49076 Osnabrück Elsa-Brandström-Straße 3

Laaken, Judith 49191 Belm Placken Ellern 70

Lecke, Anna 49074 Osnabrück Dielingerstraße 32

Lingau, Katja 49143 Bissendorf Am Reitplatz 4

Löer, Wolfgang 49205 Hasbergen Stüvestraße 35




Abi-Zeitung 97

Loeffler, Imke 49078 Osnabrück Ernst-Sievers-Straße 15

Lörken, Nina 49076 Osnabrück Reimerdesstraße 7

Lohmöller, Alice 49205 Hasbergen Hellerner Weg 23

Lücke, Daniela 49076 Osnabrück Wersener Landstraße 37

Lüger, Matthias 49504 Lotte Buchenweg 2a

Machholz, Nadine 49074 Osnabrück Buersche Straße 30

Matthes, Katrin 49076 Osnabrück Humperdinckstraße 8

Mazurkowski, Jan 49090 Osnabrück Münsterberger Straße 10

Meier, Grit 49078 Osnabrück Am Kirchenkamp 26

Meyer, Ingo 49076 Osnabrück Erxtenburg 2

Meyer, Merle 49205 Hasbergen Tecklenburgerstraße 55

Neumann, Jost 49084 Osnabrück Schwanenburgstraße 32

Nieberg, Marc Philipp 49143 Bissendorf Im Zittertal 1

Niemann, Tobias 49076 Osnabrück Roonstraße 12

Nieporte, Vanessa 49078 Osnabrück Waldbreede 17

Nummert, Stefanie 49143 Bissendorf Danziger Straße 11

Ortmann, Julian 49080 Osnabrück Lange Straße 6

Osterheider, Eva 49088 Osnabrück Tütinghof 20

Otto, Patrick 49086 Osnabrück An der Spitze 13

Pega, Susana 49084 Osnabrück Mindener Straße 200

Pein, Kathrin 49076 Osnabrück Schäferweg 2

Peistrup, Maren 49074 Osnabrück Johannisstraße 67

Pinnow, Annika 49078 Osnabrück Großer Muskamp 66

Piwowarski, Kathrin 49143 Bissendorf Blumenesch 24

Poller, Rojo 49078 Osnabrück Herderstraße 7

Preuss, Torben 49143 Bissendorf Neue Straße 1

Rahne, Eike 49078 Osnabrück Heinrich-Groos-Straße 12

Rauf, Jan-Dirk 49076 Osnabrück Lieneschweg 57

Reiermann, Patricia 49076 Osnabrück Leyer Straße 33

Reinhard, Carolin 49090 Osnabrück Natruper Straße 148

Renzenbrink, Wencke 49076 Osnabrück Bramkamp 40

Reynders, Jan 49078 Osnabrück Maiweg 17




Abi-Zeitung 97

Riehemann, Stephanie 49134 Wallenhorst Hollager Straße 107

Ringel Daniela 49134 Wallenhorst Küsterskamp 33

Rüdig, Ulrike 49716 Meppen Ruhler Weg 12

Rühl, Kathrin 49205 Hasbergen Ohrbecker Straße 10a

Rust, Nathalie 49134 Wallenhorst Stephansring 21

Salaske, Miriam 49082 Osnabrück ???

Sauer, Carolin 49076 Osnabrück Sommerkamp 13

Schaiper, Christine 49080 Osnabrück Ludwig-Bäte-Straße 20

Schirmeyer, Benedikt 49078 Osnabrück An der Wihokirche 23

Schneider, Adrian 49078 Osnabrück OKD-Straße 1

Schockmann, Tanja 49143 Bissendorf Am Johannisbach 13

Schrage, Petra 49143 Bissendorf Bergstraße 33

Schröder, Christoph 49078 Osnabrück Großer Muskamp 11

Schröer, Nadine 49076 Osnabrück Robinienweg 29

Schulte, Britta 49504 Lotte Im Bollering 2

Schwanitz, Hans 49076 Osnabrück Lieneschweg 55

Sendfeld, Melanie 49080 Osnabrück Heinrichstraße 76

Siegel, Sebastian 49134 Wallenhorst Bergmannstraße 7

Slink, Ole 49143 Bissendorf Eibenweg 24

Spielberg, Miriam 49076 Osnabrück Am Natruper Steinbruch 14

Steffens, Kristina 49088 Osnabrück Am Bürgerpark 12a

Stueck, Malte 49090 Osnabrück Güstrower Straße 13

Sultan, Yusof 49170 Hagen Zum Kindergarten 4

Tepe, Andrea 49205 Hasbergen An der Feldriede 15

Thiele, Cornelia 49076 Osnabrück Mendelssohnweg 20

Tietmeyer, Sandra 49090 Osnabrück Föhrenstraße 14

Urban, Sandra 49090 Osnabrück Landwehrstraße 11a

Viehmeyer, Lynn 49143 Bissendorf Hauptmannstraße 29

Vollmer, Anne Lena 49076 Osnabrück Bergstraße 19

Wallis, Sönke 49086 Osnabrück Herderweg 1a

Weber, Sina 49076 Osnabrück Liszthof 10

Wehrkamp Stefan 49143 Bissendorf Falkenstraße 18




Abi-Zeitung 97

Weßel, Caren 49086 Osnabrück Sandforter Straße 5

Westermann, Sina 49205 Hasbergen Lindenstraße 19

Westphälinger, Ariane 49080 Osnabrück Martinistraße 89

Widera, Adrian 49076 Osnabrück Portweg 23

Wiese, Charlotte 49076 Osnabrück Bismarckplatz 1

Wiewinner, Sigrun 49504 Lotte Am Braunkamp 2

Wilimzig, Anja 49090 Osnabrück Eichenstraße 19a

Wochnik, Lars 49084 Osnabrück Schützenstraße 14a

Wöhnl, Antonia 49088 Osnabrück Eschenweg 53

Wottrich, Katja 49088 Osnabrück Knollstraße 163

Zühlke, Andreas 49078 Osnabrück Auguststraße 19